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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Mann hatte sie an den Hüften gepackt, um zu verhindern, dass sie fiel. Als er sie nicht sofort wieder losließ, wandte sie den Kopf und sah ihn aus großen Augen an. Auch seine Augen weiteten sich entsetzt, als ihm aufging, was er getan hatte. Sofort gab er ihre Hüften frei, als habe er sich verbrannt, und wich zurück.
    „Verzeiht, Mylady“, murmelte er, doch ihr entging nicht, dass sein Blick auf ihr Hinterteil geheftet war, das noch immer in die Luft ragte.
    Völlig verwirrt ob dieses Vorfalls stemmte Averill sich hoch und richtete sich auf. Sie schenkte Laddie ein Lächeln, der an ihre Seite geeilt kam und den unglückseligen Krieger anfunkelte wie ein kleiner, bissiger Hund.
    „Ich denke nicht, dass du ihr so dicht auf den Fersen bleiben musst, Dougie“, sagte Will trocken. Er kam gerade aus dem Wald, in den er verschwunden war, um, wie er zuvor gesagt hatte, „die Büsche zu wässern“.
    „Sehr wohl, Mylord“, erwiderte der Mann hastig und trat gleich noch ein paar Schritte zurück.
    Will nickte. „Alles in Ordnung?“, fragte er Averill.
    „Aye.“ Sie nickte ebenfalls und wandte sich ab, um sich wieder neben die Pflanze zu hocken, die sie gerade hatte betrachten wollen.
    „Ist dies das Kraut?“, erkundigte sich Will, der sich an ihre Seite kauerte.
    „Das ist es, ja“, murmelte sie, zückte flink ihr Messer und durchtrennte den Stiel.
    „Reicht die eine Pflanze?“, wollte er wissen, als sie sich aufrichtete.
    Sie lächelte schief und schüttelte den Kopf. „Für eine Phiole Tinktur brauche ich mehrere. “
    „Und wie viele Phiolen möchtest du hersteilen?“, fragte er stirnrunzelnd.
    Averill dachte kurz nach. „Mindestens zwei“, entschied sie.
    Sie hoffte, dass bei Brodie nur noch wenige Tropfen nötig wären, ehe er es Vater und Bruder gleichtat und dem Tranke abschwor. Doch Vorsicht war besser als Nachsicht.
    Will nickte, nahm das Kraut und zeigte es den Männern, damit sie ebenfalls danach Ausschau halten konnten. Sechs Bewehrte wachten über sie, was Averill reichlich übertrieben fand. Schließlich war Kade derjenige, auf den man es abgesehen hatte. Doch sechs, dachte sie, waren immer noch besser, als von allen sechsunddreißig verfolgt zu werden.
    Bei diesem Gedanken blickte sie zu den Männern hinüber, die unbeirrt Binsen schnitten. Viele hatten bereits ein dickes Bündel gesammelt und hielten es unter einem Arm, während sie sich derart behindert mühten, mit der anderen Hand weitere Halme abzutrennen. Averill runzelte die Stirn, als ihr aufging, dass sie einen Karren hätten mitnehmen sollen.
    „Will?“
    „Aye?“ Er blickte sie fragend an.
    „Wir haben gar keinen Wagen, um die Binsen zu befördern. “
    Er schnalzte unmutig, drehte sich um und schritt auf die Arbeitenden zu. „Ich werde jemanden zurückschicken, um einen zu holen“, sagte er im Gehen.
    Sie machte sich wieder daran, den Boden nach dem Kraut abzusuchen, richtete sich aber noch einmal auf. „Laddie, rasch, laufe meinem Bruder nach und bitte ihn, auch den übrigen Männern zu sagen, sie sollen nach der Pflanze Aus-
    schau halten. Wenn alle danach suchen, sind wir im Nu fertig und zurück auf der Burg. “
    Der Junge nickte und rannte Will nach. Sie ging weiter, stellte jedoch nach wenigen Schritten fest, dass auch sie „die Büsche wässern“ musste. Sie verzog das Gesicht und versuchte, das Bedürfnis zu unterdrücken, um später auf der Burg den Abort aufzusuchen. Doch als Will und Laddie zurückkehrten, musste sie einsehen, dass sie so lange nicht würde warten können.
    Seufzend straffte sie die Schultern. Will war noch bei den sechs Mannen stehen geblieben, die sich in ihrer Nähe aufhielten, und als er das Gespräch beendet hatte, winkte sie ihn herbei.
    „Was gibt es?“, fragte er im Näherkommen.
    Averill zögerte, wurde rot und stellte sich schließlich auf die Zehenspitzen, um ihre Misere zu erklären.
    „Ah“, machte er und nickte, ehe er sich umsah, den Kriegern mit der Hand ein Zeichen gab und ihr seinen Arm bot, um sie in den Wald zu geleiten. Laddie schloss sich ihnen an, doch Will warf einen Blick zurück und schüttelte den Kopf. „Diese Wache wirst du an mich abtreten müssen, mein kleiner Freund“, sagte er. „Sie muss ihren Drachen erleichtern.“
    Laddies Augen wurden groß. „Sie hat einen Drachen?“, fragte er ungläubig.
    Will lachte auf und scheuchte ihn mit einer Geste fort. „Ich bin gleich wieder da, dann erkläre ich’s dir.“
    Als der Junge zwar langsamer wurde,

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