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Der Grabritter (German Edition)

Der Grabritter (German Edition)

Titel: Der Grabritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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seiner Männer vor der Tür. Sie sollten den Rest der Nacht für Herzogs Sicherheit sorgen. Am nächsten Morgen würde man weitersehen. Nicht lange danach verließ Kurz mit der Truppe die Klinik und fuhr zurück zum BKA. Umgehend wollte er sich den Inhalt der CD ansehen. Danach würde er sich diesen Merten vorknöpfen. Sollte sich herausstellen, dass er tatsächlich einen Anschlag auf Herzogs Leben geplant hatte, würde er es bitter bereuen. 
     
     
     
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    Mit einem leisen Knirschen unter den Rädern bog der Fahrer der Limousine auf einen mit weißem Kies angelegten Weg ein. Ein paar Meter weiter blieb er stehen. Neben einem großen eisernen Tor erstreckte sich eine drei Meter hohe alte Steinmauer, deren Ende nicht auszumachen war. Vom Tor her näherten sich zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer. Ramon, der auf der Beifahrerseite des Wagens saß, öffnete die Scheibe. Als die beiden ihn erkannten, winkten sie kurz und öffneten das Tor. Langsam rollte die Limousine weiter über den Kiesweg. Sie fuhren etwa einen Kilometer auf dem Weg, der an den Seiten mit Bäumen und dichten Sträuchern bewachsen war. Die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt und sehen ließ sich nur im Bereich der Scheinwerfer etwas.
    Die Limousine machte eine scharfe Biegung nach links. Ein gerader, seitlich beleuchteter Weg führte zu einer Anhöhe. Dort lag es. Das herrschaftliche Anwesen der Vigianis. Ein dreiflügliger Bau aus dem 18. Jahrhundert. Angestrahlt von vielen Scheinwerfern erhob sich das mächtige Gebäude über dem See . Vorbei an Skulpturen aus der Antike fuhr der Wagen den Weg hoch. Nachdem er um einen großen Springbrunnen vor dem Eingangsportal herumgesteuert war, hielt er an. Die Eingangstür ging auf und oben auf dem Podest erschien Maria, die gute Seele und Köchin des Hauses. Maria war eine schon etwas ältere, stämmige Italienerin, die einen sehr resoluten Eindruck machte. Eine Art Kommandeur der Hausbediensteten des Conte, bei der aber das Herz am rechten Fleck saß. Missmutig stemmte sie die Hände in die Hüften und sah den Ankommenden entgegen. Ramon und Nunzio stiegen aus und öffneten die Tür für die Contessa und Kerner.
     
    Sogleich begann Maria zu zetern. »Contessa, wo waren Sie? Wir alle haben uns Sorgen gemacht. Schon heute Nachmittag wollten Sie zurück sein. Jetzt ist es Abend und schon dunkel.« Als sie mit der Contessa fertig war, fuhr sie mit Ramon und Nunzio wild gestikulierend fort. »Was ist mit euch beiden? Wieso wart ihr nicht zu erreichen? Seit Stunden sind eure Handys tot. Gleich werdet ihr euch vom Conte etwas anhören können. Es ist doch immer das Gleiche mit Euch.« Ramon kratzte sich am Kopf und schaute zur Contessa hinüber. Bice lief die breite Treppe hoch und gab Maria einen dicken Kuss auf ihre Wange. »Nicht böse sein, Maria. Es ist meine Schuld. Ich wollte unserem Gast etwas von unserem schönen Lario zeigen. Ja, und dabei sind wir wohl in ein Funkloch gekommen. Ein Gewitter brach über uns herein, und wir haben Unterschlupf gesucht. Deshalb sind wir auch so spät.« Langsam taute Maria wieder auf. Sie grummelte noch etwas vor sich hin, doch dann machte sich ein Lachen auf ihrem Gesicht breit. »Na los, kommt herein oder wie lange soll ich das Essen noch warm halten?« Damit drehte sie sich um und ging zurück ins Haus.
     
    Ramon blies die Luft aus seinen Backen. Dann stapfte er zum Kofferraum und öffnete ihn. Kerner nahm die Rolle mit dem Bild heraus und ging die Treppe hoch zu Bice, die auf ihn wartete. Sie führte Kerner ins Haus. Zusammen gingen sie durch einen langen breiten Flur, dessen Boden ein kunstvoll gestaltetes Mosaik zierte. Sie erreichten den Flügel des Hauses, in dem sich das Kaminzimmer befand, und gingen hinein. Es wirkte rustikal und urgemütlich. Überall waren schwere Eichenbalken in die Decke eingearbeitet, und in dem großen offenen Kamin aus Backsteinen brannten dicke Holzscheite. Davor stand eine Anzahl von wuchtigen, alten Ledersesseln, die um einen kleinen Tisch angeordnet waren.
     
    Mit einer Zigarre in der Hand und in einem Buch blätternd saß Conte Donatello Vigiani in einem der Sessel. Beim Eintreten seiner Tochter und ihrem Begleiter stand er auf. Vorwurfsvoll sah er seine Tochter an. »Ich habe mir große Sorgen gemacht, Bice. Seit Stunden bekomme ich keine Verbindung zu euch.« Bice ging zu ihrem Vater und küsste ihn. »Tut mir leid Papa. Bitte sei mir nicht mehr böse. Schau, ich habe dir jemanden mitgebracht.«
    Sie drehte sich

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