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Der Herr vom Rabengipfel

Der Herr vom Rabengipfel

Titel: Der Herr vom Rabengipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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sein Verlangen wuchs rasch. Sie lachte, als sie ihn in sich aufnahm. Dann schloß sie die Augen im Überschwang ihrer Gefühle und wölbte sich ihm entgegen, stöhnte in seinen Mund, stieß nach oben, um ihn noch tiefer in sich zu haben, immer wieder, bis sie ihre Lust hinausschrie. Er küßte sie, bis sie sich beruhigte, und auch er seinen Höhepunkt fand.
    »Du hast mich glücklich gemacht, Merrik«, flüsterte sie atemlos und ein wenig heiser. »Sehr glücklich.« Sie nagte an seiner Schulter. »Beim nächsten Mal mache ich dich wahnsinnig vor Glück.«
    Er fragte sich, wie das möglich sei und flüsterte: »Wir waschen meinen Geruch von dir ab. Ich will nicht, daß dein Onkel mich umbringt, bevor er weiß, daß wir verheiratet sind.« »Ich möchte deinen Geruch auf meiner Haut haben.«
    Ihre Worte jagten ihm erneut lustvolle Schauer über den Rücken, und er nahm sie erneut.
    »Wir müssen schlafen«, meinte er, nachdem sein Herzschlag sich wieder beruhigt hatte und rollte sich auf den Rücken.
    »Ja.« Sie schmiegte sich an ihn und küßte seine Brust.
    »Ich muß ständig an meinen Bruder denken. Er war so jung und kraftvoll. Er liebte das Leben. Er wollte alles, was er kriegen konnte. Du hast ihn von seiner unangenehmen Seite kennengelernt. Aber er war nicht immer so.«
    »Hat er sich so sehr verändert?«
    »Ja. Er hat sich wohl an der Strenge meines Vaters wundgerieben. Mein Vater ließ niemanden neben sich gelten, auch nicht seinen ältesten Sohn, der Malverne erben sollte. Nach dem Tod unseres Vaters erhielt er zu schnell zu viel Macht. Das ist ihm in den Kopf gestiegen, machte ihn ungerecht und hochmütig.«
    »Er hat Sarla gekränkt und mißhandelt.«
    »Ich sah den Bluterguß in ihrem Gesicht. Das hätte er nicht tun dürfen. Sie ist eine sanfte Frau, herzensgut und selbstlos. Aber er hätte nicht auf diese Weise sterben dürfen.«
    »Mit Deglins Tod ist der Mord an deinem Bruder gesühnt.«
    »Ja«. Er küßte ihre Stirn und drückte ihre Wange an seine Schulter.
    Weland, Herzog Rollos Stellvertreter, war seit der gemeinsamen frühen Jugend Rollos rechte Hand und ein Mann von solcher Kraft, daß er eine junge Eiche ausreißen konnte. Er grinste breit.
    »Ich habe eine große Überraschung für Euch, Sire, eine sehr große Überraschung.«
    Prinz Rollo, wie ihn das Volk nannte, obgleich sein Land Herzogtum, und er ein vom Fränkischen König ernannter Herzog war, war größer als jeder Baum, den Weland ausreißen konnte. Er wandte seine dunklen Augen dem Höfling zu: »Nun Weland, was ist es diesmal? Bringst du mir eine nubische Schönheit, um meine alten Knochen zu wärmen? Oder einen Zaubertrank, der die lästigen Schmerzen in meinen Gelenken vertreibt? Oder gar einen Hengst, der groß genug ist, damit meine Füße nicht auf der Erde schleifen?«
    »Nein Sire, ich bringe Euch ein Geschenk, das all das in den Schatten stellt. Laren ist wieder da.«
    Rollo starrte Weland ungläubig an. »Du machst einen Scherz«, brachte er endlich hervor. »Taby und sie sind seit langem tot. Ich vergebe dir viel, Weland. Aber für solche Scherze habe ich kein Verständnis.«
    Weland hatte immer noch sein närrisches Lächeln im Gesicht und rief: »Bringt sie herein!«
    Rollo sah das schlanke Mädchen mit dem leuchtend roten Haar, das ihr in sanften Locken bis zu den Schultern fiel, wie es ihm so sehr an ihr gefallen hatte, als sie jünger war. Zöpfe mochte er nicht an ihr, weil die strenge Frisur die Leuchtkraft ihres Haares nicht zur Geltung brachte. Sein älterer Bruder Hailad hatte genau die gleiche flammende Haarpracht gehabt. Sie war sehr schmal, stellte er fest, als sie näher trat. Doch ihre Augen sprühten vor Vitalität. Sie war eine Schönheit geworden. Sie trug ein lichtblaues, in der Mitte gegürtetes Leinenkleid, dazu kunstvoll gehämmerte Silberspangen und Silberarmreife. Seine leibliche Nichte — sie lebte. Und neben ihr schritt ein stattlicher junger Mann.
    Leise sagte er ihren Namen. Er erhob sich, die hohe Lehne seines Throns um einige Ellen überragend.
    »Laren!«
    Seine Stimme hallte durch den großen Saal, und die grazile Gestalt rannte lachend auf ihn zu. Er nahm sie in die Arme, hob sie hoch in die Luft und drückte sie innig an sich.
    »Bei den Göttern, du bist gewachsen«, sagte er und küßte sie auf beide Wangen, preßte sie an sich, bis sie unter seiner stürmischen Umarmung aufstöhnte.
    »Ich bin wieder zu Hause, Onkel«, strahlte sie. »Und Ihr seid immer noch so prächtig anzusehen

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