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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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über die Schulter, dass sie den Anrufbeantworter nicht ausgeschaltet hatte.
    «Geh lieber ran», sagte Jane schnell. «Vielleicht ist es wichtig.»
    Merrily zögerte, und Jane wandte sich ab. Merrily seufzte, ging zurück und nahm ab. «Pfarrhaus von Ledw-»
    «Mrs.   Watkins!» Eine dröhnende, fröhliche Männerstimme. «George Lomas, Lomas und Söhne, Coleford. Wir hatten noch nicht das Vergnügen, aber wir bestatten einen gewissen Herrn – falls das in dem Fall das richtige Wort ist – für Mr.   Tony Lodge und Ihre Wenigkeit.»
    «Äh, ja. Ähm   … hallo.»
    «Sie haben den Freitag, glaube ich.»
    «Das habe ich auch so verstanden.»
    «Und unglücklicherweise, Mrs.   Watkins, muss ich Ihnen sagen, haben das
ziemlich viele Leute
so verstanden. Mr.   Lodge hatte gehofft, die Sache diskret behandeln zu können, deshalb hat er uns gewählt und keins der Bestattungsinstitute in Ross, aber jemand hat offenbar die Katze aus dem Sack gelassen, und heute Nachmittag hat mich die Lokalpresse angerufen.»
    «Oje.»
    «Allerdings. So hatten wir uns das unter den gegebenen Umständen nun
nicht
vorgestellt. Ich hab jedenfalls mit den betroffenen Parteien gesprochen, auch mit Hochwürden Banks, und wir wollten Ihnen eine Alternative vorschlagen, wenn Sie das mit Ihrem Terminkalender vereinbaren können. Und zwar Mittwoch – übermorgen. Wir schlagen den späten Nachmittag vor – den
sehr
späten Nachmittag.»
    «Sie meinen, im Schutz der Dunkelheit?»
    «Das scheint mir sinnvoll, Mrs.   Watkins. Es war vereinbart worden, dass sich der Sarg von Mr.   Lodge vor der Beerdigung mindestens eine Nacht lang in der Kirche befindet, damit sich niemand über den Leichenwagen wundert. Wir schlagen vor – Mr.   Tony Lodge hat dem etwas widerstrebend zugestimmt   –, dass die Beerdigung so schnell wie möglich durchgeführt wird. Wir erwarten nicht mehr als fünf Trauergäste.»
    «Eine geheime Beerdigung?»
    «Das ist nicht unbedingt das Wort, das ich verwenden würde, aber unter den Umständen   … also, Mr.   Banks ist jedenfalls einverstanden. Auf diese Weise wird Mr.   Lodge beigesetzt sein, bevor irgendjemand   … Probleme verursachen kann.»
    «Hat denn jemand gesagt, dass es Probleme geben wird?»
    «Nicht, wenn wir es am Mittwochabend machen und alles vertraulich bleibt. Sagen wir, halb sechs?»
    «Also   …» Es gab ja offenbar keine Alternative. «O.   k.»
    «Großartig», sagte Mr.   Lomas.
    Als sie den Hörer auflegte, klingelte das Telefon sofort wieder.
    «Verdammt.» Merrily nahm ab. «Pfarrh–»
    Sophie sagte: «Ich habe gerade das letzte Mal für heute die E-Mails gecheckt, und es ist eine dabei, von der Sie bestimmt vor morgen früh wissen wollen. Cherry Lodge?»
    « Schon?
Wie lang ist die Mail?»
    «Ziemlich lang. Merrily, ich habe sie schon weitergeleitet, aberich dachte, ich sag’s Ihnen sicherheitshalber, damit Sie noch einmal Ihre Mails abrufen.»
    «Gut. Danke. Oh, Sch–, der Computer funktioniert nicht. Ich wollte morgen jemanden anrufen, der sich damit auskennt. Wissen Sie, am besten komme ich vorbei und hole die Mail ab.»
    «Ich kann auch zu Ihnen kommen, wenn Sie müde sind. Sie klingen müde.»
    «Nein, das ist ja lächerlich, ich komme. Wie ist es denn mit dem Nebel?»
    «Stellenweise ist es ganz schön neblig. Ich warte auf Sie.»
    «Brauchen Sie nicht.»
    «Ich
warte

    «O.   k. Ich brauche ungefähr eine halbe Stunde.»
    Als sie aufgelegt hatte, ging Merrily in die Küche und fand Jane am Fenster vor, wo sie auf ein dunkles Nichts im Garten starrte. Ihre Tochter drehte sich nicht um.
    «Du musst nach Hereford?»
    «Tut mir leid. Ich muss etwas abholen.» Merrily sah, dass Janes Haare an der einen Seite ganz platt waren, als hätte sie auf ihnen gelegen.
    «Ähm   … willst du nicht mitkommen? Wir könnten uns auf dem Rückweg Pommes holen.»
    «Ich muss noch Hausaufgaben machen. Außerdem dauert es ja dann sowieso immer länger, als du denkst, wenn du erst mal mit Tantchen Sophie zusammengluckst.»
    «Nein, ich mache, so schnell es geht, wirklich. Aber wenn du inzwischen was zu essen holen willst   … oder ich könnte   –»
    Jane sagte: «Fahr einfach los, Mom, hm?»
     
    Nachdem Jane verzweifelt mit Ethel geschmust und lange darüber nachgedacht hatte, stellte sie fest, dass es ihre Schuld war. Keine Frage, sie war die Schuldige.
    Also würde sie ihn anrufen.
    Eine erwachsene Entscheidung. Man lief nicht einfach – nur wegen seiner eigenen Schwäche, der

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