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Der Horror-Helikopter

Der Horror-Helikopter

Titel: Der Horror-Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so, denn der Scheinwerferkegel kam mir bedrohlich nahe. Die beiden Baumstämme überflog ich mit einem regelrechten Hechtsprung, landete auf dem Boden, dann zwischen irgendwelchen Farnen und rutschte auf feuchtem Moos weiter.
    Über mir wurde es hell! Jetzt konnte ich nur mehr beten. Strich er vorbei?
    Ich rührte mich nicht. Die geringste Bewegung der Halme hätte mich schon verraten können.
    Über mir donnerte der Himmel. Die Echos hallten durch den Wald, sie dröhnten in meinen Ohren wie eine Botschaft des Jüngsten Gerichts. Ich hatte mein Gesicht auf den Waldboden gepreßt, den Kopf jedoch ein wenig schräg gelegt, so daß ich zwischen die Lücken der niedrigen Pflanzen schielen konnte.
    Sie waren hell — noch…
    Verdammt noch mal. Wann flog dieser Hubschrauber endlich weiter?
    Oder hatten sie mich trotzdem entdeckt?
    Ich lag so still wie selten. Sekunden dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten. Endlich — endlich wanderte der helle Lichtkreis weiter, ohne daß etwas geschehen war.
    Sie hatten mich nicht gesehen.
    Die Schatten zogen heran, zuerst noch hellgrau, dann ständig dunkler werdend, schließlich hielt mich die Finsternis des Waldes wieder umschlungen.
    Es fiel mir schwer, noch weitere zehn Sekunden abzuwarten. Schließlich war die gesetzte Zeit vorbei, ich drückte mich hoch und tauchte sehr behutsam wieder auf.
    Der Hubschrauber war weitergeflogen. Mit seinem Lichtkegel suchte er jetzt zum Glück ein Waldstück ab, das ziemlich weit entfernt von mir war. Aber die Häscher waren in der Nähe. Gar nicht weit entfernt, sah ich zwei von ihnen. Plötzlich blieben sie stehen.
    Im nächsten Augenblick schössen sie.
    Ich lag blitzschnell am Boden, hörte die Kugeln um mich herum einschlagen. Die meisten Geschosse hämmerten in die Rinde der umgestürzten Bäume und rissen diese auf. Einige pflügten auch in den weichen Waldboden, was mich nicht weiter störte.
    Dafür ergriff ich die Flucht.
    Mit langen, raumgreifenden Schritten tauchte ich in das Dunkel des Waldes ein. Diesmal war ich ihnen entkommen, besonders ihren verdammten Kugeln.
    Ich hatte Glück, daß sich die Suche des Helikopters auch weiterhin auf eine andere Stelle konzentrierte. Und mir gelang es tatsächlich, den Waldrand zu erreichen, und zwar dort, wo ich es nicht mehr weit bis zur Straße hatte.
    Ich keuchte wie eine alte Dampflok, wenn sie die letzten Yards eines Berges hochfährt. Mein Laufen glich mehr einem Torkeln, zudem paßte ich nicht auf — und trat plötzlich ins Leere. Ich bekam einen eisigen Schreck, hörte unter mir das Knacken von Zweigen und dann ein platschendes Geräusch, weil ich meinen Fuß in Wasser gestemmt hatte. Sinclair im Straßengraben!
    So hätten meine Freunde es tituliert und sicherlich auch gelacht. Ich wühlte mich aus dem Dreck wieder hoch und sah zum Greifen nahe das graue Band der Fahrbahn.
    Geschafft?
    Noch wollte ich nicht triumphieren, drehte mich um und schaute über die Bäume hinweg, so gut es eben ging. Der Huschrauber schwebte auch weiterhin über dem Waldstück. Seine langen Lichtfinger bewegten sich. Sie tasteten in die Lücken hinein, hellten die Finsternis auf, aber dort konnten sie lange suchen. Flog der Helikopter allerdings der Straße entgegen, wurde es kritisch. Ich dachte an den Graben und war froh, daß er die Fahrbahn begleitete. Er konnte für mich im Notfall zu einer guten Deckung werden. Ich war wieder einigermaßen zu Atem gekommen. Bevor ich mich auf den Weg machte, schaute ich noch einmal zurück. Der Wald lag stumm hinter mir, wie ein lauerndes Ungeheuer, aus dem jeden Augenblick das Grauen hervorschießen konnte.
    Mein Blick glitt nach rechts und auch nach links. Weder von der einen noch von der anderen Seite rollte ein Fahrzeug in meine Richtung. Die Straße kam aus dem Dunkel, und sie glitt wieder in das Dunkel der Nacht hinein.
    Ich hielt mich auf der Fahrbahnmitte und versuchte es mit einem Dauerlauf.
    Meine Kondition war gut, auch wenn mich die Stiche im Kopf störten, die bei jedem Aufsetzen der Füße durch den Schädel zuckten. Der Hubschrauber schwebte auch weiterhin über dem Wald. Da ich mich nach vorn bewegte, blieb er zwangsläufig zurück. Ich hatte nicht den Weg genommen, den wir gekommen waren, es mußte noch einen weiteren Ort geben, denn vor mir, wenn auch relativ weit entfernt, sah ich den ansonsten grauen Himmel etwas heller. Den Schein gaben sicherlich die Lichter in einem Ort ab.
    Es ging weiter.
    Yard für Yard legte ich zurück. Das Geräusch des

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