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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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stellte sie fest.
    Auch Kierszan legte sein Ohr an die Wand. »Hört sich an wie .«
    Sie kamen beide gleichzeitig darauf.
    »Es sind Verdauungsgeräusche!« fiel es Kierszan wie Schuppen von den Augen.
    Der Boden vibrierte leicht.
    »Wir müssen versuchen, weiter nach oben zu gelangen«, sagte Nona. Abermals fiel ihr ein Detail aus ihrer Flucht ein. Diese Gänge konnten sich verändern!
    Sie wollte Kierszan gerade warnen, als sie es beide spürten. Von einem Moment zum anderen gab der Boden unter ihren Füßen nach. Kierszan schrie auf und faßte nach Nona. Sie klammerten sich aneinander, um sich nicht abermals zu verlieren.
    Sie fielen ins Leere, landeten weich und rutschten weiter hinab in eine noch unergründlichere Tiefe. Das zuvor nur schwach zu vernehmende Grummeln war in einen ohrenbetäubenden Lärm übergegangen.
    Vor ihnen klaffte eine Wand auf. Sie war blutrot. Klebrige Tentakel schwangen auf und ab. Nona und Kierszan konnten nicht verhindern, daß sie weiter darauf zurutschten.
    »Wir müssen uns irgendwo festhalten!« rief Kierszan. Mit einer Hand packte er Nona, damit diese nicht weiter abrutschte, mit der anderen versuchte er ein ums andere Mal, einen Halt an der glitschigen Wand zu finden.
    »Es ist zwecklos!« rief Nona.
    Der Boden wurde zusehends schleimiger. Es war, als setzte die sie umgebende Masse alles in Bewegung, um sie zu verschlingen. Die Tentakel vibrierten in hungriger Erwartung.
    »Es brennt!« schrie Nona. Die sich rasch ausbreitende Flüssigkeit verursachte einen höllischen Schmerz, als sie mit der Haut in Verbindung kam. Sie erinnerte tatsächlich an Verdauungssäfte.
    Ein weiterer Ruck ging durch den Gang. Nona und Kierszan wurden auf den Boden geschleudert. Die Tentakel waren nur noch Zentimeter von ihnen entfernt.
    »Bring uns von hier fort!« schrie Nona. Sie wußte nicht, ob Kierszan seine Kräfte wiedererlangt hatte, aber es war die einzige Hoffnung, die noch blieb.
    »Halt dich an mir fest!« hörte sie seine beruhigende Stimme. »Schließ die Augen! Laß mich nicht los!«
    Sie gehorchte. Augenblicklich schien der Alptraum um sie herum zu verschwinden. Die Realität bestand nur aus Kierszan, den sie fühlte und fest an sich gedrückt hielt. Ihr Körper fühlte sich warm und leicht an. Sie hatte das Gefühl zu schweben. Auch die Farben waren wieder zu sehen. Aber weit entfernt, wie treue Gefährtin, die jederzeit zu Hilfe eilen würden, wenn sie sie brauchte.
    »Du kannst die Augen wieder öffnen«, sagte Kierszan.
    Nona tat es. Sie waren in Sicherheit. Der Raum, in dem sie sich befanden, bestand aus einer festen Struktur.
    »Du hast es geschafft!« jubelte Nona. »Es gelingt dir von Mal zu Mal leichter, unsere Körper zu versetzen!«
    »Es erstaunt mich selbst«, sagte Kierszan. »Allerdings würde ich meine Kräfte nicht überschätzen. Ich kann sie noch zu wenig steuern. Ich habe das Gefühl, ein gewaltiges Werkzeug in Händen zu halten, ohne daß ich genau weiß, wie es funktioniert.«
    »Du beherrscht es immer perfekter!« sagte Nona. »Ich wette, beim nächsten Mal gelingt es wie von selbst!« »Ich hoffe nicht, daß wir noch einmal derart in Gefahr geraten«, sagte er düster. »Wir spielen mit dem Feuer, Nona. Dem Höllenfeuer!«
    »Ich muß Lilith wiedersehen«, sagte sie. »Vielleicht komme ich über sie an Landru heran.«
    Kierszan sah sie skeptisch an. »Du glaubst also wirklich, daß er noch lebt?«
    Nona zuckte die Schultern. »Mein Gefühl sagt ja.«
    Auf ihren Streifzügen hatte sie in einem Park eine Statue entdeckt. Sie hatte einen unterwürfigen, geknechteten Landru gezeigt. Kiers-zan hatte ihr erzählt, daß es diese Statuen überall im Land gab. Anum hatte sie als Zeichen seiner Macht aufgestellt - und als Warnung an all diejenigen, die diese Macht anzweifeln wollten.
    Für Nona waren sie ein Indiz dafür, daß Landru noch lebte. Viel mehr als diese Statuen würde ein lebendiger Landru in Anums Gefangenschaft die Überlegenheit des neuen Herrschers dokumentieren.
    Sie schritten weiter. Anums Festung mußte riesige Ausmaße haben - noch viel größere, als es von außen geschienen hatte. Wie tief sie in die Erde hinabreichte, konnte man nur ahnen. Aber es gab noch weitere Dimensionen.
    Nona fiel es auf, je weiter sie vorankamen: Die Gänge waren alle gleich. Es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt, an dem sie sich orientieren konnten.
    »Fällt dir etwas auf?« fragte sie nach einer Weile.
    Kierszan sah sie fragend an und zuckte die Schultern. »Worauf

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