Der Hauptdarsteller (German Edition)
ganzen Land in den Kinos laufen, ich konnte es noch immer nicht glauben. Es war noch sehr befremdlich mich auf der Leinwand zu sehen und natürlich sah ich viele Dinge, die ich hätte anders machen sollen. Nach dem Film gab es noch eine Party zu der wir gingen, das war wie ein Pflichtprogramm, welches wir nicht schwänzen durften. Die anderen Kollegen waren auch schon dort und es lag eine Feierstimmung in der Luft. Ich nahm mir ein Glas Champagner und Mason verschwand im Getümmel. Lucy entdeckte mich und nahm mich zur Seite. "Hey Mia, ich wollte mich bei dir entschuldigen." "Wieso denn?" fragte ich erstaunt. Lucy druckste etwas rum. "Na du weißt schon wegen den Sprüchen, damals, beim Fitting. Ich war eine von den Frauen, die auf Shane standen. Aber das mit euch scheint etwas Ernstes zu sein. Wie er dich ansieht. Mädchen, dafür würd so manche Frau ihre letzten Highheels hergeben." Sie lächelte mich an und ich sah die Ehrlichkeit in ihren Augen. "Schon okay Lucy, solange du die Finger von ihm lässt." sagte ich gespielt streng. "Aber klar, ich wollte dir sowieso jemanden vorstellen," sie zog einen großen, sportlichen Mann an ihre Seite: "das ist Bruce, mein Freund. Wir sind zwar erst seit Kurzem zusammen, aber es fühlt sich toll an." Sie strahlte ihn an und ich reichte Bruce die Hand. "Nett dich kennen zu lernen Bruce." Er nickte höflich. Dann verschwanden die beiden wieder, später sah ich sie knutschend in der Ecke und musste kichern.
Ich unterhielt mich noch mit ein paar Kollegen und es wurden Fotos gemacht. Plötzlich viel mir auf, dass ich Mason schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte. Mein Handy hatte ich blöderweise zuhause vergessen. Also musste ich mich so aufmachen und ihn suchen. Aber er war weg. Er würde doch nicht einfach gehen, ohne mir Bescheid zu sagen. Ich ging nach draußen und sah ihn dort mit Mike sprechen, ein sehr hitziges Gespräch, wie ich fand. Deswegen beschloss ich wieder nach drinnen zu gehen. Kurze Zeit darauf kam er. "Hey hübsche Frau, wie wärs wenn wir nach Hause gehen und dort weiter feiern?" Das ließ ich mir kein zweites Mal sagen. Wir verabschiedeten uns und ließen uns nach Hause fahren. Dort angekommen, schafften wir es gerade noch ins Wohnzimmer und fielen dann übereinander her. Er schaffte es wieder und wieder mich zum Höhepunkt zu bringen. Mitten in der Nacht schliefen wir ein, eingekuschelt in eine warme Decke auf dem Boden.
Am nächsten Morgen weckte uns die Sonne. "Über was hast du dich gestern mit Mike unterhalten?" wollte ich wissen, doch gerade als er mir antworten wollte klingelte sein Handy. Es war Michelle. Mason ging gleich dran: "Nein, hab ich noch nicht. Ja, mach ich gleich. Mia hat schon das Tablet in der Hand. Ja, ja, Michelle, ist gut, reg dich ab." Er stöhnte genervt auf. "Scheinbar hat die Presse nicht so reagiert, wie sich das das Management vorgestellt hatte. Weißt du wo mein Tablet ist?" Wir suchten das Wohnzimmer ab und fanden es schließlich. Gebannt sahen wir auf den Bildschirm. Wir mussten nicht lange suchen. Die Schlagzeilen waren fast überall gleich: Shane Thunder heirate im nächsten Jahr seine unbekannte Freundin. Und: Shanes Freundin ist schwanger! Oh nein, die hatten tatsächlich meinen Bauch fotografiert, eigentlich hatte ich ihn nicht so dick in Erinnerung und schaute an mir herunter. Nein, mein Bauch war definitiv nicht so dick. "Die haben was an den Bildern gemacht." brachte ich nur kleinlaut heraus. Wir sahen uns beide an und wussten nicht, was wir sagen sollten. Ich war entsetzt. Aus der Sprachlosigkeit holte mich mein Handy. Meine Mutter, sie weinte bitterlich. "Nein Mama, ich bin nicht schwanger, ja du wärst die erste gewesen, der ich es erzählt hätte, aber es ist nicht so. Nein, wir heiraten nicht. Shila heiratet. Beruhige dich. Die pushen das so auf. Kein Grund zur Panik. Alles gelogen. Ja, ich dich auch. Sag Paps nen lieben Gruß und alles in Ordnung!" Ratlos sah ich Mason an. "Prima, die News sind schon in Deutschland."
Das Management versuchte Schadensbegrenzung zu machen, indem wir ein Interview bei einer bekannten Talkshow gaben. Es fühlte sich einfach nicht richtig an, sich öffentlich rechtfertigen zu müssen. Das war wohl der Preis des Ruhms, ich war keine private Person mehr, sondern wurde wie "öffentliches Gut" gehandelt. Mir kamen die ersten Zweifel, ob ich das alles überhaupt wollte. Doch wie kam Mason damit klar? Er war in der Öffentlichkeit immer cool und beherrscht, ganz der Actionstar. Doch so
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