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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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umgekehrt , Inspektor!« Ich war zugegebenermaßen etwas aufgewühlt. Der ganze Vorgang war überaus frustrierend. »Ein Beweis ist besser als ein Indiz, nicht andersherum. Beweis sticht Indiz, verstehen Sie?«
    Barnabas schüttelte verschmitzt den Kopf und sagte: »Das hier ist ja wohl kaum ein Kartenspiel.« Er schlenderte davon, und ich bekenne, dass ich ihm einige wenig schmeichelhafte Ausdrücke hinterher rief, darunter das Wort »Volltrottel«. Dann packte ich mit beiden Händen die Käfigstangen und rüttelte heftig daran. Aber es war sinnlos.
    Eine weitere unruhige Nacht.
    Am Morgen brachte mir Barnabas wieder einen Besucher, einen untersetzten Hobbnix mit Halbmondbrille. »Mein Name ist Anward«, sagte er. »Ich bin Anwalt. Nach den Gesetzen des Aualands haben Sie unmittelbar nach Ihrer Verhaftung Anspruch auf Rechtsbeistand.«
    Ich sah Anward den Anwalt an. »Ich bin seit Wochen in diesem Käfig«, erklärte ich.
    »Ja, äh, gut Ding will Weile haben«, erwiderte er. »Jedenfalls, ich habe den Haftbefehl gegen Sie studiert und muss nur noch wissen, wohin ich die Rechnung schicken soll.«
    »Die Rechnung wofür?«
    »Für meinen Rechtsbeistand natürlich«, sagte er leicht überrascht.
    »Was für einen Beistand?«
    »Das Studieren des Haftbefehls. Außerdem mein Besuch jetzt.«
    »Aber ich habe Sie weder um das eine noch das andere gebeten.«
    »Nichtsdestotrotz habe ich diese Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt und Ihnen dabei meine ganze juristische Expertise zur Verfügung gestellt.«
    »Na dann, Mr. ›Die Expertise‹ Anward – lecken Sie mich an meinem Hobbnixus gluteus maximus .«
    »Geht es hier um Anatomie?«, fragte er zögerlich. »Ich habe leider keine Kenntnisse in Anatomie. Nur Recht und Gesetz – da weiß ich Bescheid. Die Adresse bitte.«
    »Grabsch-End, oben auf dem Hügel«, erwiderte ich. »Aber ich fürchte, Sie haben die lange Reise umsonst gemacht, Mr. ›Matlock‹ Anward.«
    »Äh, es tut mir leid, das sagen zu müssen«, warf Barnabas ein. »Aber Grabsch-End ist nicht mehr länger Ihr Wohnsitz.«
    »Ganz genau«, sagte ich fröhlich. »Da ich ja gerade hier wohne.«
    »Nein, nein, das meine ich nicht. Grabsch-End befindet sich nun im Besitz der Behörden.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ihre Tante Lobehold hat den Antrag gestellt, Ihnen sämtliche Besitzansprüche an dem Grundstück zu entziehen – mit der Begründung, dass Sie ein schlechter Hobbnix sind. Das Gericht hat dem zugestimmt.«
    »Dann bin ich also obdachlos«, rief ich. »Das ist einfach wunderbar! «
    »Rechtlich gesehen«, erläuterte Anward, »sind wunderbare Dinge vor Gericht nicht zulässig – wie alles, was mit Magie zu tun hat. Aber können wir jetzt zur Sache zurückkommen?«
    »Aber sicher, Mr. ›Die Sache‹ Anward«, schnappte ich. Ich gebe zu, ich war etwas schnippisch.
    »Ich fürchte, ich habe eine sehr schlechte Nachricht«, sagte er.
    »Tatsächlich? Bin ich zum Tode verurteilt?«
    »Sie werden aus dem Gefängnis entlassen.«
    »Das ist ja furchtbar!«, rief ich. Dann dachte ich kurz nach. »Nein, warten Sie – das ist nicht furchtbar. Das ist großartig!«
    »Wohl kaum«, sagte Barnabas und sah mich mit ernstem Blick an. »Zwischen dem Aualand und der Zwergenrepublik von Khazadztan herrscht Krieg.«
    »Kreizdeifi!«, erwiderte ich verdutzt. »Das wiederum ist furchtbar. Aber doch bestimmt nicht wegen meiner lächerlichen Inhaftierung.«
    »Es gab diplomatische Verwerfungen mit den Zwergen«, sagte Barnabas. »Sie wissen ja, was Verwerfungen mit Zwergen sind. Sie haben bestimmt schon einmal beim Zwergenwerfen mitgemacht.«
    »Sicher. Aber was ist passiert?«, fragte ich.
    »Unser Botschafter und ihr Botschafter lieferten sich eine heftige Diskussion, wobei sie eher Fäuste als Worte verwendeten und sich für geraume Zeit auf dem Boden wälzten. Dann wurden wir über die üblichen Kanäle darüber informiert, dass sich unsere beiden Länder von nun an im Krieg miteinander befinden.«
    »Aber das ist schrecklich!« Ich spürte, wie mein Herz vor Angst raste. Vor meinem geistigen Auge sah ich eine Armee aus muskelbepackten, geifernden Zwergen durch die Täler des Aualands marschieren und mit riesigen Äxten um sich schlagen, sodass sich die Flüsse rot vor Blut färbten und sich die Felder mit Hobbnix-Leichen füllten. Und dann sah ich den feisten Zwergenkönig auf dem Stuhl unseres höchsten demokratisch gewählten Wahlbeamten sitzen. »Wir müssen eine Armee ausheben«, rief ich.

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