Der Hauptdarsteller (German Edition)
Taugenichts Freund Steve kommt leider auch, aber das kann ich leider nicht verhindern. Du sollst deine Mutter anrufen. Sie hat vorhin hier angerufen." Oh Mist, in der ganzen Aufregung hatte ich total vergessen mich bei meinen Eltern zu melden. Melanie drückte mir gleich das Telefon mit den Worten "Mamas sind wichtig" in die Hand und ich wählte gleich los. Es klingelte eine Weile bis meine Mutter dran ging. "Ach Mia, schön von dir zu hören. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil du dich nicht gemeldet hast." sagte sie besorgt. "Tut mir leid, aber hier war gleich so viel los. Ich habs einfach vergessen anzurufen." Meine Mutter seufzte. "Schon in Ordnung. Melanie hat mir von deinen Abenteuern erzählt. Du kommst doch trotzdem bald wieder heim?" Wieso fragte sie das? Vermutlich hatte sie Angst, dass ich nicht mehr komme und nicht mehr greifbar für sie war. Meine Mutter hatte ein kleines Problem mit dem Loslassen, wie ich auch. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. "Na klar komme ich wieder heim, aber momentan genieße ich meine Zeit hier, weit weg von Mark und dem ganzen Drama. Es geht mir gut hier. Du kennst die Macenroys, sie sind sehr herzlich und gastfreundlich." "Alle? Also auch der Sohn, dieser, dieser Schauspieler?" fragte sie skeptisch. Ach hier war das Problem. Sie machte sich Sorgen, da sie aus ihren Zeitschriften vermutlich viel wildes über Mason gelesen hatte. Sie kannte ihn nicht wirklich und ließ sich vermutlich verunsichern durch die Geschichten um ihn. "Mason. Er heißt Mason. Und er wohnt nicht mehr hier..." Sie fiel mir ins Wort: "Aber du hast dich doch bei ihm beworben um.... Mia, um Schauspielerin zu werden. Mia, du hast einen Beruf gelernt. Komm wieder her und suche dir eine bodenständige Arbeit. Schauspielerei ist nichts. Kein richtiger Beruf. Das ist eine brotlose Kunst." "Mutter, es reicht. Wenn diese Kunst so brotlos wäre, könnte er sich wohl kaum eine Villa und einen Wagen mit Chauffeur leisten, oder? Ich lege jetzt auf." Was ich auch prompt tat. Das hätte ich vorher wissen müssen. Nie hatte sie sich für mich gefreut, wenn es um etwas ging, das mir Spaß machte. Als Kind durfte ich nicht reiten, da es zu gefährlich war und all meine Freundinnen hatten Reitstunden. Später, als ich mich dann für Fußball interessierte, war dies auch zu gefährlich, immerhin hätte ich mir ein Bein brechen können und der Sport war manchen Menschen nicht weiblich genug... Was dazu führte, dass ich heimlich ins Fußballtraining ging. Blöd war nur, dass der Trainer ein Freund meines Vaters war und er es ihm natürlich erzählte.
Ich hatte keine Ahnung wieso sich meine Mutter so viele Sorgen machte. Immerhin war ich erwachsen und es war auch nicht gesagt, ob ich die Rolle bekam, was sehr unwahrscheinlich war, denn das hier war Hollywood und ich war keine ausgebildete, magersüchtige Schauspielerin. Ich war zwar relativ gutaussehen, soweit ich das von mir selbst beurteilen konnte, aber bei einer Größe von 1,70 m und 65 Kilo, war ich im Gegensatz zu den anderen Schauspielerinnen relativ "fett". Aber es war ja auch nicht mein Ziel gewesen hier Karriere zu machen, ich wollte nur Ablenkung. Sollte sich noch etwas anderes ergeben: schön. Wieso nicht. Ich war jung und endlich ungebunden. Also, wieso nicht?
Entschlossen ging ich nach unten zu Melanie in die Küche. "Kann ich dir mit dem Essen helfen?" Melanie lächelte mich warm an. "Das ist meine Mia, immer hilfsbereit." Sie kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Nein, brauchst du nicht, ich lass das Essen von einem Caterer kommen. Mason isst nicht immer Kohlenhydrate und er hat mir da einen Caterer empfohlen, der so, ach wie heißt das, das Essen das man... ach ist ja auch egal. Es wird geliefert. Aber du könntest mir helfen den Tisch zu decken." Sie drückte mir das Besteck in die Hand und nahm sich selbst die Teller und wir begannen den Tisch zu decken. Ich zählte nach und kam ins Grübeln. Wir deckten für sieben Personen. Es sprudelte einfach so aus mir heraus: "Bringt Mason jemanden mit?" Melanie dachte kurz nach. "Ja, seine Freundin. Tonja." Ich nickte nur kurz und versuchte meine aufsteigende Eifersucht, die ich mir beim besten Willen selbst nicht erklären konnte, zu unterdrücken. Melanie sah mich prüfend an. Ihr war es bereits klar, noch bevor ich es wusste: Ich hatte mich in Mason verliebt. Vermutlich war es schon immer so gewesen, nur hatte ich es mir selbst noch nicht eingestanden. Schnell legte ich das Besteck hin und sagte
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