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Der Horror-Helikopter

Der Horror-Helikopter

Titel: Der Horror-Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich nach rechts, breitete die Arme aus und umklammerte einen Baumstamm wie ein junger Mann seine erste Geliebte, damit sie ihm nicht laufenging.
    Getroffen hatte mich keine Handkante, sondern ein starker Baumast, den ich bei meiner hastigen Flucht leider nicht oder erst zu spät gesehen hatte.
    Mit der Stirn war ich hart dagegen gerannt, ohne jedoch das Bewußtsein zu verlieren. Im Laufe der Zeit hatte ich schon fast einen Eisenschädel bekommen, aber mir zitterten doch die Knie, obwohl in meinem Innern eine warnende Stimme auftoste, die mich zur Flucht zwang. Wenn ich der Arabian Force entwischen wollte, dann nur durch eine Flucht in die Tiefe des Waldes.
    Welches Areal er umfaßte, hatte ich auch bei der Herfahrt nicht feststellen können. Ich hoffte nur, daß er in seiner Größe bis zum Rand der Straße reichte. Wenn ich sie vor mir sah und einen Wagen anhalten konnte, war schon viel gewonnen.
    Noch immer litt ich unter dem Zusammenprall.
    Wenn ich normal ging, hatte ich das Gefühl, zu schaukeln. Jeden Schritt setzte ich vorsichtig, als wollte ich zunächst einmal den Boden abtasten, ob er nicht mit irgendwelchen Fallen bestückt war. Mit vorgestreckten Armen und nach Hindernissen tastend, bahnte ich mir den Weg.
    Man hatte in diesem Waldstück nichts abgeholzt und erst mal alles so wachsen lassen.
    Deshalb besaß das Unterholz auch eine gewisse Dichte, die sich oft als hinderlich für mich herausstellte. Mehr als einmal trat ich in Fallen, die meine Füße umklammerten, als wollten sie die Beine nicht mehr hergeben. Durch hartes Ziehen kam ich immer wieder frei. Monokulturen gab es nicht. Laub-und Nadelwald waren gleichstark vertreten und eine gesunde Mischung. Ich sah kleine Bäume ebenso wie die großen, die mit ihren mächtigen, im Winter blattlosen Kronen, kein sehr schützendes Dach über mir bildeten.
    Immer öfter mußte ich mich ducken. Zudem war der Untergrund nicht eben. Er wuchs in Wellen, auf denen der braune, winterliche Humus eine dicke Schicht bildete.
    Mit beiden Füßen wühlte ich das klebrige, feuchte, faulige Laub in die Höhe, lief mit schnellen Schritten in eine Senke hinein und an der anderen Seite wieder hoch, die leider so steil war, daß ich mich aut allen vieren voranbewegen mußte.
    Als ich den Rand erreichte, blieb ich zunächst einmal stehen und holte tief Luft. Der erste böse Schmerz watverschwunden. Zwar tuckerte es noch in meinem Kopf, aber das ließ sich zum Glück ertragen. Tief holte ich Luft, fühlte an der Stirn nach und stellte fest, daß mir eine Beule wuchs.
    Die Bäume umstanden mich mit ihren Stämmen, die mich an die dunklen Beine von gewaltigen Riesen erinnerten. An ihnen fand ich nicht nur Halt, sondern auch Deckung, und so verkroch ich mich hinter den Stamm einer alten Eiche.
    Ich schaute den Weg zurück, den ich gekommen war. Von den Verfolgern sah und hörte ich nichts. Aufgegeben hatten sie bestimmt nicht, das war klar. Die dichte Dunkelheit einer Winternacht umhüllte mich, und ich sah auch keinen Lichtschimmer mehr durch die Lücken zwischen den Bäumen schimmern, denn der Scheinwerfer am Hubschrauber war inzwischen gelöscht worden. An Aufgabe dachten die nicht. Dieses Wissen lag wie eine Faust in meinem Magen. Da der Schmerz verblaßt war, konnte ich mich auf die direkten Dinge in meiner Umgebung konzentrieren. Meine Augen hatten sich einigermaßen an die Finsternis gewöhnt. Zwischen manchen Baumstämmen konnte ich die Lücken ausmachen. Sie hoben sich dort als hellere Inseln ab. Wer zu mir hinwollte, mußte die Mulde durchqueren, es sein denn, er wollte einen Bogen schlagen. Ich hatte mich nicht lautlos bewegen können, weil das Unterholz am Waldrand eben zu sperrig gewesen war, und die unheimlichen Mitglieder der Arabian Force konnten es auch nicht.
    Ich sah sie zwar nicht, aber ich hörte sie, wenn sie ihre stampfenden Schritte in das Unterholz setzten und dabei zahlreiche Zweige zerknackten.
    Die unheimlichen Geräusche wurden mir entgegengeweht, so daß ich schon eine Gänsehaut bekam, die wie kalte Finger über meinen Rücken strich. Sie waren auf der Suche. Wenn sie sich teilten, würden sie mich auch finden, ewig konnte ich mich vor ihnen nicht verstecken. Ich zog mich zurück.
    Diesmal war ich im Vorteil, denn es lag wenig altes Holz auf dem Boden. Dafür eine Schicht aus Humus, Moos, wildem Gras und zahlreichen Farnen. Dieser braune Mischmasch strich über meine Füße, drang kalt durch den Stoff der Socken und näßte auch die Füße. Der Wald

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