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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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boten allerlei Waren aus Strohkörben feil. Ein schwer beladener Esel harrte geduldig in der Mitte des Hofes aus, den Kopf gegen die pralle Sonne gesenkt, während sein Treiber mit den Gendarmen wegen der Kupferpfannen und Schüsseln in seinen Tragkörben in Streit geraten war.
    Arabella blieb stehen und nahm eine Bestandsaufnahme vor. Ihr Herzschlag hatte sich verlangsamt, da sie nun die Tore hinter sich gebracht hatte und sich inmitten einer scheinbar alltäglichen Szene befand, wäre da nicht der bedrohliche Hintergrund gewesen. Sie suchte sich eine Gruppe Bewacher aus, die sich im Schatten neben einer geschlossenen Tür an der linken Gefängnismauer niedergelassen hatte. Mit koketter Kopfhaltung hielt sie auf sie zu und knickste vor den Männern.
    »Frisches Brot, citoyens – einen Sou für einen Laib, zwei Sous für ein Brioche«, sagte sie und hob die Serviette, um ihr Angebot zu zeigen. »Direkt aus dem Backofen.«
    »Du bist selbst ein leckeres Stückchen, citoyenne «, sagte einer der Männer und winkte sie mit dem Stiel seiner stinkenden Pfeife näher zu sich. »Mal sehen, was du so alles hast.«
    Ihm den Korb zu zeigen bedeutete, sich tief zu bücken und ihre Brüste fast bis zu den Spitzen zu enthüllen. Ohne mit der Wimper zu zucken, tat sie es und lächelte dabei, wobei sie hoffte, wenigstens eine Andeutung verführerischer Verheißung auszustrahlen. Sie war eine Frau, wie sie sein sollte, für einen kleinen Klaps und ein wenig Gekitzel zu haben.
    Der Gendarm stieß ein Brot an, dann beäugte er lüstern ihre Brüste. »Ein hübsches rundes Paar«, sagte er grinsend zu seinen Kameraden. »Lass sehen, ob sie frisch sind.« Er griff mit schmutziger Hand nach ihrer Bluse. Sie spürte seine groben, nach ihren Brustpitzen tastenden Finger an ihrer Haut.
    Mit einem Aufschrei gespielter Entrüstung sprang sie zurück. »Aber citoyen, so geht man doch nicht mit einer ehrbaren, verheirateten Frau um.«
    »Ach, bist du das?«, fragte einer der anderen, der einendichten roten Bart hatte. »Komm her. Wir wollen uns dein Brot näher ansehen.«
    Wieder ließ sie das demütigende kleine Ritual über sich ergehen. Die Männer ergingen sich in dreisten Witzen und sehr persönlichen Bemerkungen, die zum Glück keine Antworten erforderten. Es reichte, dass sie lächelnd die Nase hoch trug und zum Schein Proteste murmelte, die die Kerle nur noch mehr zum Lachen reizten.
    »Na, dann gib uns ein paar Brötchen«, forderte der Rotbart schließlich und zwinkerte seinen Kameraden zu. »Ich habe ein Stück Wurst dabei, das dazu passt.«
    Er erntete brüllendes Gelächter, und Arabella fand, dass es reichte. Sie nahm zwei Brötchen aus dem Korb. »Ein Sou für zwei, citoyen. «
    Er händigte ihr die kleine Münze aus, und sie wandte sich einschmeichelnd an die anderen. »Frischere bekommt ihr nicht, citoyens. «
    » Ach ja«, sagte einer grinsend und enthüllte eine bis auf einen Vorderzahn leere Mundhöhle. »Jede Wette, dass du selbst nicht mehr taufrisch bist, citoyenne?«
    » Ein Laib, ein Sou«, sagte sie und reichte ihm ein Baguette.
    Nach dem kleinen Geplänkel kamen noch andere Wachleute, um ihr etwas abzukaufen, und als nur mehr Krümel übrig waren, sagte sie: »Von gestern ist auch noch Gebäck da. Werde ich es da drinnen los?« Sie deutete mit dem Kopf auf die Gefängnistür hinter ihnen.
    »Da drinnen sind sie noch froh darüber«, sagte der Gendarm mit dem einzelnen Zahn. Er zog die Schultern hoch. »Ich hab’ nichts dagegen. Aber nur bei den Frauen ... und gib Acht, dass sie dich nicht bei lebendigem Leib auffressen.« Er lachte gackernd und schneuzte sich energisch zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Das kostet aber was«, sagte der andere und stand auf. »Erst einen Kuss, citoyenne. «
    Sein Atem stank nach schalem Wein, Knoblauch und Tabak, sein Mund war feucht, als er ihre Hinterbacken umfasste und seine Lippen auf ihren drückte. Sie erduldete es mit angehaltenem Atem. Schließlich ließ er sie los. »Hier entlang.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf eine Tür in der Mauer gegenüber, und sie folgte ihm über den bevölkerten Hof.
    Er sprach mit den zwei Gendarmen, die zu beiden Seiten der Tür an die Wand gelehnt dastanden. Einer stocherte in seinen Zähnen, der andere suchte nachdenklich seinen Bart nach Läusen ab. Sie nickten. Einer spuckte auf das Pflaster und schloss die Tür mit dem großen Schlüssel an seinem Gürtel auf. Er winkte Arabella hinein.
    Die Tür fiel laut klirrend hinter ihr zu. Als

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