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Der Hausflug

Titel: Der Hausflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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Tropfen einzufangen.
    „Nun wollen wir es auch richtig machen“, sagte Xindy. Ein Teil des Regens verdichtete sich zu einem dicken Strahl, der direkt in das Brunnenloch zielte und gurgelnd in die Tiefe verschwand.
    „Du bist Klasse!“ rief Jonas. „Danke schön.“
    „Aber das ist keine Lösung des Problems“, sagte Xindy. „Wie heißt es bei euch: nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ihr müßtet…“
    „Ich weiß schon“, sagte Jonas. „Wir müssen vieles auf der Erde verändern, nicht wahr?“

Das vierzehnte

    Radium ist nicht Phlochl
Ein hilfreicher Professor Nie wieder stehlen! Oder doch?
     
    „Langsam kommen wir in das Afrika, das ich sehen wollte“, erklärte Jonas. Sie huschten über eine Steppenlandschaft, über dichtes hohes Gras, er hatte bereits die ersten Antilopen und Zebras entdeckt. Und da hinten, waren das nicht Elefanten? Eine ganze Herde. „Habt ihr auch so große Tiere auf dem Chlm?“ fragte er.
    „Viel größere noch“, sagte Xindy.
    „Auch mit Rüsseln?“
    „Rüssel gibt es, glaube ich, nur bei ganz kleinen Tieren, so etwas Ähnliches wie eure Insekten; genau kann ich es dir nicht sagen…“
    „Was?“ rief Jonas. „Es gibt tatsächlich etwas, das du nicht weißt?“
    „Vieles“, antwortete Xindy, „sehr vieles. Wozu sollte ich alles wissen? Das belastet doch nur das Gehirn. Wenn ich etwas wissen will, kann ich ja meinen Computer befragen. Der Computer weiß alles. Soweit wir es schon kennen, versteht sich.“
    „So einen Computer müßte ich auch haben“, seufzte Jonas, „Mann, was ich alles auswendig lernen muß! Manchmal brummt mir der Schädel richtig vom Pauken. – Weiß der Computer auch, wie weit es noch bis zum Kongo ist? Ich habe keine Ahnung, wo wir uns befinden.“
    „Geh mit dem Finger über den Globus, dann zeige ich es dir. Mehr links, etwas tiefer – da.“
    „Dann müßten wir es bald geschafft haben“, meinte Jonas. „Hoffentlich finden wir das Radium – dein Suchgerät spürt die Strahlung auf, nicht wahr?“
    „Strahlung?“ fragte Xindy zurück. „Was für Strahlung denn?“
    „Na, Radium strahlt doch. Gammastrahlen oder wie das heißt.“
    „Bestimmt?“
    „Ganz bestimmt. Es zerfällt, hat unser Lehrer erklärt, und dabei sendet Radium Strahlen aus.“
    „Das ist ja schrecklich“, sagte Xindy betroffen.
    „Wieso? Wir haben doch die Skaphander. Strahlt das Radium bei euch auf dem Chlm nicht?“
    Xindy antwortete nicht. Jonas rief immer wieder seinen Namen. Ihm wurde angst und bange. Er stürzte zum Fenster, das Haus flog ruhig, in der Ferne war dichter Wald zu sehen. Was, um Himmels willen, sollte schrecklich sein?
    „Entsetzlich“, sagte Xindy, Jonas atmete erleichtert auf, als er seine Stimme hörte. „Dein Radium ist nicht mein Phlochl. Auch auf der Erde kann es nicht radioaktiv sein, sagt der Computer. Phlochl ist überall ein stabiles Element, wenn es auch flüssig ist – das heißt bei unseren Temperaturen!“ Dieses Mal dauerte es nicht so lange, bis Xindy sich wieder meldete.
    „Bei den Temperaturen auf der Erde, sagt der Computer, müßte Phlochl sehr zähflüssig sein, wahrscheinlich nimmt es Kugelgestalt an. Sagt dir das etwas: metallische, silberne, abgeplattete Kügelchen?“
    „Quecksilber“, rief Jonas. „Das ist Quecksilber!“
    „Bist du auch ganz sicher? Hast du schon einmal Quecksilber gesehen?“
    „Klar“, sagte Jonas, „Quecksilber steckt in den Thermometern, zumindest in vielen. Vor einer Weile ist unser Fieberthermometer zerbrochen und das Quecksilber herausgefallen. Der ganze Fußboden lag voller kleiner Silberkügelchen, und es war wahnsinnig schwer, das Zeug wieder aufzusammeln. Und ulkig war es auch. Wenn ich zwei Kugeln zusammenschubste, verschmolzen sie zu einer, aber bevor ich eine große Kugel zusammenhatte, zerfiel sie wieder in kleinere.“
    „Das könnte wirklich Phlochl sein“, meinte Xindy.
    „Und es ist giftig“, fuhr Jonas fort. „Also, für uns Menschen ist es giftig. Ich hätte ja gerne mit dem Zeug gespielt, aber Vater hat nicht eher Ruhe gegeben, bis wir alles aufgesammelt hatten. Warte mal!“ Jonas sprang auf. Hatte er nicht bei seiner Inspektion ein Fieberthermometer im Nachtschrank gesehen? Ja, da war es. Er hielt es hoch.
    „Kannst du es so gut sehen?“
    „Ich kann kein Phlochl sehen“, sagte Xindy.
    „Nicht ungeduldig werden, gleich…“ Jonas nahm das Thermometer in beide Hände.
    „Was hast du vor?“
    „Ich will es zerbrechen. Dann siehst du das

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