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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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freuen, wenn du ihr hilfst, einen Sinn aus dem zu gewinnen, woran sie gerade arbeitet«, versicherte sie Gerent. Sie deutete liebenswürdig mit dem Kopf auf den Stuhl ihr gegenüber. »Nimm dir Eier. Du bist zu dünn, weißt du? Tatsächlich war ich es sogar, die Aben vorschlug, er solle dich bitten, Tehre aufzusuchen.«
    Gerent fiel keine passende Antwort dazu ein, aber er füllte seinen Teller.
    »Meine Tochter wird sich über deine Gesellschaft freuen, denke ich«, fuhr die Dame Emre geruhsam fort. »Besonders, wenn du ihr gegenüber häufig Entechsan Terichsekiun zitierst. Hast du seine Werk Über die Kraft des Materials ebenso gelesen wie seine Nomenklatur? Sie wird jedenfalls alles aus seiner Naturphilosophie zitieren, was mit Material und Struktur und dem Zwang der Zugspannung, verglichen mit der allmählichen Wirkung der Kompression, zu tun hat ... Oder vielleicht war es ja auch andersherum. Nimm doch etwas von diesem Apfelkuchen.«
    Der Apfelkuchen erwies sich als eine schwere Mahlzeit; er war feucht von der süßen Spirituose, die der Koch darauf getröpfelt hatte, und duftete nach Sommer. Gleichwohl ließ sich Gerent zu einem zweiten Stück überreden. Er hatte Über die Kraft des Material gelesen, konnte sich aber derzeit nicht daran erinnern, was Terichsekiun über Zugspannung und Kompression gesagt hatte.
    »Wie du weißt, wird mein Sohn nach Süden reisen, nach Dachseit. Er wird von einem halben Dutzend Waffenknechten begleitet. Auf der Südstraße bestehen gewisse Gefahren, weißt du; nicht alle Flüchtlinge haben Melentser in bester Gemütsverfassung verlassen. Du könntest dich Sicheir bis Dachseit anschließen, wenn du möchtest. Er kennt alle guten Gasthöfe auf dieser Strecke, obwohl du, denke ich, wahrscheinlich nichts Besseres erhältst als Hammeleintopf oder Rindersuppe, bis du in Breidechboda bist.«
    Gerent nickte unverbindlich. Hammeleintopf oder Rindersuppe in einem Wirtshaus zu speisen und dies wie nur irgendein freier Mensch im Gastraum zu tun war ein Luxus, von dem er neunzehn Jahre lang nicht zu träumen gewagt hatte. Diesen Gedanken sprach er allerdings nicht aus.
    »Guten Morgen«, meldete sich der Architekt seiner neuen Freiheit von der Tür her. Aben Annachudran schenkte seiner Gemahlin ein zärtliches Lächeln und warf Gerent einen forschenden Blick zu.
    Die seit Langem eingetrichterte Ehrerbietung trieb Gerent dazu, sich zu erheben. Dann wurde er rot und wusste einen verwirrenden Moment lang einfach nicht, ob er den angemessenen Respekt des Gastes gegenüber dem Gastgeber gezeigt hatte oder die schmähliche Unterwürfigkeit des Sklaven gegenüber seinem Meister.
    In seiner typischen Liebenswürdigkeit verriet Annachudran nicht, ob er irgendetwas von Gerents Unsicherheit bemerkt hatte. Er zeigte einen großen Beutel, der mit einem Lederriemen zugebunden war, und sagte fröhlich: »Ich habe hier mehrere Bücher, die ich Tehre schicken möchte; du kannst sie jeder Streife zeigen, die danach fragt.« Er stellte das Bündel direkt neben Gerent auf den Tisch.
    Dadurch lieferte er einen legitimen Grund für Gerents Aufenthalt in der Hauptstadt; die Stadtstreife wies Bedürftige routinemäßig an den Toren ab. Nur Reisende, die entweder Mittel zum eigenen Unterhalt vorwiesen oder einen Beweis für rechtmäßige Geschäfte in der Stadt, wurden in Breidechboda willkommen geheißen.
    »Eine Ausgabe von Garaneirdichs Materialeigenschaften und Dachsechreiers Schaffen mit Holz«, fuhr Annachudran fort. »Dazu eine Ausgabe von Wareyers Philosophie des Schaffens. Sie hat zwar selbst eine, aber diese Ausgabe enthält sämtliche Anhänge, nicht nur den ersten. Ich weiß, dass du sehr gut auf diese Bücher achtgeben wirst. Und ich lege ein Schreiben für Tehre bei, das sie auflistet. Und das erklärt ... äh ...«
    »Das mich erklärt«, sagte Gerent, der seine Fassung zurückgewann. Er setzte sich wieder und schob den Teller mit dem Apfelkuchen auf Aben Annachudran zu.
    »Nicht allzu detailliert«, versicherte ihm Annachudran, der sich setzte und den Kuchen mit Entzücken betrachtete. »Emre, meine Liebe ...«
    »Sommergoldäpfel mit dem Rest vom Beerenlikör«, antwortete die Dame Emre. »Nimm ein Stück und vergiss nicht, dem Koch zu sagen, wie gut der Likör die Äpfel unterstreicht; du weißt ja, wie sehr er darum besorgt ist.«
    Annachudran schnitt sich ein großzügig bemessenes Stück aus dem Kuchen, kostete es und schloss kurz mit seliger Miene die Augen. »Mmm. Ich werde ihn ganz gewiss

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