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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Janna auf die Decke in der Spielecke, um eine Lampe anzuzünden. Als sie zu ihrer Stieftochter zurückkehrte, erklang plötzlich ein seltsames zischendes Geräusch. Wie erstarrt hielt sie inne.
      Unter einem Zipfel der Decke lag eine zusammengerollte Klapperschlange und starrte sie mit bösartigen, angriffslustigen Augen an.
      Heather bekämpfte ihre Panik und zwang sich, reglos stehenzubleiben. Inständig hoffte sie, das Kind würde nicht erwachen und die Aufmerksamkeit der Schlange erregen, ehe Sloan in die Küche kam.
      Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, bis sie endlich seine Schritte auf der Verandatreppe hörte.
      »Sloan ...«, würgte sie mühsam hervor, sobald er die Tür geöffnet hatte. »Halt ...«
      Er wollte die leeren Kuchenplatten, die sie beim Picknick benutzt hatten, auf den Tisch stellen. Aber Heathers Warnung ließ ihn innehalten.
      In diesem Augenblick ertönte wieder das unheimliche, rasselnde Geräusch. Entsetzt starrte er zu seiner schlafenden Tochter hinüber. »Rühr dich nicht, Heather«, flüsterte er.
      »Nein ...«
      »Ich muss die Schlange erschießen. Wenn du dich bewegst, könnte ich dich treffen.«
      »Sorg dich nicht um mich. Töte sie - bevor sie Janna verletzt ...«
      Er ließ die Kuchenplatten fallen, zog blitzschnell einen seiner Colts und feuerte fünf Kugeln ab. Die Schlange zuckte im Rhythmus der Explosionen, und Janna von dem ohrenbetäubenden Lärm geweckt, begann gellend zu schreien.
      Ein paar Sekunden lang stand Heather wie gelähmt da und starrte den zerfetzten Schlangenleib an. Ein dünner Rauchschleier hüllte sie ein, beißender Pulvergeruch stieg ihr in die Nase. Dann schluchzte sie erleichtert, hob das weinende Kind hoch und presste es an ihre Brust. Dankbar lehnte sie sich an Sloan, der sie beruhigend umarmte.
      »0 Gott - ich dachte ...« Seine halb erstickte Stimme verriet alles, was er empfand.
      Zitternd nickte sie und brachte kein Wort hervor.
      Die Tür flog auf, und mehrere Cowboys stürmten herein, barfuß oder in Socken, angeführt von Rusty, der ein Gewehr in Anschlag brachte. Abrupt wich er zurück, als er Heather und die wimmernde Janna in Sloans Armen sah. »Was ist passiert, Boss?«
      »Alles in Ordnung«, erwiderte Sloan und warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Heather hat eine Klapperschlange aufgeschreckt. Zum Glück konnte ich das Biest gerade noch rechtzeitig erschießen.«
      »Wenn Sie irgendwas brauchen, Sloan ...«
      »Nein, danke.«
      Die Cowboys trollten sich wieder, und Rusty schloss leise die Tür hinter sich.
      »Wenn du zu spät gekommen wärst ...«, wisperte Heather. »0 Sloan, ich hatte solche Angst ... Die Schlange hätte Janna töten können.«
      »Zum Glück ist alles gutgegangen«, entgegnete er besänftigend und legte eine Wange auf ihren Scheitel.
      »Tut mir leid - ich hätte besser aufpassen müssen.«
      »Unsinn, du konntest das doch nicht ahnen. Außerdem war es ganz richtig, dass du dich nicht gerührt hast. Morgen durchsuchen wir das Haus von oben bis unten und schauen nach, ob sich solche Bestien auch noch in anderen dunklen Ecken verstecken.«
      Heather nickte und schmiegte sich kraftlos an ihn. Von der Tragödie erschüttert, die sich beinahe ereignet hätte, erkannte sie, wie kostbar das Leben war - und wie leicht man es verlieren konnte.
       
Kapitel 13
 
 
      In der politischen Stimmung des Distrikts schien ein Umschwung zu Sloans Gunsten einzutreten. Kurz nach dem 4. Juli erhielt er eine Einladung zu einem offiziellen Dinner im Haus des Gouverneurs von Colorado, von dem Jake begnadigt worden war, nachdem er Caitlins Bruder getötet hatte. An der Party, die in drei Wochen stattfinden sollte, würden mehrere Staatsmänner teilnehmen.
      Sloan wollte sich die Kosten einer Übernachtung in Denver sparen.
      Aber Heather belehrte ihn eines Besseren. »Du solltest die Männer kennenlernen, mit denen du zu tun haben wirst, wenn du die Wahl gewinnst.«
      Am Nachmittag vor der Party gaben sie Janna in Caitlins Obhut, fuhren nach Denver und stiegen in einem bescheidenen Hotel ab. Sie badeten, dann zogen sie sich sorgfältig an. Für diesen besonderen Anlass hatte Heather ein Kleid aus dunkelblauer und rosa Seide mit Rüschen am Dekolleté gewählt. Ein weiter Rock betonte ihre schmale Taille. Dazu trug sie ein schmales Perlenhalsband und perlenbesetzte Ohrringe - ein Erbe ihrer Mutter, die wenigen Schmuckstücke, die sie nicht verkauft hatte, um die

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