Der Herzensbrecher
unerwünschte Eifersucht, die der schwarzhaarige Mann mit seinen nächsten Worten noch schürte.
»Wie ich gestehen muss, hat Evan mich gebeten, Sie zu beobachten. Nachdem Sie seinen Antrag abgelehnt hatten, war er todunglücklich. Nun soll ich herausfinden, ob Sie die Wahl Ihres Ehemanns bereuen.«
»Kein bisschen, das dürfen Sie ihm versichern. Ich bin sehr glücklich.«
In diesem Augenblick drehte sie sich um, entdeckte Sloan, und er ging zu ihr. Um ihre Loyalität und Zusammengehörigkeit zu beweisen, hängte sie sich bei ihm ein. »Richard, das ist mein Mann - Sloan McCord.«
»Richard Weld«, stellte sich der Gentleman vor und schüttelte ihm die Hand, »Reporter und Redakteur bei der Post. Früher habe ich für Heathers Vater gearbeitet, und Charles Ashford brachte mir alles bei, was ein Journalist wissen muss.«
»Freut mich, Sie kennenzulernen«, erwiderte Sloan und lächelte gezwungen.
An letzter Zeit hört man sehr viel von Ihnen, Mr. McCord. Offensichtlich haben Sie Quinn Lovell ausgebootet.«
»Noch nicht, aber ich tue mein Bestes.«
»Ich würde gern einen Artikel über Sie beide schreiben - Rinderbaron gegen Minenkönig.«
»Oh, das wäre wunderbar, Richard«, meinte Heather.
Ihre Begeisterung weckte neue Eifersucht in seinem Herzen. Aber dann besänftigte ihn ihr zauberhaftes Lächeln.
»Darf ich Sie übernächste Woche mal besuchen?« fragte Weld. »Das würde gut in meinen Terminplan passen.«
»Selbstverständlich sind Sie mir willkommen«, antwortete Sloan notgedrungen.
Weld wandte sich wieder zu Heather, und sie erkundigte sich nach seiner beruflichen Laufbahn in den letzten Jahren.
Nach einer Weile ließ Sloan die beiden allein und unterhielt sich wieder mit anderen Leuten, obwohl er viel lieber bei seiner Frau geblieben wäre. Es missfiel ihm, dass dieser Reporter sie an Evan Randolf erinnert hatte.
Trotz einiger interessanter politischer Diskussionen langweilte ihn die Dinnerparty. Ungeduldig zählte er die Minuten, bis er sich mit Heather verabschieden konnte, ohne unhöflich zu erscheinen.
Als sie endlich in die mondhelle Nacht hinaustraten, seufzte er erleichtert und lockerte seine Krawatte.
»War's denn so schlimm?« fragte Heather mitfühlend.
»Grässlich.«
»Wenn du in den Senat gewählt wirst, musst du dich mit solchen Parties anfreunden«, meinte sie belustigt.
»Vielleicht kandidiere ich gar nicht.«
»Das meinst du nicht ernst.«
»Nein.«
Während sie die Straße entlangwanderten, hin und wieder von Gaslampen beleuchtet, atmete er Heathers süßen Duft ein. Aus dem Fenster eins Tanzlokals drang Klaviermusik.
»Nur dein Anblick hat mir geholfen, diesen Abend zu überstehen«, gestand er.
»Oh?«
»Beim Dinner habe ich mich ständig gefragt, was du unter diesem fantastischen Kleid trägst. Hast du eine Unterhose an?«
»Versuch's doch herauszufinden.«
Ihr koketter Vorschlag beschleunigte seinen Puls. Plötzlich zog er sie in den Schatten eines Holzapfelbaums und nahm sie besitzergreifend in die Arme.
»Sloan - nicht hier«, protestierte Heather.
»Wo denn sonst?« flüsterte er an ihren Lippen.
Danach ließ, er sie nicht zu Wort kommen. Aufreizend spielte seine Zunge mit ihrer.
Heather unterdrückte ein Stöhnen, stemmte eine abwehrende Hand gegen seine Brust, fühlte seine Hitze, seine heftigen Herzschläge. »Vielleicht sollten wir dieses Gespräch an einem Ort fortsetzen, wo wir ungestört sind«, wisperte sie.
Lächelnd umfasste er ihren Ellbogen und führte sie zum Hotel.
Silbernes Mondlicht erfüllte das Zimmer. Auf dem Bett schimmerte eine Damastdecke. Sobald Sloan die Tür hinter sich geschlossen hatte, begann er Heather wieder zu küssen und liebkoste ihre Brüste. »Das will ich die ganze Nacht tun« flüsterte er.
»Sonst nichts?« fragte sie herausfordernd.
»Doch. Zieh dich aus.«
»Dabei musst du mir helfen.«
Gehorsam öffnete er die Häkchen an ihrem Rücken und ließ die elegante Seidenrobe zu Boden fallen. Dann beobachtete er, wie sie aus Schuhen und Strümpfen schlüpfte, das Korsett und die Spitzenunterhose ablegte. Schließlich trug sie nur noch ihr Hemd und den Perlenschmuck.
»Jetzt das Haar!« befahl Sloan.
Sie zog die Nadeln aus dem kunstvollen Knoten und warf sie auf den Toilettentisch. Dann schüttelte sie den Kopf, bis die goldenen Locken auf ihre Schultern fielen.
Mit ihrem verführerischen
Weitere Kostenlose Bücher