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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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Arbeitszeit. NV: Brut, Ultra Brut, Rosé Brut, Demi-Sec. Jahrgangschampagner: Brut. Prestige: Grand Siècle NV und Vintage, Grand Siècle Alexandra Rosé.
    Der jahrgangslose Brut von »LP« hat sich zum beständigen, frischen, rassigen Champagner mit Chablis-artigem mineralischem Charakter gemausert. Der trockene, restzuckerlose Ultra Brut zeigt keine Spur von Rauheit, da er stets von Trauben eines reifen Jahres bereitet wird. Auf die harte Tour entsteht der sensationell erfolgreiche Rosé: Man lässt die Schalen der Pinot-noir-Trauben im Saft, damit er die passende Farbe bekommt, und baut ihn dann noch vier Jahre aus. Spitzenreiter des Hauses aber ist die Cuvée Grand Siècle, eine üppige, stilvolle, lang gereifte Melange aus drei Jahrgängen, die bis 1997 allerdings gelegentlich mit Jahrgangsangabe verkauft wurde.
    Die hauseigenen oder langfristig gepachteten Rebflächen erstrecken sich in den besten Lagen der Montagne de Reims, der Côte des Blancs und des Marne-Tals.
    Mercier *
    Epernay. www.champagnemercier.fr . 1858 gegründet. Besitzer: LVMH. 218 ha. Besuche: zu den üblichen Geschäftszeiten. NV: Brut, Rosé, Demi-Sec. Jahrgangschampagner: Brut Millésimé.
    Mercier hat wie die anderen Firmen der Moët-Gruppe einen Vorteil: seine Größe. Sie garantiert eine konstante Versorgung und damit Verlässlichkeit. Weiche, von dunklen Sorten dominierte Brut-Champagner prägen den Hausstil. Die Qualität ist zwar ordentlich, aber alles andere als aufregend. Gründer Eugène Mercier war er Erste, der im ausgehenden 19.Jahrhundert dem einfachen Volk den Champagner näherbrachte. Für die Weltausstellung 1889 in Paris ließ er ein riesiges Weinfass bauen und von 24 Ochsen in die Hauptstadt ziehen. Sein bleibendstes Vermächtnis aber sind die Keller an der Avenue de Champagne in Epernay, ein 16 Kilometer langes unterirdisches Labyrinth mit elektrischer Minibahn.
    DIE CUVÉE DE PRESTIGE
    Für den Erfolg des Champagners war von jeher cleveres Marketing ausschlaggebend. Sein weltweites Renommee gründet auf der Vorstellung, dass er der einzig geeignete Wein für Feste sei. Darüber hinaus aber sind die einzelnen Häuser sehr darum bemüht, sich ein eigenes Image aufzubauen. Veuve Clicquot fördert gern publikumsträchtige Veranstaltungen im britischen Sportkalender, während Krug aufwendige, in der Presse ausführlich besprochene Empfänge abhält.
    Wenn ein Champagnerhaus ein bisschen Publicity braucht, bringt es ein neues Produkt auf den Markt. Moët & Chandon lancierte 1936 seinen Dom Pérignon, der schon ab dem Jahrgang 1921 bereitet worden war. Der Erfolg war enorm, bei der Qualität des Gewächses allerdings auch voll gerechtfertigt.
    Moët gab die Richtung vor, andere folgten auf dem Fuße. In den 1950ern führte Taittinger den Comtes de Champagne, einen Blanc de Blancs der Luxuskategorie, ein, während Laurent-Perrier mit dem Grand Siècle auftrumpfte.
    Perrier-Jouët wartete nach 1960 mit dem Belle Epoque in der unverkennbaren emaillierten Flasche und Veuve Clicquot mit dem Grande Dame auf. Der ultraschicke Cristal von Roederer wurde um 1870 für den russischen Hof abgefüllt und kann wohl als Ahnherr aller Prestige-Cuvées bezeichnet werden.
    Eine Cuvée de Prestige umweht die Aura des Luxuriösen und Seltenen, was sich in einem hohen Preis niederschlägt.
    Sie stammt, von wenigen Ausnahmen wie dem Grand Siècle von Laurent-Perrier oder der Cuvée Paradis von Gratien abgesehen, aus einem bestimmten Jahrgang. Besteht dann aber überhaupt ein wesentlicher Unterschied zwischen der Jahrgangsabfüllung und der Prestige-Cuvée? Meistens schon. Einige Häuser bemühen sich um besondere Reichhaltigkeit. Heidsieck zielt mit dem Blanc des Millénaires auf einen kraftvollen, toastigen Stil ab. Andere setzen auf optimale Finesse. In diese Kategorie fallen der Grande Dame und der Dom Pérignon. Veuve Clicquot und Moët bemühen sich sehr um eine klare stilistische Unterscheidung ihrer ausgezeichneten Jahrgangschampagner und der Prestige-Weine. Selbst sie würden jedoch einräumen, dass in außergewöhnlichen Jahren wie 1988 oder 1990 der Qualitätsunterschied recht gering ist.
    Krug wiederum würde behaupten, dass sein Basiswein bereits der bestmögliche »Mehrjahrgangsverschnitt« sei und daher preislich und qualitativ die eigentliche Prestige-Cuvée. Als das Haus sich für neue Produkte entschied, wählte es daher Einzellagenabfüllungen aus dem Clos du Mesnil und dem Clos d’Ambonnay. Nur ganz wenige Erzeuger setzen auf

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