Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
entstehen reiche, strahlende Weine. Die Prestige-Cuvée Dolce Vita ist nur unwesentlich besser als die reguläre Abfüllung, was den sehr hohen Preis nicht rechtfertigt.
Château Closiot * – ***
Barsac. Besitzerin: Françoise Sirot-Soizeau. 5 ha.
Anständiger, oft üppiger Barsac-Vertreter. Die von neuer Eiche verwöhnte Cuvée Passion ist jedoch besser.
Château La Clotte-Cazalis **
Barsac. Besitzerin: Bernadette Lacoste. 5 ha. www.laclotte.com
Sperriger Name, köstlicher Wein. Wurde erstmals 2001 bereitet, da das Gut vorher verpachtet gewesen war.
Cru Barréjats ***
Barsac. Besitzerin: Dr. Mireille Daret. 5 ha. www.cru-barrejats.com
Seit 1990 bestehendes, winziges Gut zwischen Climens und Caillou. Hochklassige Kreszenzen.
Château de Fargues *** – ****
Fargues. Besitzer: Comte Alexandre de Lur-Saluces.
15 ha. www.chateau-de-fargues.com
Gut mit stolzer Burgruine und kleiner Anbaufläche, aber denselben perfektionistischen Ansprüchen wie Yquem. Kellermeister François Amirault bürgt für großartige, beständige Qualität.
Château Gilette * – ***
Preignac. Besitzer: Christian Médeville. 5 ha.
Lang ausgebaute, glorreiche Sauternes, die in großen Tanks reifen und erst abgefüllt werden, wenn der Besitzer sie für trinkreif hält – was 25 Jahre dauern kann.
Château Haut-Bergeron ** – ***
Preignac. Besitzer: Robert Lamothe. 16 ha.
Üppige, pfirsichgetönte Weine auf Cru-Classé-Niveau.
Château Liot *
Barsac. Besitzer: Jean Gérard David. 20 ha.
Großes Gut auf den besten Hängen. Marktgerechte Weine: immer zufriedenstellend, nie faszinierend.
Château Massereau ** – ***
Barsac. Besitzer: Jean-François und Philippe Chaigneau. 1,2 ha.
Erstmals 2000 bereiteter, beeindruckender, aber verstörend teurer Garagenwein.
Château Piada * – **
Barsac. Besitzer: Frédéric Lalande. 10 ha.
Eines der bekannteren unter den unbedeutenden Barsac-Gütern. Verlässliche, aber anspruchslose Weine.
Château Raymond-Lafon ***
Sauternes. Besitzer: Familie Meslier. 16 ha. www.chateau-raymond-lafon.fr
1972 vom damaligen Verwalter von Yquem erworben. Ähnlich sorgfältig bereitete, drei Jahre in Eiche ausgebaute Erzeugnisse – üppig, majestätisch, langlebig.
Château de Rolland * – **
Barsac. Besitzer: François Guignard. 18 ha. www.chateauderolland.com
Ansprechende Weine mit Honignote, denen es aber bisweilen an Eleganz und Komplexität fehlt.
Château Roumieu-Lacoste * – **
Barsac. Besitzer: Hervé Dubourdieu. 12 ha.
Der Neffe des Eigentümers des ausgezeichneten Guts Doisy-Daëne bereitet hier gute, reichhaltige Tropfen.
Château St-Amand * – **
Preignac. Besitzerin: Anne-Marie Facchetti-Ricard. 20 ha.
Bewundernswerte Qualität im Barsac-Stil mit Betonung auf der Frucht und nicht auf Eiche oder Komplexität. Von Sichel als La Chartreuse verkauft.
St-Emilion
Als Stadt ist St-Emilion der Inbegriff des Paradieses für Weinfreunde, als Appellation das mit Abstand größte französische Spitzenanbaugebiet. Es stößt fast so viel Rebensaft aus wie die gesamte Côte d’Or in Burgund.
Die meisten der unschätzbar wertvollen Rebflächen wogen bis an die Stadtmauern heran, die die Ausbreitung des Häusermeers verhindern. Man gräbt sich in den nachgiebigen Kalkstein, um ihm Baumaterial zu entreißen, Wein dort zu lagern – und sogar um seinen Riten zu frönen. Die alte Felsenkirche befindet sich in einer Höhle mit mächtiger Halle. Sie wird heute für Zusammenkünfte der Jurade (siehe > ) genutzt.
St-Emilions Weine sind etwas kräftiger als die aus dem Médoc und enthalten weniger Tannin. Ein zugänglicher, fester Wohlgeschmack ist das Erkennungszeichen dieser Kreszenzen, die im Lauf der Zeit eine warme, einnehmende Lieblichkeit annehmen. Sie sind in ihrer Jugend nicht unergründlich wie ein Médoc und altern auch rascher, können aber nichtsdestotrotz mit den Jahren unlösbare Rätsel aufgeben.
Die besten Vertreter stammen von den relativ steilen Hügelflanken und dem Kamm der Schichtstufe um die Stadt (côtes) sowie aus einer abseits gelegenen Kiesinsel auf dem Plateau rund 1,5 Kilometer nordwestlich an der Grenze zu Pomerol (graves) . Die Côtes-Weine sind auf der Skala zwischen rätselhaft-verschlossen und offenherzig-strahlend die lächelnden Vertreter, während sich ihre Pendants von der Kiesenklave ernsthafter und grüblerischer geben. Michael Broadbent bezeichnet die Weine von den Côtes als »offen«, die vom Kies dagegen als »fest«. Gleichwohl kann man sie leicht
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