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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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sechsundzwanzigsten Geburtstag zu erleben, hätte ich dich ausgelacht. Jetzt hatte ich nicht nur das geschafft, sondern war sogar kurz davor, Vater zu werden. Du gingst zur Feier des Tages mit mir ins Kino. Es war mein bester Geburtstag, den ich je gehabt hatte.
    Als ich eine Woche nach meinem sechsundzwanzigsten Geburtstag nach der Arbeit in unser Motelzimmer zurückkam, hattest du dich im Badezimmer eingesperrt. Du warst inzwischen seit knapp zwanzig Wochen schwanger. Ich schlug gegen die Badezimmertür, aber du wolltest sie nicht öffnen. Ich schrie durch die Tür, weil ich wissen wollte, was passiert war. Du brachtest die Worte kaum über die Lippen, als du mir sagtest, du hättest Krämpfe und Blutungen. Ich erkannte Panik in deiner Stimme. Nachdem du mir gesagt hattest, was geschehen war, lief ich los, um das Buch zu holen. Ich schlug deine Symptome nach. Sie waren nicht normal, nicht in diesem Schwangerschaftsstadium. Du hättest keine Blutungen haben dürfen. Das Buch, das uns in den vergangenen Monaten so viele gute Neuigkeiten übermittelt hatte, sagte mir jetzt, dass ich dich sofort ins Krankenhaus bringen musste. Ich flehte dich an herauszukommen, damit ich dich zur Notaufnahme fahren konnte. Ich brauchte dich nicht zweimal zu bitten.

FÜNFZEHNTES KAPITEL
    Das Motel, in dem wir wohnten, war nicht weit vom Krankenhaus entfernt. Du beschriebst mir den Weg, während ich fuhr, da du dir die Route eingeprägt hattest. Ich wusste nicht, wann, und fragte mich, ob du das auch bei allen unseren bisherigen Motels getan hattest, ohne es mir zu sagen. Abgesehen von der Wegbeschreibung sagtest du kein Wort. Du gabst mir nicht einmal eine Antwort, als ich dich fragte, wie es dir gehe. Anstatt mir zu antworten, warfst du mir nur einen Blick zu. Dieser Blick genügte mir als Antwort. Ich fragte dich nicht noch einmal.
    Die Notaufnahme war bereits überfüllt, als wir dort ankamen. Die Frau an der Rezeption drückte uns einige Formulare in die Hand. Ich gab sie dir, da ich nicht in der Lage gewesen wäre, sie auszufüllen. Ich war völlig von der Rolle. Ich stand auf und ging auf und ab. Alle paar Minuten lief ich zu der Schwester, die uns die Formulare gegeben hatte, und erkundigte mich, wann wir endlich einen Arzt zu Gesicht bekämen. »Alle hier warten« war alles, was sie darauf erwiderte. »Alle« interessierten mich nicht. Ich interessierte mich nur für dich. Deine Krämpfe hatten nachgelassen, aber noch nicht ganz aufgehört. Du hattest keine Möglichkeit nachzuprüfen, ob du noch Blutungen hattest. Ich wollte gerade etwas sagen, als dein Name aufgerufen wurde und sie dir sagten, ein Arzt werde dich jetzt untersuchen. Du hattest ihnen deinen wirklichen Namen genannt. Vermutlich hattest du nicht nachgedacht. Ich konnte dir deswegen keinen Vorwurf machen, obwohl ich wusste, dass es ein Fehler gewesen war. In Momenten wie diesem ist es schwierig, seine Gedanken zu ordnen.
    Wir gingen durch die Tür des Wartezimmers in die Notaufnahme, in der es aussah wie in einem Feldlazarett. Die Neonröhren waren erbarmungslos. Ich konnte sie trotz des Geplappers der Schwestern und der Schreie der Patienten summen hören. Letztere lagen in Betten, die entlang der Wände aufgereiht und nur mit provisorischen Vorhängen voneinander getrennt waren. Wir folgten einer Krankenschwester den Mittelgang hinunter, bis wir bei einem freien Bett ankamen. Sie bat dich, deine Kleidung abzulegen und einen Krankenhauskittel anzuziehen. Ich zog den Vorhang um uns zu und half dir beim Ausziehen. Dann sah ich das Blut. Deine Unterhose war durchtränkt und hatte eine dunkelrote Färbung. Deine Hände zitterten, als du dich bücktest, um sie auszuziehen. Ich beugte mich hinunter, um dir zu helfen. Wo zum Teufel blieb der Arzt?
    Wir zogen dich um und setzten dich aufs Bett. Ein paar Minuten später erschien ein Arzt, der nicht viel älter zu sein schien als ich. Er fragte uns, weshalb wir da seien. Du erklärtest es ihm ruhig und beschriebst ihm deine Symptome.
    »Wurden Sie ärztlich betreut?«, erkundigte er sich.
    »Nein«, erwidertest du kopfschüttelnd. Ich senkte den Blick auf meine Hände und fühlte mich machtlos. Wir hatten darüber gesprochen, dich zum Arzt zu bringen, aber ich war der Meinung gewesen, dass wir uns das nicht leisten konnten. Wir mussten Geld auf die Seite legen. Ich wusste, dass irgendwann ein Notfall eintreten würde. Dies war allerdings nicht die Art von Notfall, an die ich gewöhnt war.
    »Wir müssen verschiedene

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