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Der Herr der Augenringe

Der Herr der Augenringe

Titel: Der Herr der Augenringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dschey Ar Tollkuehn
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verlangte ein wütender Nozdrul.
    »Gewiss«, erwiderte der Brückenwärter liebenswürdig. »Nun wollen wir mal sehen, da sind eins, zwei … ach, neun seid ihr à fünfundvierzig pro Nase, das macht … Moment mal, genau vierhundertundfünf Goldmünzen. Bitte in bar.«
    Eiligst durchsuchten die Nozdruls ihre Satteltaschen, während ihr Anführer wütend fluchte und frustriert mit seinem Schläger fuchtelte.
    »Hör mal«, donnerte er los, »was bildest du dir denn ein, was wir verdienen? Gibt’s nicht ’ne Art Rabatt für Beamte?«
    »Tut mir Leid …«, lächelte der Brückenwärter.
    »Wie wär’s mit einem Reisekreditbrief? Die sind so gut wie Gold!«
    »Bedaure, das ist eine Brücke und kein Bankgebäude«, erwiderte die Gestalt gleichmütig.
    »Mein persönlicher Scheck? Er ist indossiert von der Schatzkammer von Fordor.«
    »Ohne Geld kein Übergang, mein Freund.«
    Die Nozdruls zitterten vor Zorn, wendeten aber ihre Reittiere und schickten sich an, loszureiten. Ehe sie das Weite suchten, drohte der Anführer indes mit einer knorrigen Faust:
    »Das ist nicht das Ende der Geschichte, du Flasche! Du wirst wieder von uns hören!«
    Nach diesen Worten gaben die Neun ihren furzenden Säuen die Sporen und ritten in einer großen Wolke von Staub und Kot davon.
    Als Frito die schier unmöglichen Vorgänge verfolgte, die ihn vor dem sicheren Tod bewahrt hatten, fragte er sich, wie lange man den Autoren diesen Quatsch noch durchgehen lassen würde. Er war nicht der Einzige.
    Stapfer und die drei Boggies rannten zu Frito, um ihre Glückwünsche zu seiner Rettung auszusprechen. Dann näherten sie sich dem geheimnisvollen Unbekannten, der ihnen entgegenkam und, als er Stapfer unter ihnen erspähte, die Hände zum Gruß hob und sang:
     
    »O NASA O UCLA! O Etaion Scheru!
    O Hinterlegung Beryllium! Pandit J. Nehru!«
     
    Stapfer hob die Hände und antwortete: »Schanti Billerica!« Sie gingen aufeinander zu und umarmten sich, tauschten Worte der Freundschaft aus und den geheimen Händedruck.
    Die Boggies betrachteten den Fremden interessiert. Er stellte sich ihnen als Garfinkel von den Elben vor. Als er sich seiner Gewänder entledigt hatte, bestaunten die Boggies seine ringgeschmückten Finger, die Ban-Lon-Tunika mit dem offenen Kragen und die silbernen Strandsandalen.
    »Ich glaubte, ihr würdet schon vor Tagen kommen«, sagte der Elb, dessen Haar sich lichtete. »Schwierigkeiten unterwegs?«
    »Ich könnte ein Buch schreiben«, meinte Frito prophetisch.
    »Nun«, sagte Garfinkel, »dann machen wir uns lieber auf die Socken, ehe diese Kitschfilmschurken zurückkommen. Sie mögen dumm sein, aber hartnäckig sind sie bestimmt.«
    »Ach, neuerdings?«, murrte Frito, der feststellte, dass er in letzter Zeit immer häufiger murrte.
    Der Elb sah die Boggies zweifelnd an. »Könnt ihr reiten?« Ohne die Antwort abzuwarten, pfiff er laut durch seine goldenen Zähne. Im hohen Riedgras raschelte es, und mehrere übergewichtige Merinoschafe kamen zum Vorschein und blökten gereizt.
    »Sitzt auf«, sagte Garfinkel.
    Mehr auf dem Huftier hängend als sitzend, war Frito das Schlusslicht des Reiterzugs vom Gallweinfluss nach Brüchigtal. Er steckte die Hand in die Tasche, fand den Ring, zog ihn heraus und hielt ihn im schwindenden Licht hoch. Schon begann ihn der Ring zu beeinflussen und die Verwandlung zu bewirken, vor der Dildo ihn gewarnt hatte. Er war verstopft.

 

     
     
    Nachdem die müden Boggies drei Tage lang hart geritten waren, hatten sie so manche Achtelmeile Vorsprung vor den Schwarzen Reitern und gelangten schließlich zu den niedrigen Hügeln, die das Tal von Brüchigtal mit einer natürlichen Mauer umgaben und es vor gelegentlichen Marodeuren schützten, die zu dumm oder zu klein waren, um die steilen Kuppen und Anhöhen zu erklimmen. Aber ihre Reittiere, die so sicher auf den Füßen waren, bewältigten diese Hindernisse leicht mit kurzen, herzbeklemmenden Sprüngen, und im Handumdrehen hatten Frito und seine Gefährten den Gipfel des letzten Hügels erreicht und blickten hinunter auf die orangefarbenen Dächer und Kuppeln des Elbendorfs. Sie trieben ihre keuchenden Wiederkäuer an und galoppierten den gewundenen Bohlenweg hinunter, der zu Orions Behausungen führte.
    Es war spät am grauen Herbstnachmittag, als die Prozession von Schafreitern nach Brüchigtal kam, angeführt von Garfinkel auf seinem prächtigen wolligen Hengst Anthrax. Ein hässlicher Wind wehte, und granitharte Hagelkörner fielen aus tief

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