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Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Titel: Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor Shane
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Gefahr, nach Jahren verdeckter Existenz wehrlos zu werden und irgendwann enttarnt zu werden. Wenn ihre Tarnung auffliegt, werden sie getötet. Ihre Verteidigungsmöglichkeiten sind begrenzt. Die meisten Züchter haben zuvor zumindest eine gewisse Zeit in einer anderen Rolle verbracht. Unter Umständen fangen sie als Soldaten oder beim Geheimdienst an, bis sie ausgebrannt sind oder jemandem begegnen, mit dem sie sesshaft werden möchten. Dann beginnen sie ihre verdeckte Existenz.
    »Und woher wissen Sie, wen Sie töten sollen?«, fragte einer der Jugendlichen.
    »Ich werde vom Geheimdienst benachrichtigt. Sie setzen mich darüber in Kenntnis, wer meine Zielperson ist, wo sie sich aufhält und ob ich bei ihr irgendetwas Besonderes beachten muss. Außerdem wird mir ein Zeitfenster vorgegeben, in dem ich die Sache erledigen muss, meistens ein paar Tage. Manchmal, wenn die Sache komplizierter ist, eine Woche. Also begebe ich mich an den Bestimmungsort. Ich bekomme eine sichere Unterkunft zugewiesen. Bei dieser sicheren Unterkunft handelt es sich immer um das Haus oder die Wohnung von einem von uns, der keine Kinder hat und bei dem ich bleiben kann, bis ich meinen Job erledigt habe.«
    »Weiß derjenige, wozu Sie da sind?«
    »Er weiß es, aber ich darf ihm keine Details nennen. Ihr werdet bald lernen, dass Wissen sehr gefährlich sein kann.«
    »Wie ist es, jemanden zu töten?« Es erschien mir nicht richtig, darauf eine ehrliche Antwort zu geben. Die ehrliche Antwort lautete, dass es einfacher war, als man erwarten würde.
    »Ich betrachte meine Zielpersonen nicht als Menschen. Sie sind einfach Feinde. Wir sind die Guten. Sie gehören zu den Bösen.« Wir näherten uns dem Ende der Veranstaltung. Die Eltern der Jugendlichen würden bald kommen, um ihre Kinder abzuholen. »Noch zwei Fragen.«
    »Aber wie können Sie sich sicher sein, dass derjenige, den Sie töten sollen, einer von ihnen ist?«
    »Zunächst einmal, weil ich meinem Geheimdienst vertraue. Diese Leute sind gut in dem, was sie tun«, sagte ich und deutete auf Matt. »Aber es ist nicht nur das. Da ist noch etwas anderes, etwas, das ich nicht wirklich beschreiben kann. Man weiß es, weil sie es wissen. Wenn man einem von ihnen begegnet, dann spürt man es, und er spürt es ebenfalls. Man fühlt es. Wie ich schon sagte, es ist schwer zu erklären. Wenn ihr Glück habt, werdet ihr eines Tages wissen, wovon ich spreche.«
    »Und was ist, wenn wir kein Glück haben?«, fragte einer der Jugendlichen.
    »Dann ist es zu spät.« Ich hielt einen Augenblick inne, weil ich mir nicht sicher war, ob ich zu viel verraten hatte. Noch jemand hob die Hand. Ein Mädchen, das ganz hinten saß und bislang geschwiegen hatte. Ich hatte beinahe gedacht, niemand würde die Frage stellen, auf die Matt und ich warteten, doch wenn jemand sie stellte, würde sie es sein, das war mir klar gewesen. Sie wirkte am ängstlichsten, aber ich wusste, das lag nur daran, dass sie als Einzige tapfer genug war, ihre Angst nicht zu verbergen. Ich deutete auf sie.
    »Warum?«, fragte sie mit leiser aber sicherer Stimme.
    Ich wusste, was sie meinte, doch es spielte keine Rolle, dass ich es wusste. Alle anderen mussten es ebenfalls wissen. »Warum was?«, stachelte ich sie an.
    Sie sah die anderen an, ehe sie sprach, als fürchtete sie sich davor, die Frage zu stellen. »Warum versuchen die anderen, uns zu töten? Warum hassen sie uns? Warum müssen wir sie töten? Warum?« Sie verstummte. Sie hätte fortfahren können. Sie hätte bis in alle Ewigkeit warum und weshalb fragen können, aber sie stoppte sich selbst. Im Zimmer breitete sich Stille aus. Alle Blicke kehrten von dem Mädchen zu mir zurück. Alles hing von meiner Antwort ab.
    »Matt hat euch erklärt, dass die anderen böse sind, aber was heißt böse?« Ich zuckte mit den Schultern. »Manchmal bin ich überzeugt davon, es zu wissen. Manchmal habe ich meine Zweifel.« Ich sah zu Matt. Er starrte mich nervös an, da er nicht wusste, welche Richtung ich mit meiner Antwort einschlug. Doch er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Ich tat das nicht zum ersten Mal. »Was ich jedoch weiß, ist, dass sie eure Eltern, eure Brüder und eure Schwestern getötet haben. Und falls sie es noch nicht getan haben, werden sie es irgendwann versuchen.« Ich hielt inne, legte eine Kunstpause ein. »Sie werden alle töten, die ihr liebt, und anschließend werden sie euch töten.« Ich richtete den Blick auf das Mädchen, obwohl ich nicht nur zu ihm sprach. Ich

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