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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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weißt schon.«
    Und wie Gerent das wusste. Fellesteden hatte ihn dazu getrieben, in der Wüste sein Leben zu riskieren. Aber nicht einmal um Fellesteden zu entkommen, hatte Gerent jemals erwogen, sich zu verstümmeln.
    »Ich würde nie wagen, das selbst zu versuchen«, erklärte Annachudran. »Mein Freund jedoch wäre zu dieser Art wundärztlicher Magie fähig.« Er zögerte und fuhr dann fort: »Ich bin mir ziemlich sicher.«
    »Wäre er das?«, fragte Gerent einen Augenblick später. »Und täte er das für mich?« Sein Ton war heiser. Er räusperte sich. Es half nicht.
    »Ah, nun ... Ich kann nicht sagen, dass mein Freund schon mal einen solchen Eingriff vorgenommen hat.« Annachudrans Tonfall deutete an, dass der Freund es sehr wohl getan hatte, wenngleich Annachudran es nicht laut sagen konnte beziehungsweise durfte. »Aber ich halte es für möglich, dass er bereit sein könnte, es zu versuchen. Um mir einen Gefallen zu tun und aus, äh, anderen Gründen. Natürlich würde ich ein Schreiben an ihn verfassen und dir mitgeben. Vorausgesetzt, du möchtest nach Breidechboda gehen.«
    Gerent schwieg. Die Manipulation eines Fluchgelübdes war absolut illegal. Annachudran hatte es jedoch selbst schon getan, und es schien deutlich, dass er genau wusste: Sein Freund hatte das Gleiche schon getan und wäre bereit, es erneut zu tun.
    »Du bist ein sehr begabter Schaffender, nicht wahr? Bitte antworte, und zwar diesmal ohne falsche Bescheidenheit ...«
    »Ja«, brachte Gerent hervor. Nach wie vor versuchte er, mit der Vorstellung echter Freiheit fertig zu werden. »Ja, aber ...«
    »Und falls du Breidechboda besuchtest, würdest du eine Unterkunft und eine angesehene Person brauchen, die für dich bürgt. Tehre könnte dir beides bieten. Und ...« Er bedachte Gerent mit einem Blick, in dem etwas von einer Entschuldigung und etwas von Trotz anklang. »Tehre scheint wirklich die Dienste eines richtig guten Schaffensbegabten zu benötigen; so zumindest deute ich ihren jüngsten Brief.«
    »Deine Tochter ... Du ...«
    Annachudran legte den Kopf schief und warf Gerent einen durchtriebenen Blick zu. »Sollte ich dir misstrauen? Ich gehe nicht davon aus, dass mein Urteilsvermögen unfehlbar ist. Aber als vom Arobarn für den Bezirk nördlich von Taschan berufener Richter habe ich viel Erfahrung darin, den Charakter von Menschen einzuschätzen. Das Gleiche gilt für meine Gemahlin, und in diesem Fall sind wir beide recht zuversichtlich ...«
    »Du bist ein Richter?« Gerent war verblüfft, beinahe erschrocken. Aber ... das erklärte vielleicht, warum der Gelehrte das Fluchgelübde hatte manipulieren können. Er hatte im Grunde nicht das Recht dazu; niemand war berechtigt, in ein legal auferlegtes Fluchgelübde einzugreifen. Und eigentlich war der König dafür berühmt, seine Richter für Rechtsbrüche strenger zu ahnden als einen gewöhnlichen Untertan. Trotzdem ... ein Richter hatte vielleicht das Gefühl, dass er dieses Recht haben sollte.
    Annachudran blickte ihn verdutzt an. »Ja, ich hatte mich vor einigen Jahren um diese Stellung beworben. Es war so unbequem, jedes Mal hinab nach Taschan zu gehen, wenn wir hier in der Gegend einen Richter brauchten. Alle hier scheinen lieber einfach zu mir zu kommen. Ah, macht das einen Unterschied? Ich vermag keinen Grund dafür zu erkennen.«
    Aber es machte etwas aus – zwar nicht für Annachudran, so doch für Gerent. Auf eine seltsame Art schien Annachudrans Großherzigkeit die Härte jenes anderen Richters vor langer Zeit auszugleichen. Gerent wusste jedoch nicht, wie er dieses Empfinden in Worte fassen sollte.
    Einen Augenblick später zuckte der Gelehrte die Achseln. »Vertrauenswürdigkeit bewährt sich wie die Stimmigkeit eines Konzepts erst in der Praxis. Solltest du dich entscheiden, nach Breidechboda zu gehen, so denke ich, werden wir beide unsere größten Hoffnungen erfüllt sehen. Ich habe ein Empfehlungsschreiben für dich.« Er zog einen harten Lederumschlag aus der Gürteltasche und reichte ihn Gerent. »Der Name meines Freundes steht nicht darauf. Ich teile ihn dir mündlich mit. Er lautet Rikteier Andlauban. Jeder in Breidechboda kann dir den Weg zu seinem Haus weisen.« Er zögerte und musterte Gerent. »Du brauchst dich nicht jetzt gleich zu entscheiden. Oder auch nur, ehe du dieses Haus verlässt, ob du dich nun nach Süden oder Westen oder Norden wendest.«
    Gerent hatte von Andlauban gehört. Jeder hatte das. Vielleicht fand man zwei noch bessere Wundarztmagier

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