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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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höchste Zeit, dass sie sich schlafen legte.
    Als sie die Tür zu ihrer Kammer öffnete, machte sie sich auf die Kälte gefasst, die ihr entgegenschlagen würde. Das Gemach besaß keinen Kamin, aber andererseits gab es auch keine Fenster, durch die der Wind dringen konnte. Rionna nahm zwei Kerzen und trat auf den Gang hinaus, um sie an einer der Wandfackeln zu entzünden.
    Die Kammer war so kühl, dass Rionna sich entschied, ihre Kleider zum Schlafen anzulassen. Lediglich die Stiefel zog sie aus und streifte sich anschließend eine der wenigen Kostbarkeiten über, die sie besaß - ein Paar Wollsocken, die Sarah für sie gestrickt hatte.
    Wohlig seufzend zog sie sich den weichen, warmen Stoff über die Füße, wackelte mit den Zehen und schlüpfte unter die Fellüberwürfe.
    Umgehend fielen ihr die Augen zu, doch sie schlief nicht ein. Zu sehr beschäftigten sie die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen.
    Wenn sie ehrlich zu sich war, musste sie sich eingestehen, dass sie weit mehr als einfach nur unruhig war. Sie hatte Angst. Sie fürchtete um die Zukunft ihres Clans.
    Stets hatte sie sich wie ein Mann gekleidet und sich im Schwertkampf geschult, während andere Mädchen von Heirat und Kindern geträumt hatten. Insgeheim jedoch hegte auch sie den einen oder anderen mädchenhaften Traum. Sie malte sich herrliche Gewänder aus und schwärmte von einem Krieger, der seinesgleichen suchte. Im Geiste sah sie ihn vor sich auf ein Knie niedersinken, um sie seiner ewigen Liebe und Treue zu versichern.
    Rionna lächelte versonnen und kuschelte sich tiefer unter die Decken. Aye , es war ein schöner Traum. Ihr Krieger liebte sie über alles, und nicht nur das. Er akzeptierte sie mitsamt ihren Schwächen und war stolz auf ihre kämpferischen Fertigkeiten. Vor seinen Männern brüstete er sich damit, dass seine Frau eine Kriegerin war - eine kriegerische Prinzessin, deren Schönheit und Kampfgeschick unübertroffen waren.
    In ihrer Fantasie kämpften sie Seite an Seite, ehe sie zur Feste zurückkehrten, wo Rionna eines der feinen Gewänder anlegte, die ihr Gemahl ihr geschenkt hatte. Sie ließ ihm ein Mahl auftragen, dessen Zubereitung sie selbstständig angeordnet hatte. Anschließend saßen sie gemeinsam am Feuer und tranken gutes Bier, um sich schließlich in ihr Gemach zurückzuziehen, wo er sie in den Armen hielt und ihr Worte der Liebe zuraunte.
    „Du alberne Gans“, murmelte sie verächtlich. Kein Mann würde je eine Frau wie sie akzeptieren. Ein Mann wollte eine Frau wie Keeley - weich, sanftmütig und mit Eigenschaften gesegnet, wie sie sich für eine feine Dame gehörten. Eine feine Dame war in der Heilkunst bewandert oder konnte mit der Nadel umgehen. Auch die Fähigkeit, eine Burg zu führen und stets gutes Essen bereitzuhalten, gehörte dazu.
    Alles, was Rionna vermochte, war, anderen Wunden zuzufügen, die von Frauen wie Keeley behandelt werden mussten, auf dass sich die Männer erneut in die Schlacht stürzen konnten. Rionna hatte weder eine zarte Ader noch besaß sie weibliche Sanftmut.
    Sie zog die Stirn kraus, hielt die Augen aber geschlossen. Gut, sie war nicht wie andere Frauen, aber was machte das schon? Es war nicht so, als sei sie unvermögend oder wertlos. Sie war einfach ... anders. Aye , sie war anders, und ein anständiger Mann hätte diesen Unterschied begrüßt. Falls Caelen McCabe seine Frau nicht so zu schätzen wusste, wie sie war, sollte er sich zum Teufel scheren.
    Die Kammer war verdächtig warm und das Bett wesentlich weicher und ausladender als das, an welches sie gewöhnt war. Rionna merkte sofort, dass etwas gänzlich anders war, schaffte es jedoch nicht, sich lange genug wach halten, um der Sache auf den Grund zu gehen.
    Fest entschlossen, sich den perfekten Traum nicht zu verderben, schmiegte sie sich enger an die Quelle der Wärme und seufzte zufrieden.
    Ein leises Lachen drang in ihre Glückseligkeit, und zugleich spürte Rionna, wie etwas ihr über eine Brust strich und dort verharrte. Das sandte ihr einen angenehmen Schauer durch den Bauch.
    Über die Brust? Sie war mit umwickelten Brüsten zu Bett gegangen, ja hatte sich nicht einmal ausgezogen. Sie war voll bekleidet auf die Matratze gesunken und kurz darauf eingeschlafen.
    Rionna öffnete ein Auge und sah ihren Gemahl, der sich, nur einen Fuß von ihr entfernt, seiner Kleider entledigte. Sie war weder in ihrer eigenen Kammer noch in der ihres Vaters. Vermutlich befand sie sich in einem der Gemächer, die Ehrengästen Vorbehalten

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