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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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Kleinsten vor. Woher kommt Ihr, wenn ich fragen darf?“
    Azur kannte nichts von dieser Welt, gerade einmal diese eine Stadt. „Ich stamme aus Serdden, doch ich bin früh fortgegangen und in der Welt umher gewandert.“
    „Oh, wirklich? Dann seid so gut und sagt mir, wie es sein kann, dass ein Mann aus Serdden das wohl bekannteste Lied in ganz Zantis nicht kennt? Eine jede Mutter singt es ihren Kleinsten vor.“
    Was sage ich jetzt? Mit dem Lied hat er mich geprüft. „Meine Mutter verstarb früh, sodass sie es für mich nicht gesungen hat.“
    „Ach, aber dann könnt Ihr mir doch sicherlich ein paar Städte nennen, die Ihr seither durchwandert habt?“
    „Ich kann es nicht“, gestand Azur. Jegliche seiner Lügen würde ohnehin auffliegen, wusste er doch weniger als jedes Kind.
    „Das dachte ich mir. Den Wirt mögt ihr täuschen können, doch nicht mich. Gerade in den letzten Jahren habe ich gelernt die wahren Absichten von Männern zu durchschauen.“
    Wie kann ich Vertrauen erwarten, wenn ich selbst keines gebe? Ich muss den ersten Schritt machen, bevor es noch zu spät ist. „Dann sage ich Euch, wie es ist. Ich weiß nicht, woher ich stamme. Ich habe alle meine Erinnerungen verloren und suche jetzt nach ihnen.“
    Numenez musterte ihn prüfend. „Doch, ich glaube Euch und hoffe, dass Euer Verlust nicht das Werk einer Nymphe ist, denn in dem Fall hättet Ihr Euer Gedächtnis für immer verloren. Sie nähren sich von Erinnerungen, müsst Ihr wissen. Entsinnt Ihr Euch an gar nichts mehr?“
    „Das meiste liegt im Dunkel“, erklärte Azur. „Aber ein paar Fetzen kommen Stück für Stück zu mir zurück. Ich muss ihnen folgen und immer nur weiter suchen und dann werde ich mich irgendwann an alles erinnern.“
    „Sicher kann dieser Tag für Euch gar nicht früh genug kommen. Ist dieser spezielle Verlust zufällig auch der Grund, weshalb Ihr die Drachenträne begehrt?“
    „Ja, ich kann mich an sie erinnern. Sie ist viel schöner als auf dem Pergament. Von einem strahlenden Maigrün und so groß, dass sie tatsächlich nicht in meine Faust passt.“
    Numenez wirkte nicht verärgert, nicht einmal verblüfft. Er schmunzelte wie zuvor.
    „Glaubt Ihr mir wirklich?“, fragte Azur unsicher.
    Numenez strich sich mit seiner Hand nachdenklich über sein Kinn. „Warum sollte ich Euch nicht glauben? Ihr habt keinen Grund mich zu belügen, außerdem macht es Euer Verhalten um einiges verständlicher. Niemand mit klarem Verstand hätte den Statthalter so provoziert, wie Ihr es tatet.“
    Damit hatte er nicht unrecht. Azur selbst verstand seine Tat nicht. Instinktiv war sein Geist diesem unbezwingbaren inneren Drang gefolgt.
    „So hat jeder etwas aus der Vergangenheit, das ihn einfach nicht loslassen will“, sagte Numenez.
    „Und was ist es, das Euch vorantreibt? Das Gold des Königs ist es jedenfalls nicht, dessen bin ich mir sicher.“
    „Nichts, das man für Gold kaufen kann, noch zu finden begehrt. Wenngleich jeder Tag mich an meine Vergangenheit erinnert, und was ich verloren habe, bin ich doch froh, dass jemand wie Ihr es sein wird, der mir hilft, mein Schicksal zu erfüllen.“ Die Worte fielen Numenez sichtlich schwer. Welche Beweggründe der Lord wohl haben mochte, sich auf das Spiel des Königs einzulassen?
    Die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Nicht mehr lange und Dunkelheit würde sie umhüllen und ein weiterer Tag wäre vergangen. Sie mussten sich beeilen, wenn sie nicht eine weitere Nacht im Freien verbringen wollten. Nicht allzu fern vom Rand der Straße hockte eine junge Frau im hohen Gras. Mit einem scharfen Messer schnitt sie Kräuter ab und packte sie behutsam in ihr Säcklein. Ihre feuerroten Haare wehten im Abendwind und umloderten sie wie Flammen in den Strahlen der untergehenden Sonne. Ein Esel iahte, nicht weit weg von ihr, angebunden an einem Baum.
    „Sei leise, du!“, schimpfte das Mädchen den Esel aus. „Ich bin ja gleich fertig.“
    „Seid uns gegrüßt, holdes Fräulein!“, rief Numenez zu ihr herüber.
    Sie schrak zusammen und drehte sich zu ihnen um.
    „Könntet Ihr uns sagen, wie weit es noch nach Merben ist? Wir suchen nach einem Rastplatz für die Nacht.“
    „Es ist nicht allzu fern von hier. Wenn Ihr einen Augenblick wartet, bringe ich Euch dorthin, doch es gibt dort kein Wirtshaus, wie Ihr es aus der Stadt kennt. Einen Platz zum Rasten werden wir trotzdem für Euch finden.“
    „Wir wären Euch dafür sehr verbunden. Es täte uns gut, die Nacht unter einem Dach zu

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