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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Ahnung, was diese Frau vorhat. Aber ich hatte Angst, und da habe ich mich an Kommissar Stresser gewendet, und er hat mir zu der Anzeige geraten.«
    »Was wollte sie denn von euren Eltern?«
    »Meine Mutter rief mich an und sagte mir, sie habe sie um Informationen gebeten. Sie wollte auch mein altes Zimmer sehen und hat sich Fotos von mir zeigen lassen. Bei Leif war es das Gleiche.«
    Das erstaunte Simon. Er war zutiefst verunsichert.
    »Woher kennt sie die Adresse eurer Eltern?«
    »Keine Ahnung«, sagte Lasse verzweifelt.
    Simon rieb sich die Hände. Sie waren warm und trocken. Konnte er sich in Shelly so sehr getäuscht haben?
    »Ich versteh das nicht«, gab er zu. »Ich verstehe diese ganze Geschichte nicht, die sich hier gerade abspielt. Leif, was sagst du denn dazu?«
    »Es ist, wie Lasse gesagt hat. Shelly hat uns verfolgt, kann man sagen.«
    »Und sie wollte sich mit Lasse treffen? Aus welchem Grund?«
    Leif senkte den Blick und zuckte mit den Schultern. Diese Andeutung hatte einen sehr unangenehmen Beigeschmack. Er wollte es nicht aussprechen. Gerade als die Stille in dem großen Raum kaum noch auszuhalten war, klopfte es an der Tür.
    »Nein, jetzt nicht«, rief Simon. Doch die Tür wurde trotzdem geöffnet. Stresser und Sander traten ein.
    »Guten Abend«, grüßte Stresser. »Herr Langensalza, wir hätten da noch einige Fragen an Sie.«
    Sara, Jülich, Leif und Lasse verließen die Kantine, während die beiden Polizisten mit Simon sprachen. Auf dem Hof wartete Geraldine. Sie stand am Fahrradständer, auf ihr rostiges Hollandrad gelehnt. Sara, der Leif und Lasses Nähe nach Shellys Anschuldigungen unheimlich war, lief ohne ein weiteres Wort ins Haus und warf die Tür zu. Jülich verabschiedete sich und ging zu seinem Mercedes.
    »Was ist?«, fragte Lasse Geraldine.
    »Ich warte auf Leif.«
    »Ach ja? Der hat jetzt aber keine Zeit.«
    »Vielleicht kann er mir das auch selbst sagen? Leif?« Sie sah ihn auffordernd an.
    Leif blickte unsicher zu seinem Freund und wieder zu Geraldine. »Wir können doch alle zusammen fahren, wir haben doch denselben Weg.«
    Die beiden nickten nur, und jeder nahm sich sein Fahrrad zur Hand. Sie fuhren durch den Wald, an Shellys Haus vorbei, das unbeleuchtet auf der anderen Seite der Straße lag.
    »Komische Sache, das mit Shelly. Erklärt ihr mir, was da vorgefallen ist, oder bleibt das ein Geheimnis?«, fragte Geraldine während der Fahrt durch den im Dämmerlicht verdunkelten Wald.
    »Ich wollte das nicht an die große Glocke hängen. Aber ich habe Shelly wegen Stalkings und versuchter Körperverletzung angezeigt«, sagte Lasse.
    »Was? Wieso das denn?«
    »Sie verfolgt uns, mich insbesondere, und neulich hat sie mich mit ihrem Pferd attackiert. Als wir dann auch noch erfahren haben, dass sie unsere Eltern besucht hat, um ihnen Fragen über uns zu stellen, mussten wir was unternehmen.«
    »Aber warum sollte sie so was tun, sie musste doch damit rechnen, dass eure Eltern sich daraufhin melden würden? Und die Sache auf dem Reitplatz haben auch alle sehen können.«
    »Weißt du, wie diese Stars ticken? Die haben doch alle eine kleine Psychose. Sie ist ja auch so holterdipolter nach Deutschland gekommen«, sagte Lasse.
    »Ja, mag sein. Ich hab sie nur ganz anders eingeschätzt.«
    Sie fuhren weiter und ließen den Kutscher-Hof hinter sich. Im Wohnheim ging Leif mit Lasse in ihr Zimmer, nachdem er Geraldine gesagt hatte, dass er gleich noch mal zu ihr rüberkommen würde. Als die Tür hinter den beiden ins Schloss fiel, drehte Lasse sich um und ballte beide Fäuste zum Sieg.
    »Alter, wir haben es geschafft! Peter und Shelly in U-Haft! Besser kann’s nicht laufen für uns.«
    »Sieht so aus«, sagte Leif und lächelte.
    »Sieht so aus? Warum musst du immer so ein Spaßverderber sein? Mann, freu dich doch mal! Alles läuft wie geplant.«
    »Ja, du hast ja recht.«
    »Oh Mann, diese Shelly haben wir eiskalt abserviert. Die wird sich so dermaßen ärgern, sich mit uns angelegt zu haben. Und wenn die Presse davon erfährt, ist sie richtig geliefert.«
    »Willst du das etwa auch noch …«
    »Warum nicht? So ein Skandal wird sie Zeit und Kraft kosten. Die wird nie wieder auch nur ein Wort mit uns sprechen wollen.« Lasse grinste breit.
    »Ich geh jetzt rüber zu Geraldine«, sagte Leif.
    »Leif?« Lasse sah seinen Freund ernst an. »Besser, du machst gleich mit ihr Schluss, bevor es richtig anfängt. Nur noch zwei Tage, dann sind wir hier fertig. Für immer fertig, verstanden?«
    Leif

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