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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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hab ich doch schon gesagt.«
    »Jakob Stillman wohnte im selben Haus wie Sie.«
    »Da wohnen noch hundert andere. Tausend.«
    »Zu Anfang haben Sie gesagt, Sie kennen Aris Kaite nicht.«
    »Ja, ja.« Smedsberg machte eine abwehrende Kopfbewegung.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Womit?«
    »Ja, ja. Was bedeutet das?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »REISSEN SIE SICH ZUSAMMEN«, sagte Ringmar scharf.
    »Was ist denn?«, fragte Smedsberg, jetzt etwas munterer, aber immer noch mit einer zerstreuten, gelangweilten Miene, die nicht so leicht verschwinden würde.
    »Wir ermitteln in schweren Gewaltverbrechen, und wir brauchen Hilfe«, sagte Ringmar. »Wer uns anlügt, hilft uns nicht.«
    »Hab ich ein Verbrechen begangen?«, fragte Smedsberg.
    »Warum haben Sie nicht gesagt, dass Sie Aris Kaite kennen?«
    »Ich wusste nicht, dass es von Bedeutung sein könnte.« Er sah Ringmar an, und der entdeckte eine Art kalte Intelligenz in seinen Augen.
    »Und jetzt?«, fragte Ringmar.
    Smedsberg zuckte mit den Schultern.
    »Warum wollten Sie nicht sagen, dass Sie jemanden kannten, dem genau das passiert ist, dem Sie nur gerade eben entgangen sind?«
    »Ich dachte, es ist nicht wichtig. Und ich glaube immer noch, dass es Zufälle waren.«
    »Ach?«
    »Mein Streit mit Aris hatte damit… nichts zu tun.«
    »Womit hatte er denn zu tun?«
    »Das hab ich doch schon gesagt. Er hat etwas missverstanden.«
    »Was hat er missverstanden?«
    »Moment mal, warum soll ich darauf antworten?«
    »Was hat er missverstanden?«, wiederholte Ringmar.
    »Ah… er bildete sich ein, mit Josefin zusammen zu sein.« Gustav Smedsberg schien zu lächeln oder grinste kurz. »Aber er hatte sie nicht gefragt.«
    »Und was haben Sie damit zu tun?«
    »Sie wollte mit mir zusammen sein.«
    »Und was wollten Sie selber?«
    »Ich will frei sein.«
    »Was gab es denn da mit Kaite zu streiten?«
    »Keine Ahnung. Sie müssen ihn schon selber fragen.«
    »Das können wir ja nicht, oder? Er ist doch verschwunden.«
    »Ach ja, natürlich.«
    »Sie scheinen nicht sehr besorgt zu sein.«
    Smedsberg schwieg. Sein Gesicht verriet nichts.
    Ringmar hörte eine Stimme im Flur, die er nicht kannte.
    »Sie und Kaite waren doch gute Freunde, er ist sogar mit zu Ihnen nach Hause gefahren, um bei der Kartoffelernte zu helfen.«
    Smedsberg schwieg immer noch.
    »Oder?«
    »Dann sind Sie also zu Hause gewesen«, sagte Smedsberg.
    Ich brauche nur Die Heimat zu erwähnen, dachte Ringmar, und der Junge ist wieder zu Hause in der gottverlassenen Gegend.
    »Oder?«, wiederholte er.
    »Wenn Sie es sagen«, antwortete Smedsberg.
    »Was gab es für einen Grund, uns Ihre Bekanntschaft mit Aris Kaite zu verheimlichen?«
    Smedsberg antwortete nicht. »Was hielt Ihr Vater von ihm?«
    »Lassen Sie den Alten aus dem Spiel.«
    »Warum?«
    »Lassen Sie ihn einfach aus dem Spiel.«
    »Er ist schon mittendrin«, sagte Ringmar. »Und ich muss Sie noch etwas fragen, was damit zusammenhängt.«
    Ringmar fragte nach Natanael Carlströms Pflegesohn.
    »Klar gab es den«, sagte Smedsberg.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein, er ist weggezogen, bevor ich erwachsen war.«
    »Haben Sie ihn mal gesehen?«
    »Nein. Wo denn?«
    Ringmar merkte, dass der Junge nicht mehr gelangweilt aussah. Seine Körpersprache hatte sich verändert. Der Körper war angespannt.
    »Wissen Sie, wie er heißt?«
    »Nein, da müssen Sie den alten Carlström fragen.«
    Ringmar erhob sich.
    Smedsberg stand auch auf.
    »Bitte bleiben Sie sitzen. Ich muss nur mein Bein ein bisschen strecken. Es scheint eingeschlafen zu sein.« Ringmar setzte sich wieder. »Sie haben diese Brandeisen erwähnt. Wir haben uns ein bisschen dahinter geklemmt, haben aber nichts herausgefunden, bevor wir zu Carlström gefahren sind.«
    »Warum sind Sie dahin gefahren?«, fragte Smedsberg.
    »Ihr Vater war der Meinung, dass Carlström so ein Eisen besitzt.«
    »Aha.«
    »Und er hatte auch wirklich eins.«
    »Aha.«
    »Haben Sie auf Ihrem Hof auch eins gehabt?«
    »Nicht soweit ich weiß.«
    »Sie haben mal gesagt, es gab eins.«
    »Wirklich?«
    »Haben Sie sich das ausgedacht?«
    »Nein, was?«
    »Dass Sie so ein Eisen hatten.«
    »Dann hab ich was Falsches gesagt.«
    »Und wie ist es nun wirklich?«
    »Ich hab mich wohl falsch ausgedrückt. Ich muss gemeint haben, dass ich schon mal was davon gehört habe.«
    Darauf müssen wir noch mal zurückkommen, dachte Ringmar. Ich weiß nicht, was ich glauben soll, und ich weiß nicht, ob der Junge es weiß. Den müssen wir noch mal

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