Der Grabritter (German Edition)
für ihn bereit. Bice stand hinter ihm und lehnte ihren Kopf an seinen Rücken. Kerner fasste ihre Arme und zog sie um sich herum. »Wenn ich dich da oben nicht hätte halten können, dann hätte ich mir das wohl nie verziehen.«
Bice schlang ihre Arme um Kerners Hals. Verlangend strich sie mit den Fingern durch sein dichtes Haar und küsste ihn. Langsam umschloss Kerner ihre schlanken Hüften und zog sie sanft hinunter auf das Bett. Zärtlich wandert seine Hand über ihren Körper. Alles um sie herum schien zu verblassen. Die Geräusche der Schiffsmotoren, die weit entfernt klingenden Stimmen der Besatzung, das Plätschern der Wellen. Zärtlich küsste Kerner ihren Hals und merkte wie Bice‘ Hände unter seinen noch klammen Pullover glitten und ihn auszogen. Sie ließ ihre Hände über seine Schultern und die Arme gleiten bis hinunter zu den Lenden. Geschickt öffnete sie Kerners Hose und streifte sie mit den Füßen weg. Langsam begann er ihren ganzen Körper zu liebkosen. Sie wand sich unter ihm und presste ihren Körper fest an seinen. Ihre Lippen zitterten und ihre Nasenflügel vibrierten leicht. Kerners Sinne schwanden mehr und mehr. Alles außer dem hier und jetzt verschwand einfach aus seinem Bewusstsein und schließlich versank alles um die beiden herum in einem Meer aus Ekstase. Kerner wusste nicht mehr, wie lange sie so der Welt entrückt waren. Triefend vor Schweiß und unendlich weit entfernt aller Realitäten, sackten sie irgendwann eng umschlungen in sich zusammen. Immer noch bebten ihre Körper und Kerner spürte Bice‘ heißen Atem auf seiner Haut. Sie nahm den Zipfel der Bettdecke und zog sie über sie beide. Dann fiel sie in einen tiefen Schlaf. Kerner lag noch wach und dachte nach. Das monotone Geräusch der Schiffsmotoren war wieder da und je länger er dalag und nachdachte, umso mehr wurde es zu einem Dröhnen in seinem Kopf. Was tat er hier bloß? Es war ein gefährliches Spiel, auf das er sich eingelassen hatte. Das aber war genau der Punkt … es war kein Spiel. Er hatte sich in Bice verliebt und das konnte ihren ganzen Plan zum Scheitern bringen.
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In der Fürstensuite des Nobelhotels Colombo am Stadtrand von Freiburg, am Fuße des Schwarzwalds, saß Conte Ferruccio Vigiani mit s einem wichtigsten Buchhalter zusammen . In fast allen Zimmern waren Leute damit beschäftigt, Bautrupps, Maschinen und verschiedene Materialien zu ordern. Der Conte hatte in der Suite eine kleine Zentrale eingerichtet, von der aus er alle Vorbereitungen für die langersehnte Bergung des Goldes aus dem alten Stollenlabyrinth treffen konnte. Es war ihre derzeit wichtigste Operation und er wollte unbedingt selbst vor Ort sein, um die Leitung des Projektes zu übernehmen. Alles musste ohne die geringsten Zwischenfälle ablaufen. Advokato Alfredo Ragusa, der Hauptbuchhalter der Vigianis, war heute Morgen mit der ersten Maschine aus Rom in Stuttgart angekommen, hatte sich dort sofort in ein Taxi gesetzt und war nach Freiburg gefahren. Nun saß er dem Conte gegenüber und ließ sich Vollmachten für verschiedene finanzielle Transaktionen von ihm unterschreiben. Auch für einige Bargeldübergaben musste entsprechend Geld zur Verfügung gestellt werden. Wie immer hatte der schmächtige Mann mit der Halbglatze und den scharfen Augen alles akribisch vorbereitet und ging die Unterlagen zusammen mit dem Conte durch. Zwischendurch machte er sich immer wieder ein paar Notizen.
»Was ist mit dem Geld für den General, Conte?«, fragte er. Ferruccio blickte hoch zu Guiseppe, seinem Vertrauten und Bodyguard. In der Nähe an einen Tisch gelehnt stand der furchteinflößende Mann mit dem kantigen Gesicht und schnalzte mit der Zunge. Aus einem Sekretär holte er eine Landkarte. Er ging hinüber zum Conte und zeigte mit dem Finger auf einige Gebiete im östlichen Kongo. »Der General hat alle Vorgaben erfüllt. Diese zwei Gebiete, in denen wir die Schürfrechte erworben haben, sind bereits vollkommen gesäubert. Die letzte Lieferung der Mädchen von dort ist auch eingetroffen. Alle Abnehmer haben bereits bestätigt, dass die Ware in Ordnung ist. Nur eines der Mädchen … ! « Guiseppe machte eine Handbewegung quer über seine Kehle. Als hätte diese Information keinerlei Bedeutung sah Ferruccio wieder hinüber zu seinem Buchhalter. »Also gut, Ragusa. Reneri soll sich ins Flugzeug setzen und hinfliegen. Der General bekommt dreißig Millionen Dollar. Das Geld ist ohnehin bald wieder da. Die Waffengeschäfte, die
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