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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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Farben auf die gegenüberliegende Wand. Das reichte als Beleuchtung.
    Buffy versuchte, den seltsamen Geruch zu ignorieren, der entweder von Räucherstäbchen oder Roses billigem Parfüm herrührte. Sorgfältig suchte sie die überladenen Wände und vollgestopften Regale ab, aber sie nahm nicht an, daß Rose ihre Kojotenhaut so offen hinhängte. Ich könnte nie in so 'nem winzigen Wohnwagen leben, dachte Buffy. Da ist ja nicht mal Platz für einen Schrank.
    Als ihr die alte Seemannskiste ins Auge fiel, wußte sie sofort, daß dies der einzige Platz war, wo Rose die Haut verstecken konnte. Sie beugte sich herab, um den Deckel hochzuheben und sah, daß er mit einem starken Vorhängeschloß gesichert war. Hätte Buffy nun alle Zeit der Welt gehabt, hätte sie die Kiste wahrscheinlich so öffnen können, daß es nie ein Mensch erführe - aber sie hatte nun mal nicht alle Zeit der Welt. Jede Sekunde zählte.
    Buffy nahm die Kette in die eine, das Schloßgehäuse in die andere Hand und riß das Schloß unter lautem Knirschen auseinander. Eine kleine Feder flog durch den ganzen Raum, und das Schloß zerfiel in seine Einzelteile.
    Der Deckel der alten Seemannskiste ächzte vernehmlich, als sie ihn hochhob. Suchend ließ sie ihre Hände in den seidigen Inhalt gleiten. Es schienen lauter Kleider zu sein - nur eben nicht echte Kleider, sondern eher phantastische Kostüme mit Spitzen und Pailletten. Vielleicht arbeitet Rose nebenher noch als Go-go-Girl Buffy wühlte tiefer - sie suchte nur nach einem ganz bestimmten Kleidungsstück. Endlich stieß sie auf dem Grund der Kiste auf das Gesuchte - schmutziges Fell auf lederner Haut! Eben wollte sie es hervorziehen und begutachten, als jemand gegen die Wohnwagenwand hämmerte. Giles' Zeichen - jemand kam auf den Wohnwagen zu! Buffy hoffte, daß der Wächter noch fliehen konnte. Sie aber wollte nicht ohne ihre Beute gehen!
    Da hörte sie plötzlich ein anderes Geräusch - viel näher. Irgendwo ganz hinten im Wohnwagen ertönte leises Knurren. Das konnte ein Kojote sein, aber es klang nach einem größeren - viel größeren - Tier. Und es war im Wohnwagen.
    Ein Schatten wuchs vor ihr empor, als die Bestie ihr an den Hals sprang!

7

    Ohne lange zu überlegen hob Buffy die Kiste hoch und benutzte sie als Schild: Fauchend krachte die Bestie hinein. Die Kiste zerbrach in tausend Stücke, und Buffy fiel rücklings um. Zwischen aufreizenden Go-go-Kostümen wälzten sich die beiden Kontrahenten auf dem Boden hin und her. Buffy versuchte verzweifelt, die Trümmer der Kiste als Schutzwehr vor sich zu halten, aber das Tier war stark und furchtlos. Wie sie sich auch drehte und wendete, sein heißer Atem blies auf ihren Hals.
    Sie stieß einen Karateschrei aus und boxte das Biest in seinen stämmigen Hals. Es jaulte vor Schmerz auf. Buffy nutzte ihren Vorteil aus und hämmerte unablässig auf das Tier ein, bis sie es schließlich mit einem gezielten Schlag fortschleuderte, schnell auf die Füße kam und aus der Tür hechtete.
    Auf dem Boden liegend sah sie vier Beinpaare um sich stehen. Rauhe Hände packten sie und stellten sie auf die Füße. Buffy erkannte einige der Schausteller: Lonnie, Hopscotch und Rose, und den Typen, dem die Basketballbude gehörte. Besorgt warf sie einen Blick über die Schulter, aber das bösartige Biest, das sie angegriffen hatte, war nirgends zu sehen.
    Rose aber sah stinkwütend aus. „Das ist heute schon das zweite Mal, daß du in meinen Wohnwagen eingebrochen bist!"
    Mit einer blitzschnellen Bewegung schwang sie ihre Faust und traf Buffy in die Magengrube. Nach dem anstrengenden Kampf mit dem wilden Tier war Buffy völlig erledigt - und als die Luft ihren Lungen entwich, sank sie widerstandslos zu Boden. Sie war so schlapp, daß nicht einmal die drei Männer sie halten konnten. Sie ließen
    Buffy einfach in den Staub fallen. Ein paar Sekunden lang brachte sie nicht mehr heraus als keuchende Atemzüge. „Und du!" sagte Rose vorwurfsvoll. „Du solltest den Wagen bewachen. Was ist denn bloß passiert?"
    Aus dem Augenwinkel sah Buffy, daß Rose zu einer vierbeinigen Kreatur sprach, die in der Tür des Wohnwagens stand. An dem Tier war überhaupt nichts Mystisches: es war lediglich ein großer schwarzer Hund, stämmig wie ein Rottweiler. Sie war von einem Wachhund angegriffen worden, nicht von einem Wachmonster.
    „Er hat nur seine Pflicht getan", stöhnte Buffy. „Er hat mich überrascht."
    „Was ist denn nur dein Problem?" murmelte Lonnie und drehte sie mit der

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