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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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auf einen Mann, der demütig vor ihm stand. Der schäbigen Kleidung nach zu urteilen, stammte er wohl aus dem einfachen Volke. Sein Gesicht war voller falten, die Wangen ganz aufgequollen und dick. Der stoppelige Bart war grau und unterschiedlich lang.
    „Eure Steuern für diesen Monat sind fällig“, zischte der kleine Mann dem Dicken zu.
    Azur hatte wohl das zweifelhafte Vergnügen, den Statthalter persönlich kennen zu lernen.
    „Verzeiht mir, Mylord, doch kann ich sie nicht bezahlen.“ Nervös zupfte der Dicke  an seinem Wams. „Ich würde ja, doch besitze ich keine einzige Goldmünze. Diesen Monat kamen kaum Gäste in meine Wirtschaft, wegen der stürmischen See und-“
    Der Statthalter unterbrach ihn. „Wage es nicht, ungefragt das Wort zu erheben und mir mit billigen Ausflüchten zu kommen. Es ist die Pflicht eines treuen Bürgers seine Steuern zu entrichten und dem König mit aller Macht zu dienen. Doch statt dass du deinen Obolus zahlst, höre ich nur Gejammer und Lügen. Wann begreifst du es endlich? Es ist nicht die Angelegenheit des Königs, wie du zu deinem Geld kommst.“
    „Aber Mylord, ich tue mein Bestes. Bitte, habt Gnade mit mir“, wimmerte der Dicke vor Furcht zitternd.
    „Gnade mit dir? Meine Geduld ist am Ende. Auf den Boden!“ Mit seinem Finger deutete der Statthalter auf den schlammigen Boden.
    Demütigt senkte der Wirt sein Haupt und warf sich vor dem kleinen Mann nieder. Der Statthalter setzte seinen Fuß auf des Mannes Kopf und drückte ihn tiefer in den Schlamm.
    „Hier gehörst du und Deinesgleichen hin. Aus Dreck geboren, seid ihr schon immer Abschaum gewesen und werdet es bleiben. Selbst, wenn man euch in teure Stoffe hüllen würde, würdet ihr niedere Kreaturen bleiben. Es liegt einfach in eurer Natur.“ Ein Lächeln zog sich über  das Gesicht des Statthalters.
    Diesem Mann bereitete es tatsächlich Spaß, seine Macht zu demonstrieren und andere zu demütigen, genau wie der Schneider gesagt hatte. Azur wusste, was er tun musste. Er spürte es tief im Innern. Instinktiv ging er zu den beiden hin. „Der einzige Mann, von niedriger Gesinnung, den ich sehe, seid Ihr, mein Herr.“
    Der Statthalter war für einen Augenblick perplex, musterte Azur mit seinen Blick. „Fremder, es täte Euch gut, Eure Zunge in Zaum zu halten, wenn sie Euch lieb ist. Ihr wäret nicht der Erste, dem sie herausgeschnitten werden würde.“
    „Und Ihr solltet lieber Euren Fuß von dem Mann nehmen, andernfalls wird es Euch leidtun.“
    Der Statthalter stemmte seine Arme in die Hüfte und baute sich vor Azur auf,. „Ihr wagt es, mir zu drohen? Wisst Ihr denn nicht, wer vor Euch steht? Ich bin Lord Sicon aus dem Hause Treshfold, treuer Diener und Statthalter des Königs.“
    „Mag sein, aber ich habe keine Furcht vor Euch, Ihr versteckt Euch doch nur hinter Eurem Adelstitel und Euren Wachen.“
    Die Hände der Wachen wanderten an ihre Schwerter, bereit loszuschlagen. „Wer seid Ihr, dass Ihr so mit mir zu reden wagt? Nennt mir sofort Euren Namen!“
    Eine Frage, auf die Azur selbst noch die Antwort  herausfinden musste. Nicht einmal an seinen Nachnamen konnte er sich erinnern. Sein Blick blieb an dem Schild mit der verwitterten Forelle hängen. „Man nennt mich Azur Eichenschild“, sagte er einen Moment später.
    Die Pause verärgerte Sicon, der rot angelaufen war, wie Azur bemerkte. „Was die Steuerschuld des Wirtes angeht, so werde ich sie für ihn begleichen.“ Er ging zur Truhe, die bis zum Rand mit Goldstücken gefüllt war, kramte die Goldstücke aus seinem Beutel hervor und ließ sie klimpernd hineinfallen.
    Der Diener griff sich hastig Azurs Hand und schaute nach, ob er keine Münze stahl. Seine Hand war leer, auch in der anderen versteckte er nichts. Ein Blick in die Truhe verriet, dass er auch keine Kupfer- und Silbermünzen stattdessen hinein tat.
    „Lord Sicon, die Schuld ist getilgt, wie Ihr und all diese Menschen sehen konntet.“
    „Nun gut, streicht den Namen des Wirtes“, schnaubte der Statthalter dem Listenschreiber zu. „Eure Schuld jedoch werdet Ihr noch früh genug zahlen , das verspreche ich Euch, Azur Eichenschild.“ Sichtlich verärgert winkte Sicon seinem Gefolge. Ächzend schleppten die Wachen die Goldkiste weiter.
    Als sich der Wirt gewiss war, dass Sicon fort war, erhob er sich aus dem Schlamm. Die ganze Zeit über hatte er dort verharrt, um keine schlimmere Strafe zu riskieren. Mit Tränen in den Augen  packte er Azurs Hand und schüttelte sie

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