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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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was wir sind, ist ein Haufen cleverer neuer Ideen. Und die hat Luddy sich geschnappt… grob geschätzt das, was uns über das nächste Jahr gebracht hätte. So weit waren wir nämlich schon mit dem Vorlauf. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Als Angestellter von Blake-Moffet wird er in einer Position sein, die es ihm ermöglicht, mir alles heimzuzahlen. Und er wird es tun. S e hen wir den Tatsachen ins Gesicht: Ich habe Luddy vor aller Welt als Kriecher und Speichellecker bloßgestellt. Und das findet er bestimmt gar nicht komisch, o nein.“
    „Was willst du jetzt machen?“
    „Mich wehren, natürlich. Luddy war ein fleißiger Arbe i ter, sachkundig, mit einem guten Gefühl für Organisation. Aber er war nie originell. Wenn jemand anders – ich zum Beispiel – eine Idee hatte, konnte er sie nehmen und au s melken bis zum Gehtnichtmehr. Er vermochte ganze Pakete aus dem kleinsten Brocken zu entwickeln, den man ihm hinwarf. Aber hinsichtlich der Kreativität bin ich ihm übe r legen. Ich kann immer noch in Kreisen um Blake-Moffet herumlaufen, vorausgesetzt, ich bin in einem Jahr noch im Rennen.“
    „Du klingst beinahe – vergnügt.“
    „Warum auch nicht?“ Er zuckte die Achseln. „Dadurch wird doch höchstens eine ohnehin schon schlimme Lage noch ein bißchen schlimmer. Dieser träge Koloß Blake-Moffet bringt mich ohnehin noch ins Grab. Jedesmal, wenn sie ein Junge-kriegt-anständiges-Mädchen-Paket ausspu c ken, atmen sie uns den Odem der Ewigkeit ins Gesicht. Wir müssen uns jedesmal erst unter dem Staub hervorkämpfen, damit wir uns wieder regen können.“ Er deutete auf das T a bleau. „Wie das Haus da.“
    Das üppige Haus aus dem zwanzigsten Jahrhundert war samt Ford und Constructa wieder erschienen. Der Kreislauf hatte sich geschlossen.
    „Wie sie lebten“, zitierte Allen. „Und starben. Damit könnten wir gemeint sein. Im Augenblick leben wir zwar noch, aber das will ja nichts heißen.“
    „Was ist in der Zuflucht passiert?“
    „Nichts. Ich ging rein zum Analytiker, erinnerte mich, stand wieder auf und ging. Kommenden Montag gehe ich wieder hin.“
    „Können sie dir helfen?“
    „Sicher, aber das dauert.“
    Janet fragte: „Was willst du jetzt machen?“
    „Den Job annehmen. Meine Arbeit als Direktor von T e lemedia antreten.“
    „Verstehe.“ Dann erkundigte sie sich: „Warum?“
    „Mehrere Gründe. Erstens, weil ich da was Gutes machen kann.“
    „Was ist mit der Statue?“
    „Die Statue läuft nicht weg. Irgendwann werde ich schon noch herausfinden, warum ich sie geschändet habe, aber nicht bis Samstag morgen. In der Zwischenzeit muß ich i r gendwie leben. Und Entscheidungen treffen. Nebenbei b e merkt… das Gehalt kommt ungefähr auf das raus, was ich jetzt auch verdiene.“
    „Wenn du bei T-M bist, kann Luddy dir dann mehr weh tun?“
    „Er kann der Agentur mehr weh tun, weil ich dann nicht mehr dort bin.“ Er überlegte. „Vielleicht kappe ich sie ganz. Ich werde erst mal abwarten und schauen; es hängt davon ab, wie ich bei T-M klarkomme.“
    „Und was ist mit dir?“
    Wahrheitsgemäß sagte er: „Er kann mir auch mehr weh tun. Ich werde für jedermann Freiwild sein. Sieh dir nur Mavis an. Vier Giganten am Markt, und alle versuchen, bei T-M den Fuß zwischen die Tür zu kriegen. Und auf einem meiner Riesen sitzt eine Mücke, die ihn sticht.“
    „Ich nehme an“, sagte Janet, „das ist ein weiterer der mehreren Gründe. Du möchtest frontal zum Kampf gegen Luddy antreten.“
    „Ich will mich ihm stellen, ja. Und es würde mir auch nichts ausmachen, von meiner Position aus einen Schlag gegen Blake-Moffet zu führen. Sie liegen ohnehin im Ste r ben; sie sind völlig verkalkt. Als Direktor von Telemedia werde ich mein möglichstes tun, sie aus dem Geschäft zu drängen.“
    „Vielleicht rechnen sie damit.“
    „Natürlich tun sie das. Eines ihrer Pakete ist genug für ein ganzes Jahr; das habe ich auch Mrs. Frost gesagt. Als Ko n kurrent von Blake-Moffet könnte ich jahrelang neben ihnen herlaufen, ab und an Treffer landen und als Quittung dafür selber Gegentreffer kassieren. Aber als Direktor von T-M werden wir einen grandiosen Showdown veranstalten. Wenn ich einmal im Amt bin, führt kein Weg mehr daran vorbei.“
    Janet betrachtete eingehend einen Schaukasten mit ausg e storbenen Blumen: Mohn und Lilien und Gladiolen und R o sen. „Wann wirst du es Mrs. Frost mitteilen?“
    „Ich fahre morgen zu ihrem Büro rüber. Möglicherweise erwartet sie

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