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Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Titel: Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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er.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich mit brüchiger Stimme. »Aber ich vermute, daß Bredshaw versucht hat, Necron zu töten. Aber der Alte hat mehr als neun Leben. Ich glaube nicht, daß Bredshaw es geschafft hat...«
    Ich zog den Spazierstock aus dem Gürtel und tastete damit den Weg vor mir ab. So konnte ich Unebenheiten und heimtückische Wurzeln rechtzeitig erkennen. Daß ich den Stockdegen einmal als Blindenstock einsetzen würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.
    Jetzt hatte ich Gelegenheit, all die Fragen zu stellen, die mir auf der Zunge brannten. Jeff beantwortete sie so gut es ihm möglich war. Endlich konnte ich all die kleinen Mosaiksteinchen in meinem Kopf zu einem einigermaßen vollständigen Bild zusammensetzen. Bredshaw war wohl endgültig tot, daran gab es keinen Zweifel mehr. Er hatte sich geopfert, damit ich weiterleben konnte, aber vielleicht war der Tod sogar eine Erlösung für ihn.
    Als wir den Ort etwa eine Stunde später erreichten, war es, wie Jeff mir sagte, bereits dunkel. Die letzten Minuten waren wir schweigend nebeneinander her gegangen. Ich konzentrierte mich darauf, meinen »magischen Blick«, wie ich ihn in Ermangelung eines besseren Ausdrucks nannte, zielgerichteter einzusetzen. Großen Erfolg hatte ich nicht. Anscheinend waren auch dafür meine Augen nötig. Immerhin konnte ich bei großer Konzentration zumindest die Umrisse größerer Dinge wahrnehmen. Aber die Anstrengung war zu groß, und spätestens nach einigen Minuten mußte ich wieder passen. Es gab keine Magie, die ich wahrnehmen konnte.
    Zumindest solange nicht, bis die ersten Häuser Arcenboroughs vor uns auftauchten.
    Plötzlich sah ich alles wie auf einer noch nicht entwickelten, wenn auch hoffnungslos unterbelichteten photographischen Platte vor mir.
    Ein gigantisches Spinnennetz aus fast fingerdicken Fäden spannte sich von einem Ende des Ortes zum anderen, führte über Häuser und Straßen, Bäume und freie Plätze und noch über Arcenborough hinaus in die Richtung, in der die Fabrikgebäude der ATC lagen.
    Ich kam nicht dazu, den unglaublichen Anblick geistig zu verarbeiten. Hinter mir erklang das typische Knacken einer Pistole, deren Hahn gespannt wird.
    »Haben wir Sie endlich, Craven, Sie Mörder«, sagte eine haßerfüllte Stimme. Und wenn ich den Mann auch nicht sehen konnte, erkannte ich ihn sofort an der Stimme.
    Es war Ephraim Carringham, und das nun aufkommende Scharren von Füßen und leise Aneinanderreihen von Stoff, begleitet von Keuchen und schweren Atemzügen zeigte mir, daß er sich in Begleitung von mindestens einem Dutzend Menschen befand.
    »Dämon!« kreischte eine hysterische Frauenstimme. »Verdammter Hexer!«

    * * *

    Der Untergang der Welt kam ohne jede Vorwarnung und wurde begleitet von einem Ton nervenzerfetzender Dissonanz, der Materie in Energie und Energie in Materie verwandelte. Magie von bislang unbekannter Kraft entstand, hüllte ihn ein und riß ihn hinein in ein Universum aus Schmerz und Pein und einer unerträglichen Grelle; eine Welt, die es nicht geben durfte, und die doch existierte.
    Und dann verlöschte das Licht, wurde zu gefrorener, unendlicher Nacht.
    Der Lärm verebbte und wurde zu niemals endendem Schweigen.
    Jede Bewegung erstarrte zu immerwährender schattenhafter Reglosigkeit.
    Selbst der Schmerz endete wie jedes andere Gefühl und wich einer ewigen untoten Leblosigkeit.
    Und zuletzt wurden selbst das Leben und der Tod hinweggefegt, zersplittert und in ein alle Zeiten und Räume umfassendes Nichts geschleudert. Jahrmilliarden verstrichen binnen eines einzigen, letzten Herzschlages. Die Diktatur des verstreichenden Augenblicks endete, denn inmitten des absoluten Nichts verlor jede Zeit ihre Gültigkeit. Sterne entstanden und erloschen, Galaxien und ganze Universen trieben durch die Ewigkeit, flackerten und vergingen im Meer zeitloser Zeit.
    Aber nicht einmal die Ewigkeit währte ewig. Universen starben und Leben entstand, wo weder Zeit noch Raum waren, denn was nicht war, das mußte entstehen, und was war, das mußte enden. Im Anfang war der Gedanke. Ich lebe. Im Leben ist das Denken. ICH BIN.
    Es gab Raum und Zeit, Licht und Farben, das Schweigen gebar den Lärm und aus den Schatten der Nacht wurde quirlendes, pulsierendes Leben, inmitten eines Meeres aus unmenschlicher Pein. Aber die Pein verebbte, und inmitten der Leere waren Erinnerungen an etwas, das Äonen zurücklag. Man mußte den Dingen einen Namen geben, um sie werden zu lassen, denn nur was

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