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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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Weils, dessen beide Arme plötzlich hervorragend funktionierten, drückte Griswold Weils eine Hand auf den Mund und hielt ihm ein Messer an die Kehle.
    »Eine Bewegung, und ich stech auf dreierlei Weise in Sie rein: weit, tief und für immer«, flüsterte er, und Griswold Weils erstarrte.
    Der Rollschuhläufer sagte: »Stellen Sie die Zündung ab«, und sein Befehl wurde sofort ausgeführt. Dann kletterte er auf den Rücksitz des Toyota, drückte Griswold Weils die Messerspitze ins Genick und sagte: »Fahren Sie Richtung Griffith-Park.«
    »Ich hab kein Geld bei mir«, schluchzte Griswold Weils. »Ich schwör's, ich hab keins!«
    »Fahren Sie los, Mister Weils«, flüsterte der langhaarige Läufer, und Griswold Weils sagte nichts mehr, startete den Wagen und fuhr los.
    Zehn Minuten später waren sie auf einer dunklen und einsamen Straße im Park. Griswold Weils sah sich verzweifelt um. Nie war ein Cop da, wenn man einen brauchte. Dann entdeckte er in der Ferne einen großen, dunklen Wagen. Vielleicht würde ihm jemand helfen, wenn er raussprang und schrie.
    Sie näherten sich dem Wagen, und die Scheinwerfer gingen an. Der Druck des Messers ließ ein bißchen nach, und der Skater sagte: »Fahren Sie da rüber und parken Sie.«
    Nachdem er den Wagen geparkt hatte, blieb Griswold Weils sitzen und wartete und schielte in die Scheinwerfer. Dann gingen die Lampen aus, und er blinzelte und sah, daß es ein Rolls-Royce war.
    »Aussteigen«, sagte der Skater, und Griswold Weils kletterte zögernd aus dem Wagen. »Lloyd möcht mal was wissen«, sagte der Skater, und Griswold Weils spähte in die Nacht und erkannte, daß der große Wagen gar kein Rolls-Royce war. Es war ein Bentley!
    »Ich hab nichts verraten!« sagte Griswold Weils. »Was ist mit Lloyd? Ich hab nichts verraten!«
    »Halt die Klappe!« flüsterte der Skater, packte Griswold Weils am Kragen und preßte ihm das Messer diesmal gegen die Rippen.
    Sie blieben etwa dreißig Fuß vom Wagen entfernt in der Dunkelheit stehen. Griswold Weils konnte Lloyds Silhouette hinter dem Steuerrad erkennen, die vertraute Mütze und die Brille.
    Griswold Weils rief aus: »Lloyd! Ich hab den Bullen nichts verraten. Sie sind zu mir gekommen, aber ich hab ihnen nichts gesagt, Lloyd!«
    Die Scheinwerfer blendeten auf und erloschen wieder. »Da haben wir's. Er will nicht mit Ihnen reden«, sagte der Skater und führte Griswold Weils zum Toyota zurück.
    »Aber ich hab den Cops wirklich nichts gesagt!« jammerte Griswold Weils. Er brach in Tränen aus. »Nichts! Ich kann's wirklich beschwören!«
    Dann öffnete sich die Beifahrertür des Bentley, und ein zweiter lederbekleideter Gangster stieg aus und näherte sich Griswold Weils, während der Motor des Bentley gestartet wurde und der Wagen zurücksetzte und davonfuhr.
    »Lloyd sagt, wir sollen das Urteil selber fällen«, sagte der zweite Mann, und Griswold Weils weinte und plapperte immer noch: »Ich hab den Cops nichts gesagt! Bitte, bringen Sie mich nicht um!«
    »Wer sagt denn, daß wir dich umbringen wollen?« sagte der erste Gangster.
    »Sie werden mich nicht umbringen?«
    »Nein.« Der erste Gangster grinste und packte Griswold Weils beim Genick. »Ich werd dir die Kniesehnen zerschneiden. Skating kannste nächstens nur noch auf 'ner Bürgersteigplatte machen.«
    Und dann wurde Griswold Weils, der stoßweise schluchzte, an beiden Armen gepackt und zum Toyota geführt, wo er von dem ersten Typ auf den Rücksitz und anschließend auf den Boden gestoßen wurde, während der zweite Typ den Toyota tiefer ins Innere des Griffith-Parks fuhr, wobei Griswold Weils seine Rollschuhhosen naßmachte, ohne davon überhaupt Notiz zu nehmen.
    Als er den Eindruck hatte, daß sie schon eine halbe Stunde gefahren waren, obgleich sie in Wirklichkeit nur fünf Minuten herumgekurvt waren, sagte der, der den Wagen fuhr: »Verdammter Mist, ich hab das Stoppschild nicht gesehen!«
    Und der Gangster auf dem Rücksitz, der das Messer immer noch gegen das Genick von Griswold Weils drückte und ihn mit einem einzigen Schnitt erledigen konnte (so wie Laurence Olivier den Woody Strode in Spartacus), sagte: »Du blödes Arschloch! Da drüben steht 'n Streifenwagen!«
    Griswold Weils begann heftig zu atmen und vor Entsetzen Galle zu spucken. Dann plötzlich hörte er es: eine Polizeisirene!
    Wenn er inzwischen nicht so gut wie wahnsinnig gewesen wäre, hätte sich selbst Griswold Weils fragen müssen, warum, zum Teufel, der Cop nachts in einem ruhigen und

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