Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
Augen leicht glasig. »Womit isch sagen will – hey, was laber ich grad?«
»Du willst sagen, dass ich in beide Projekte investieren, aber Orson Wels nichts davon erzählen soll.«
»Korrekt, Alda. Muss der olle Fisch net wissen, oder? Isch mein, isch erzähl ihm bestimmt nix. Und du brauchst ihm auch nix sagen. Krass einfach, oder hey?«
»Und was ist mit Wischwedel? Denkst du, er wäre erfreut zu hören, dass einer seiner Produzenten auch an der Hobbnix -Verfilmung beteiligt ist?«
»Hey, bissu Komiker oder was? Dieter wird begeistert sein, wenn du mitmachst. Der Hobbnix ist so krass des Lieblingsbuch von dem. Konkret, der hat mir gesagt, Das Lied vom Bier am Feuer soll so genauso sein wie Der Hobbnix , bloß mit endsmehr Dialogen. Und so Talkshow-Elementen für die Spacken, die am Tag Palantefau glotzen. Aber so die wichtigen Sachen, die Story, die Atmosphäre, das Feeling , Alda – alles wie bei Der Hobbnix .«
»Dialoge? Mit wie viel mehr Dialogen genau?«
»Ja, Dialoge halt. Äh, wie viel? Keine Ahnung. Mehr halt. Der sagt so, dass er will, dass sich die Typen da wirklich mal …« Til fuchtelte theatralisch mit den Händen in der Luft herum. »… fett aussprechen. Dieter meint, wenn wir erst mal die Kohle haben, können wir sofort loslegen. Net so Vorproduktionsquatsch wie beim Kino. Und du bist voll als Co-Produzent unterwegs.«
Ich blickte aus dem Fenster. Der Regen hatte nachgelassen, hier und da fiel ein Sonnenstrahl durch die Wolken, und ein fröhlicher Regenbogen spannte sich über Hoppler-Ahoi!. Es war ganz so, als würde mir die Natur ein Zeichen geben. Als würde sie mir zulächeln. Im Falle des Regenbogens zwar ein umgedrehtes Lächeln, aber immerhin.
»Na schön«, sagte ich. »Ich bin dabei.«
Til sprang vor Freude auf, stolperte über seinen Bart, fiel der Länge nach zu Boden (der in seinem Fall ja nicht allzu weit entfernt war), rappelte sich ächzend auf und schüttelte mir dann kräftig die Hand. »Wirstu nicht bereuen, mein Freund. Endkrasse Sache. Bald kennt jeder unseren gepimpten Werbeslogan: ›Der Winter naht – aber ich würde nicht darauf warten, das kann sich nämlich noch etwas hinziehen‹. Da machst du Asche dumm und dämlich, Bingo.«
»Ich hoffe, nicht zu dämlich.«
»Dämlicher, als wie du dir vorstellen kannst.«
Ich sah zu ihm hinunter. »Hm. Da kann ich mir einiges vorstellen.«
»Fett dämlich nämlich.«
Wir mussten beide lachen. Dann hörten wir wieder auf zu lachen.
Und dann setzte ich noch einen Tee auf.
35 Ja, liebe Kinder, das Leben ist wirklich hart und ganz und gar nicht gerecht. Also bereitet euch schon mal darauf vor. Und nehmt immer einen Regenschirm mit!
36 Wenn ich niedergeschlagen bin, esse ich immer eine Schüssel Flips; das hilft zwar auch nichts, aber die Bauchschmerzen lenken von den übrigen Sorgen ab.
37 Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen (der zuständige Lektor wurde entlassen) heißt die Serie bei uns etwas anders, nämlich Das Lied von Eis und Schlagsahne. Beachten Sie dazu auch … ach, Sie wissen schon.
38 Ja, auch das magische Bierritual war mir nicht unbekannt; ich war bisher nur zu höflich, diese Geschichte zu erzählen.
Siebtes Kapitel
Ich beginne endlich mit meiner Autobiografie
So kam es, dass ich zur gleichen Zeit an zwei miteinander konkurrierenden Filmprojekten beteiligt war. Wie mit Til vereinbart, erzählte ich Orson Wels nichts von meiner Rolle als Co-Produzent bei Ein Lied vom Bier am Feuer ; und auch wenn die Palantefau-Leute bestimmt davon gehört hatten, dass aus Der Hobbnix ein großer Film werden sollte, erwähnte ich ihnen gegenüber nicht, dass ich mit Wels bereits über etliche Details dieses Projekts gesprochen hatte. Das mag dem einen oder anderen als unehrlich erscheinen – vor allem für einen so durch und durch anständigen Hobbnix wie mich –, aber ich wollte meinen guten Freund einfach nicht im Regen stehen lassen (tatsächlich und metaphorisch). Außerdem brauchte ich das Geld. Ich brauchte das Geld wirklich .
Das erste Treffen von Crew und Schauspielern von Ein Lied vom Bier am Feuer war für Dienstagnachmittag angesetzt. Als Co-Produzent war ich selbstverständlich dazu eingeladen. Ich hatte also den ganzen Vormittag, um endlich mit meiner Autobiografie zu beginnen.
Ich machte mir einen starken Kaffee. Nicht stark im wörtlichen Sinne natürlich, der Kaffee konnte keine schweren Gewichte heben oder so etwas; aber es war die Art von Kaffee, die eine lange Zeit schwierigster
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