Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
gewinnen?
Der Herold posaunte, „Und der Gewinner ist-„
„Wartet!“, unterbrach Legatio ihn verzweifelt. „Noch habe ich den Kampf nicht verloren!“
Der Herold schaute ihn ganz perplex an. Ein Stöhnen ging durch die Reihe der verblüfften Adligen. Er wusste lediglich eines. Er durfte nicht verlieren, unter keinen Umständen.
„Aber Sir Legatio, Euer Schwert ist beschädigt. Ihr seid unfähig weiter zu kämpfen.“
„Ihr könntet mir ein Neues geben.“
Sir Peitmatin lachte inbrünstig, sodass seine gewaltige Rüstung mit ihm wackelte. „Du glaubst immer noch, gegen mich gewinnen zu können? Habe ich dich nicht eines besseren belehrt?“
Der König erhob sich aus seinen Thron und ließ die Gespräche verstummen. „Sir Legatio, Ihr werdet kein neues Schwert bekommen, es sei denn, ihr wäret bereit dazu Eurem Widersacher mit der zerbrochenen Klinge entgegenzutreten?“
Nein das bin ich nicht, wie könnte ich auch? Es war unmöglich diesen Koloss mit dem Schwert zu besiegen, selbst fünf gestandene Männer schafften dies nicht. Seine Rüstung war zu dick, als dass ein Schwert sie jemals durchdringen konnte. Zu dem wog er so viel, dass man ihn selbst mit bloßer Kraft nicht umstoßen vermochte. Kein Sterblicher in ganz Tarandouil war ihm ebenbürtig. Nur ein Narr würde es unbewaffnet probieren. „Nur ein Narr…“, murmelte Legatio.
„Und, wie lautet Eure Antwort Sir Legatio?“, fragte der König gereizt nach.
Legatio atmete tief ein, beruhigte sein erhitztes Gemüt. Der Moment der Wahrheit war gekommen. Alles um ihn herum schien plötzlich so klar. Wieso habe ich diese Worte bis jetzt ignoriert? Er wusste, was er tun musste. „Ja, Eure Majestät. Ich werde weiterkämpfen, bis ich siegreich vor Euch trete oder bei dem Versuch sterbe.“
Legatio warf einen Blick zur Tribüne, hin zu Sylvanna. Sie war totenbleich. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Neben ihr saß König Theardug, dessen Miene versteinert war. „Herold, lasst den Kampf weitergehen.“
Sir Peitmatin war seine Verwunderung anzumerken, war er sich seines Sieges bereits gewiss gewesen, doch seine Unsicherheit verflog schnell. „Was willst du schon ohne dein Schwert machen? Mich mit deinen Fäusten streicheln? Komm und versuch dein Glück!“
Legatio blieb jedoch ruhig. Eine Antwort bedurfte es nicht. Er würde Taten sprechen lassen. Ob sein Plan wahnsinnig war, oder aus Verzweiflung geschah, vermochte er selbst nicht zu sagen. Für Lady Sylvanna würde er alles in seiner Macht stehende unternehmen, selbst wenn ihn dies sein Leben kosten würde. Auch würde er in Sir Chevals Andenken, bis zum Schluss, den ehrenhaften Traditionen folgen. Legatio griff zu den Laschen seiner Rüstung und öffnete sie, sodass die Rüstung mit einem dumpfen Schlag auf den sandigen Boden der Arena hinab fielen. Mit jedem weiteren Teil weiteten sich die Augen der Anwesenden, die seine Handlungen nicht nachvollziehen konnten. Ganz schutzlos offenbarte sich Legatio seinem Widersacher. „Ich brauche weder Schwert, noch Rüstung, um Euch im Kampf zu bezwingen.“
Es war das erste Mal, dass sein Gegner nicht an ihm verzweifelt ist. Zu Alledem wagte es dieser es auch ihn in seinen letzten, verbliebenen Momenten zu beschämen. Viele Kämpfe bestritt Peitmatin, hatte sich mit jede seiner Narbe das Vertrauen seines Lords erkämpft. Diese Schmach würde er nicht unvergolten lassen und jeden seiner Knochen brechen. Sein Streithammer wird sein Werk verrichten, wie er es schon bei den hunderten Rittern zuvor tat, die ebenfalls glaubten etwas Besseres zu sein.
Peitmatin griff sich seine Waffe und stürmte auf Legatio zu. Der Streithammer schwang sich auf ihn nieder, doch verfehlte er Legatio, der gerade einmal einen Fuß zur Seite schritt. Im Gegensatz zu vorher bedurfte er keine ausfallende Schritte. Er war wie Wasser, das an jedem Hindernis vorbei glitt. Was auch Peitmatin tat. Er erwischte ihn nicht.
Die Menge grölte stets, vollends vom ungewöhnlichen Verlauf des Kampfes gepackt. Legatio bot ihnen einen Kampf, den sie niemals vergessen würden. Jedes mal fand Legatio eine Lücke, um den verheerenden Schlägen im letzten Augenblick zu entweichen.
Sir Peitmatin machte dies nur noch wütender, doch merkte dieser mit der Zeit deutlich. Schweiß ran ihn in die Augen. Sein rechter Arm begann zu zittern, war der Erschöpfung nahe. Er war am Ende seiner Kräfte. Laut schnaubend verzweifelt er an Legatios Agilität und schmiss wutentbrannt seinen
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