Der Hueter der Koenigin - Historischer Roman
Ungeduldig fasste er sich ans Glied, das eine mächtige Erektion zeigte. Fast wie früher.
Fredegund merkte, wie sich die Zuneigung zu diesem alten Esel regte, während sie darüber nachdachte, wie sie ihm beibringen sollte, dass sie mit ihrer Tochter nach Tours zum Grab des Heiligen Martin reisen wollte. Auf dem Weg dorthin würde sie für einige Tage Station in Le Mans machen und Bischof Bertram besuchen. Auch sie brauchte Aufmunterung.
„Schickst du Chlodowech nach Konstantinopel?“
„Nein. Ich schick ihn zurück in den Süden. Zuerst nach Tours. Komm jetzt.“ Er stöhnte, diesmal aber nicht vor Schmerz.
Chlodowech in Tours? Dann sollte sie die Reise besser aufschieben. „Was versprichst du dir von der Delegation zum Kaiser?“ Sie legte die Bürste beiseite und stand auf.
„Geld. Bevor wir in den Krieg gegen die Langobarden eingreifen, will ich Geld sehen.“
Fredegund lächelte. Kaum etwas konnte Chilperichs Erregung mehr steigern als die Aussicht auf Gewinn.
„Wie viel?“
„Genug, um die gierigen Mäuler bei Hof eine Weile zu stopfen.“
„Wenn der Kaiser uns einen Boten geschickt hat, warum dann nicht auch Brunichild?“
„Aber das hat er ja. Die Byzantiner waren eine größere Gruppe, die sich auf dem Weg hierher geteilt hat. Einige sind nach Metz gereist. Tiberius sucht in Austrasien ebenfalls um Unterstützung nach.“
„Wie wird sich Brunichild zu dem Ansinnen stellen?“
Abwehrend schüttelte Chilperich den Kopf. „Schluss mit dem Gerede.“
Fredegund setzte sich rittlings auf ihn, nahm sein Glied in sich auf und bewegte sich sanft, bis er sie um die Hüften packte und ihr einen schnelleren Rhythmus aufzwang.
5
Noch vor Morgengrauen hatte Wittiges seinen Knecht geweckt, die Pferde satteln lassen und beim ersten Hahnenschrei Chalon verlassen, wobei er durchaus damit rechnete, am Tor festgenommen zu werden. Aber Nikomedes hatte wohl noch keine Klage gegen ihn erhoben. Das Geschäft mit dem Filz konnte er sicher vergessen und durfte sich wahrscheinlich eine ganze Zeit lang nicht mehr in Chalon blicken lassen.
Eine gewisse Strecke fuhr er mit dem Schiff die Sâone hinunter.
Beim ersten größeren Ort unterbrach er die Reise und begann mit vorsichtigen Erkundigungen. Als er schließlich Lyon erreichte, hatte er ein etwas genaueres Bild über die Verhältnisse in Guntrams Reich, das kaum weniger als das seiner Brüder von Parteiinteressen zerrissen war. Guntram galt zwar als einigermaßen friedliebender Herrscher, aber nicht allen gefiel es, dass sein Erbe ein Kind aus dem Norden war. Es gab sie tatsächlich, die Anhänger der alten Burgunderherrschaft. Nur - wer gehörte dazu? Und wo befand sich ihr geheimer Treffpunkt, wo sie sich versammelten und ihre umstürzlerischen Pläne schmiedeten?
Wittiges kam es so vor, als müsse er ein schwer beschädigtes Mosaik zusammensetzen, von dem so viele Steinchen fehlten, dass beim besten Willen das Muster nicht mehr zu erkennen war. Hier und dort fand er manchmal nur ein halbes Steinchen, nicht mehr. Mehrmals verlief eine Spur, die er entdeckt zu haben glaubte, im Sand.
Nach vier Wochen in Lyon und der Umgebung der Stadt, die immerhin einmal ein Zentrum der alten burgundischen Königsherrschaft gewesen war, reiste er weiter nach Marseille, um dort endlich die Geschäfte zu tätigen, die das Überleben auf casa alba sichern sollten.
Sein alter Freund Josephus, von dem er früher Purpur gekauft hatte, war gestorben, und sein Neffe Claudius führte die Geschäfte weiter. Zum Glück lag dessen Haus im austrasischen Teil von Marseille, Wittiges konnte sich also bei ihm einigermaßen sicher fühlen. Außerdem hatte Claudius keine Hemmung über alles zu sprechen, was den franko-burgundischen Teil betraf. Claudius sehnte das Ende der Teilung herbei, die den Handelsgeschäften nicht förderlich war. Ständig gab es Streit, und die beiden gegnerischen comites , die für die Stadt und die Umlandregionen zuständig waren, beschäftigten sich hauptsächlich damit, sich gegenseitig die Anhänger abspenstig zu machen.
Im Haus war seit dem Tod des alten Josephus wenig verändert worden. Es war ein weitläufiges Stadthaus mit einem schönen Atrium, einem kleinen rückwärtigen Garten und einem Obergeschoss, das über die Nachbarhäuser hinausragte, sodass auch die oberen Räume von Licht durchflutet waren. Claudius hatte nicht nur die Geschäfte, sondern auch die gemäßigte Lebensweise seines Onkels übernommen, das hieß, es gab zwar die besten Weine
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