Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
dem mineralischen Sauvignon Life from Stone.
Swartland Winery I
Malmesbury, Swartland. Besitzer: 60 Weinbauern, die zuvor der Genossenschaft angehörten. 3200 ha. www.swwines.co.za
Die Kooperative wurde 2005 in ein privates Unternehmen umgewandelt, doch die Weinbergstruktur blieb im Wesentlichen unverändert. Chardonnay, einst als Modesorte gepflanzt, wird mittlerweile durch geeignetere Reben wie Shiraz, Pinotage und Chenin ersetzt. Die Spitzenlinie Indalo ist mehr oder weniger identisch mit der Reserve-Reihe, die auf den Exportmärkten als Eagle Crest firmiert, bekommt jedoch mehr Eiche ab. Es steht zu erwarten, dass sich die mittelmäßige Qualität demnächst verbessert.
Tulbagh Mountain Vineyards ***
Tulbagh. Besitzer: Jason Scott und George Austin. 16 ha. www.tmv.co.za
Chris Mullineux begründete den Ruf dieses Bioguts und sein Nachfolger Callie Louw bleibt der eingeschlagenen Richtung treu. Der reinsortige Shiraz heißt Theta, der Verschnitt aus Rhône-Sorten Viktoria. Die Zusammensetzung der weißen Cuvées ändert sich mit jedem Jahr, Chenin aber hält stets den Mehrheitsanteil. Tulbagh offeriert ferner einen faszinierenden Strohwein aus Chenin, der in einer solera reift.
Zandvliet *–**
Robertson. Besitzer: Familie Paul de Wet. 155 ha. www.zandvliet.co.za
Der Shiraz dieses Guts war einer der ersten Rotweine aus Robertson; inzwischen erzeugt Zandvliet drei Versionen.
Simbabwe
Das Land im südlichen Afrika liegt auf derselben geografischen Breite wie ein großer Teil Boliviens und das südliche Brasilien. Die klimatischen Bedingungen sind also alles andere als ideal, um Qualitätstrauben für die Weinbereitung anzubauen (Wärme und Sonne im Überfluss, aber auch Frost während der Wachstumsperiode und sommerlicher Regen, der die Ernte beeinträchtigt). Eine rudimentäre Weinindustrie nahm 1965 ihren Anfang. Die ersten Ergebnisse waren armselig und stammten von zweifelhaften Gewächsen – Jacques, Issor und Farrazza –, die seither durch edlere, aus Südafrika importierte Sorten ersetzt wurden. Der größte Teil der Rebflächen liegt nördlich von Harare auf rund 1200 Meter Höhe über dem Meer.
Seit den frühen 1980er-Jahren hat Simbabwe enorme Fortschritte gemacht: Künstliche Bewässerung, kühle Gärung, moderne Kellereieinrichtungen, in Deutschland, Australien und Südafrika ausgebildete Kellermeister und die Beratung durch flying winemakers trieben die Weinqualität in ungeahnte Höhen.
Politische Unruhen und gewalttätige Übergriffe in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends machten den wenigen in Produktion stehenden Weinbaubetrieben das Leben aber nicht gerade leichter. Es steht kaum zu erwarten, dass die einst florierenden Betriebe auch heute noch aktiv sind. Gleichwohl werden sie hier genannt in der Hoffnung, dass sie aufs Neue erstehen, wenn das Land nicht mehr unter den chaotischen Bedingungen leidet. Auf Worringham wurde in den 1960er-Jahren der erste Wein erzeugt, doch hat das Gut inzwischen seine Pforten geschlossen. Mukuyu liegt in Marondera, 60 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Die Firma African Distillers (Stapleford Wines) hatte ihren Sitz in Gweru nördlich von Harare und erzeugte beträchtliche Mengen Sauvignon blanc, Muscat, eine Cabernet-Merlot-Mischung und einen sehr erfreulichen Pinotage von 180 Hektar Weinbergen.
England und Wales
England und Wales liegen am äußersten Nordrand der Zone, in der Trauben überhaupt reif werden. Das aber hat rund 350 Gutsbesitzer nicht davon abhalten können, kleine und große Rebflächen anzulegen. Die Wiederbelebung des britischen Weinbaus, der vermutlich von den Römern eingeführt wurde und im Mittelalter florierte, begann ganz langsam in den 1950er-Jahren und zog in den 1970er-Jahren rasch an. Die Rebfläche beläuft sich heute auf insgesamt 1900 Hektar in Südengland und Wales mit Schwerpunkt in den traditionellen Obstanbaugebieten von Kent, Sussex, Essex und Suffolk, entlang der Südküste durch Hampshire bis nach Cornwall und nordwärts durch Berkshire, Wiltshire und Somerset bis nach Hereford und Worcester. Die fast ausnahmslos weiße Jahresproduktion lag 2007 bei 2,1 Millionen Flaschen.
Es ist noch zu früh, um etwaige regionale Stile erkennen zu wollen. Englischer Wein ist ein leichtes, erfrischendes, oft etwas herbes Sommergetränk. Seine besten Eigenschaften sind Blumigkeit, eine zarte Fruchtigkeit und eine spritzige, saubere Frische. Die Säure sollte spürbar sein und bei allen Weinen, trockenen wie lieblichen,
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