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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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vorbei und durc h wühlten die Überreste des zerstörten Pimpfs. „Scheint intakt zu sein, Fred.“
    Während Luddy Bilder schoß, drehten sich die Bandsp u len, und der überlebende Pimpf surrte frohlockend. Das B ü ro war gerammelt voll mit Menschen und technischen App a raturen; Gretchen stand zusammengekauert in einer Ecke, und irgendwo fernab gellten die Alarmglocken der Ei n bruchssicherung.
    „Wir haben das Schloß ausgebohrt!“ rief Luddy, der jetzt Allen mit seiner Kamera auf den Pelz rückte. „Du hast nichts davon gehört, weil du gerade dabei warst, den Pimpf zu killen, den wir durch das Fenster hereingeschickt haben. Sechs Stockwerke hoch – was können diese Dinger kle t tern!“
    „Lauf“, sagte Allen zu Gretchen. Grob stieß er die Leute beiseite, die ihr im Weg standen. „Nichts wie runter und raus hier.“
    Sie löste sich gewaltsam aus ihrer Erstarrung und begann zu laufen, auf die offene Tür zu. Luddy sah das und kläffte erschrocken auf; er drückte einem seiner Lakaien seine K a mera in den Arm und setzte zur Verfolgung an. Als er ger a de nach Gretchens Arm schnappen wollte, erreichte Allen ihn und verpaßte ihm einen Schwinger unters Kinn. Luddy brach zusammen, und Gretchen floh mit einem verzweife l ten Jammern den Korridor hinunter.
    „Junge, Junge“, gluckste einer der Männer von Blake-Moffet, während er Luddy hochhalf. „Das sind vielleicht Bilder!“
    Inzwischen war die Zahl der Pimpfe auf drei angewac h sen, und weitere waren unterwegs. Allen ließ sich auf die Verkleidung der Klimaanlage sinken und ruhte sich aus. Rings um ihn wogte immer noch das Chaos; die Blake-Moffet-Leute fotografierten nach wie vor wie wild, und se i ne eigenen Leute von T-M versuchten, die Ordnung wiede r herzustellen.
    „Mr. Purcell“, schrillte eine seiner Sekretärinnen – mögl i cherweise Vivian – an seinem Ohr. „Was sollen wir m a chen? Die Polizei rufen?“
    „Schafft sie raus“, knurrte Allen. „Holt Leute aus anderen Abteilungen hoch und werft sie hinaus. Sie sind widerrech t lich hier eingedrungen.“
    „Jawohl, Sir“, sagte die Sekretärin und schoß davon.
    Luddy, gestützt von zweien seiner Kumpane, trat auf ihn zu. Er betastete sein Kinn, und er hatte seine Kamera wieder an sich genommen. „Das erste Band ist unbeschädigt. Du und dieses Mädel im Clinch: Es ist alles aufgezeichnet. Und der Rest auch – wie du den Pimpf zerstörst, mich schlägst und sie wegschickst. Und wie du die Tür abgeschlossen und die Leitung der Gegensprechanlage herausgerissen hast – der ganze Krempel.“
    Aus dem Durcheinander tauchte Harry Priar auf. „Was ist passiert, Allen?“ Er sah Luddy und die Pimpfe. „O nein“, sagte er. „Nein.“
    „Lange hast du dich ja nicht gehalten“, sagte Luddy zu Allen. „Du…“ Er duckte sich weg, als Priar Anstalten mac h te, auf ihn loszugehen.
    „Mir scheint“, sagte Priar, „ich bin nicht mehr rechtzeitig gekommen.“
    „Das Gefühl habe ich allerdings auch. Sind Sie auf den Händen gelaufen oder was?“ Das Chaos verebbte jetzt ein wenig. Die Blake-Moffet-Leute wurden mitsamt ihrer Au s rüstung gewaltsam hinausgedrängt. Sie strahlten über alle vier Backen. Seine eigenen Mitarbeiter versammelten sich langsam in düsteren Haufen, tuschelten miteinander und warfen ihm manchmal flüchtige Blicke zu. Ein T-M-Mechaniker inspizierte das Loch in der Bürotür, wo einmal ein Schloß gewesen war. Das Blake-Moffet-Kommando ha t te das Schloß mitgenommen, möglicherweise als Trophäe.
    „Invasion“, sagte Priar. „Ich hätte nie geglaubt, daß Lu d dy die Traute dazu hätte.“
    „Blakes Idee“, sagte Allen. „Und Luddys Vendetta. So schließt sich also der Kreis. Erst mache ich ihn fertig und jetzt er mich.“
    „Haben sie – ich meine, sie haben gekriegt, was sie haben wollten, nicht wahr?“
    „Speichervoll davon“, sagte Allen. „Ich habe das U n denkbare getan; ich bin auf einem Pimpf herumgetrampelt.“
    „Wer war das Mädchen?“
    Allen verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Bloß eine alte Freundin. Eine Nichte vom Land auf Besuch. Meine Tochter. Warum fragen Sie?“

18
     
    Spät an jenem Abend saß er mit Janet in der Dunkelheit und lauschte den Geräuschen, die gedämpft durch die Wände aus anderen Apartments herübersickerten. Das Murmeln von Stimmen, schwache Musik, das Klappern von Geschirr und Pfannen und undefinierbare Nachtlaute, die alles mögliche sein konnten.
    „Lust auf ’nen Spaziergang?“ fragte

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