Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
Vom Netzwerk:
Walter.
    »Warum du nicht umarmt wirst?«, fragte Jenna lachend.
»Du bist zu knurrig.« Dann gab sie nach und küsste ihn auf die Stirn.
    »Hi, Matt.« Jenna streifte flüchtig seine Wange und wandte sich Maeve zu.
    Matt bemerkte sehr wohl die blitzschnelle Bestandsaufnahme, die Jenna von Maeves ungebügeltem Kleid, ihren Birkenstock-Sandalen und ihrem wilden Haar machte. Es war nicht zickig – zickig war nicht Jennas Art –, sondern ihre Miene drückte eher … nun ja … Mitleid aus.
    »Nachdem jetzt alle da sind, können wir zu unserem Tisch gehen, oder?«, sagte Walter. »Ich habe Hunger.«
    »Und was ist mit Hilarys Geburtstagsgeschenk?« Jenna trug eine gepunktete Schachtel mit aufwendiger Schleife und mit lauter Sternen dekoriert.
    »Lasst uns erst bestellen«, sagte Walter und trottete zu ihrem Tisch.

    »Wir haben uns lange nicht gesehen«, sagte Alex bedeutungsvoll zu Matt.
    Matt zwang sich zu einem Lachen. »Du weißt ja, wie es ist, mit der Arbeit und so.«
    »Immer noch so viel zu tun?«
    »Sehr!« Keinesfalls würde Matt erzählen, dass zwei Mitarbeiter seines Teams letzten Monat entlassen worden waren. Alex war sein älterer Bruder, und bei ihm Eindruck machen zu wollen, war Matt ein so natürliches Bedürfnis wie das Atmen.
    »Selbst in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage?«
    »Ja, selbst in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage. Es läuft ganz gut.« Ein ordentlicher Verkaufsabschluss
käme ihnen gelegen, aber sie schlugen sich auch so ganz passabel.
    »Ich habe gehört, bei dir sind zwei Leute entlassen worden.«
    Mist. Woher wusste Alex das? So war das in Irland – jeder wusste alles.
    »Ja, aber der Rest sitzt fest im Sattel.« Es war paradox, aber die Stellen der vier verbleibenden Teammitglieder schienen seit den Entlassungen sicherer zu sein. Am schlimmsten war es in der Zeit gewesen, als sie darauf warteten, wen es treffen würde.
    »Wie groß ist die Gefahr, dass du rausfliegst?«
    Matt schüttelte den Kopf. »Ich bin der Leiter der Verkaufsabteilung. Ohne mich gibt es kein Verkaufsteam. Und wie ist es bei dir? Habt ihr gut zu tun?«
    »Besser denn je. Von Finanzkrise keine Spur.« Alex war Vertreter für eine Pharmafirma. »Krankheiten sind krisenfest. Die Zeiten kommen uns sogar entgegen. Alle nehmen Antidepressiva.«
    »Gibt es Neues von den Hochzeitsvorbereitungen?« Hilary sprach mit Jenna. Alex und Jenna wollten im Oktober heiraten.
    »Nichts Neues seit unserem letzten Besuch, Hilary.«
    »Das war ja auch erst vor ein paar Tagen.« Hilary war enttäuscht.
    »Aber die Männerparty«, sagte Alex, »da sieht es sehr gut aus. Hat Russ sich bei dir gemeldet?«
    Russ war Alex’ bester Freund und sollte zusammen mit Matt Trauzeuge sein.
    »Nein.«
    »Nein? Er hat gesagt, er würde dir mailen. Es ist jedenfalls
alles in die Wege geleitet. Wir fliegen nach Las Vegas.«
    »Las Vegas? Und was ist mit Amsterdam?«
    »Nach Amsterdam fliegen alle.«
    »Las Vegas können wir nicht an einem Wochenende machen.«
    »Absolut richtig. Deswegen fliegen wir für eine Woche.«
    Eine Woche? Matt und Maeve wechselten Blicke.
    »Letzte Woche im August«, erklärte Alex. »Sieh zu, dass du da freikriegst.«
    »Ehm … Alex … ich bin dein Trauzeuge. Ich bereite deine Männerparty vor, nicht du.«
    »Mein Trauzeuge, sicher, aber zusammen mit Russ. Zu den beiden letzten Planungstreffen konntest du nicht kommen, deshalb haben wir ohne dich weitergemacht und uns für Las Vegas entschieden. Uns passt das bestens.«
    »Aber was wollen wir eine Woche lang in Las Vegas machen?«
    »Da fällt mir eine Menge ein«, sagte Walter.
    »Kommst du mit?«, fragte Matt seinen Vater.
    »Natürlich komme ich mit! Es ist schließlich die Männerparty meines ältesten Sohnes, Männerwoche meinetwegen. Soweit ich weiß, gibt es da ausgezeichnete Gelegenheiten zum Golfspielen. Damit können wir uns eine Woche lang beschäftigen.«
    »Ich kann nicht Golf spielen«, sagte Matt.
    »Dann solltest du es lernen«, sagte Alex. »Du hast noch zwei Monate, es zu lernen. Ist sowieso Zeit, dass du damit mal anfängst, das habt ihr beide, du und Maeve, noch
nicht gemacht. Reiten, Skifahren, Mountainbike fahren, Wandern … Da fällt mir ein, was macht euer Wandern?«
    »Gut. Gut.«
    »Wart ihr heute draußen? War doch ein perfekter Tag dafür.«
    »Nein, wir haben gedacht, dass zu viele Kinder unterwegs sein würden, außerdem mussten wir rechtzeitig zurück sein für heute Abend.«
    »Und letztes Wochenende?«
    »Da waren wir doch

Weitere Kostenlose Bücher