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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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erst verdutzt an, doch wich dies schnell einem Lächeln. „Mylord, Ihr seid zu gütig. Und glaubt mir, mit meinem Gebot wollte ich Euch keineswegs übervorteilen. Doch würde ich Euch mehr geben, müsste ich die für diesen Monat fälligen Steuern nicht bezahlen. Und das geforderte Geld nicht zu zahlen, ist etwas, dass ich bei unserem Statthalter tunlichst vermeiden möchte.“
    Azur runzelte die Stirn. Waren noble Bürger deshalb so verhasst? Könnte das der Grund sein, wieso die Leute ihn mieden? „Sagt mir, der Statthalter von dem Ihr spracht, ist er ein sehr unangenehmer Mann?“
    „Unangenehm? Er ist ein Monster in Menschengestalt. Grausam tyrannisiert und quält er uns mit seinen Steuern und Gesetzen“,. Der Schneider schlug die Hand vor den Mund und sah Azur entsetzt an, immer noch ganz perplex von seiner eigenen Torheit, derartige Äußerungen  vor einem Adligen geäußert zu haben. Nervös fingerte er an seinen Maßbändern. „Verzeiht mir, Herr, es steht mir nicht zu,  ich wollte nicht-“.
    Azur unterbrach ihn. „Macht Euch darüber keine Sorge. Vor mir könnt Ihr frei sprechen, ohne eine Strafe zu fürchten. Ich bin sehr daran interessiert, was Ihr von ihm denkt. Erzählt mir mehr über seine Gräueltaten, indessen Ihr Maß nehmt.“
    „Wie Ihr wünscht Mylord.“ Hastig nahm der Schneider eines seiner Maßbänder zur Hand. „Könntet Ihr Eure Arme ausbreiten?“
    Azur tat wie ihm geheißen und der Schneider machte sich ans Werk und fuhr fort, über den Statthalter zu erzählen. „Er verachtet uns einfache Bürger und quält uns mit neuen Gesetzen, nur um unser letztes Gold noch zu bekommen. Wer seine Schulden nicht zahlen kann, wird in Ketten gelegt oder ausgepeitscht. Er ist ein wahres Scheusal, das sehr viel von sich hält, besonders,  was seine Fähigkeit als Steuereintreiber angeht. Er legt sehr viel Wert darauf, dass seine Zahlungen stets korrekt sind. Den alten Oreha, der ihm nur eine lächerliche Summe schuldig war, hat er mit fünfzig Peitschenhieben bestraft. Die Wunden waren so tief, dass der arme Alte kurz danach verstarb. Dabei  war er so ein guter Mann, stets freundlich.“ Der Schneider schüttelte den Kopf, als ob er versuchen wollte, den traurigen Gedanken zu verscheuchen. „Früher einmal gehörte unser Statthalter zum niederen Adel, doch durch sein Geschick mit den Münzen, vor allem beim Eintreiben, stieg er  bis in die höchsten Kreise auf. Seitdem reist er im ganzen Land, erhöht die Steuern Jahr um Jahr und lässt uns ausbluten, damit sich die Truhen im Königshaus füllen. Zwei ganze Goldmünzen verlangt er für einen einzigen Monat.“ Wütend ballte der Stoffkünstler die Faust, doch als sein Blick auf Azur fiel, lächelte er ihn an. „Ihr habt wahrlich eine ideale Figur. Ich werde Euch etwas Passendes suchen. Ihr könntet Euch derweil Eurer Kleider entledigen oder wünscht Ihr meine Hilfe dabei?“
    „Vielen Dank, aber die werde ich nicht brauchen.“
    „Wie Ihr wünscht.“ Der Schneider verschwand ins Hinterzimmer.
    Azur zog sich sein Gewand aus und legte es achtsam auf den Tisch. Schon kam der Schneider zurück. In seiner Hand hielt er eine Hose aus Leinen, ein Wollwams sowie Schuhe aus gehärtetem Leder. Er streckte sie Azur entgegen, damit dieser sie begutachten konnte. „Entspricht dies Euren Wünschen, mein Herr?“
    „Das tut es.“ Azur nahm ihm die Kleider ab. Der Stoff fühlte sich angenehm an, wenngleich er nicht  mit dem vorherigen zu vergleichen war. Das ertastete sogar er. Nachdem er sich umgezogen hatte, begutachtete er sich in einem der Spiegel, die an der Wand hingen. Praktisch und unauffällig war die Kleidung, genau das, was er brauchte, um nach seiner Frau zu suchen. Sein Blick blieb an seinem schmalen Gesicht hängen, Die Nase war lang und schmal, auch die großen, dunklen Augen verliehen ihm ein stattliches Äußeres. Es war das seine und ihm vertraut, doch gleichzeitig wirkte es fremd.
    Der Schneider zupfte an den Kleidern, zog  Schultern und Ärmel zurecht. „Das Wams ist ein wenig zu lang“, stellte er fest. „Soll ich es kürzen?“
    „Das ist nicht von Nöten.“ Azur wollte keine weitere Sekunde verlieren.
    „Ist ansonsten alles zu Eurer Zufriedenheit, Mylord?“
    „Nichts könnte besser sein.“
    „Dann entschuldigt mich bitte für einen Augenblick.“ Der Schneider schlüpfte erneut in das Hinterzimmer. Als er zurückkam, fischte er Münzen aus einem Säckchen hervor.
    Als die erste Münze Azurs Hand berührte, durchzog

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