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Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Titel: Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Jonasson
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Lokalzeitung und ein Reporter des Lokalradios. Ganz hinten im Speisesaal des Hotels Plevnagården stand noch ein Mann, den der Polizeichef nicht vom Vortag wiedererkannte. Vielleicht jemand von der Nachrichtenagentur?
    Doch Humpen war nicht von der Nachrichtenagentur, ihn hatte der Chef in Stockholm geschickt. Und langsam, aber sicher kam er zu der Überzeugung, dass Bolzen doch mit der Kohle abgehauen war. Wenn das stimmte, dann war er schon so gut wie tot.
    * * * *
    Als der Kommissar beim Hotel Plevnagården ankam, hatte sich das Presseaufgebot bereits wieder zerstreut. Auf dem Herweg hatte Aronsson beim Altersheim haltgemacht und sich bestätigen lassen, dass die gefundenen Pantoffeln Allan Karlsson gehörten (Schwester Alice hatte nur kurz daran geschnuppert, eine Grimasse gezogen und genickt).
    Aronsson hatte das Pech, im Foyer mit dem Polizeichef zusammenzustoßen. Er wurde über die Pressekonferenz informiert und bekam den Auftrag, das Drama aufzuklären, und zwar am besten so, dass keine logischen Widersprüche zwischen der Wahrheit und den Angaben des Polizeichefs entstanden.
    Daraufhin ging der Polizeipräsident seiner Wege, er hatte schließlich noch anderes zu tun. So war es zum Beispiel höchste Zeit, den Staatsanwalt einzuschalten.
    Aronsson setzte sich erst mal mit einer Tasse Kaffee hin, um über die letzten Wendungen in diesem seltsamen Fall nachzudenken. Er beschloss, sich auf die Frage zu konzentrieren, in was für einer Beziehung die drei Passagiere der Draisine zueinander gestanden hatten. Wenn Tengroth sich irrte und Karlsson und Jonsson sich doch in der Gewalt des dritten Reisenden befanden, spielte sich hier ein Geiseldrama ab. So hatte es der Polizeipräsident gerade auf der Pressekonferenz behauptet – allerdings sprach dieser Umstand eher gegen die Entführungstheorie, denn der Landespolizeichef behielt nur selten recht. Außerdem gab es ja Zeugen, die Karlsson und Jonsson zusammen in Åker hatten herumlaufen sehen – mit dem Koffer. War es den alten Männern am Ende gelungen, das junge, kräftige Never-Again -Mitglied zu überwältigen und in den nächsten Straßengraben zu werfen?
    Unglaublich, aber nicht unmöglich. Aronsson beschloss, noch einmal den Hund aus Eskilstuna anzufordern. Das würde ein ausgedehnter Spaziergang werden für den Hund und seinen Hundeführer – von Bauer Tengroths Acker bis zum Industriegelände in Åker. Irgendwo auf dieser Strecke war das Never-Again -Mitglied ja offenbar verschwunden.
    Und dann hatten sich Karlsson und Jonsson ebenfalls in Luft aufgelöst, irgendwo auf den zweihundert Metern zwischen dem Werksgelände und der Statoil-Tankstelle. Wie vom Erdboden verschluckt, und keine Menschenseele hatte etwas bemerkt. Das Einzige, was zwischen diesen beiden Punkten lag, war eine geschlossene Imbissbude.
    Aronssons Handy klingelte. Es war die Notrufzentrale, bei der gerade ein neuer Hinweis eingegangen war. Diesmal war der Hundertjährige in Mjölby gesichtet worden, auf dem Beifahrersitz eines Mercedes. Wahrscheinlich gekidnappt von dem mittelalten Mann mit Pferdeschwanz, der am Steuer saß.
    »Sollen wir der Sache nachgehen?«, fragte der Kollege.
    »Nein«, seufzte Aronsson.
    Im Laufe seiner langen Kommissarslaufbahn hatte er gelernt, brauchbare Hinweise von blankem Humbug zu unterscheiden. Dieser Gedanke war ihm ein gewisser Trost. Ansonsten wollten die Umstände des Falles ja hartnäckig im Dunkeln bleiben.
    * * * *
    Benny hielt in Mjölby an, um zu tanken. Vorsichtig machte Julius den Koffer auf, um einen Fünfhundertkronenschein zum Bezahlen herauszuholen.
    Dann erklärte er, er wolle sich mal ein bisschen die Beine vertreten, und bat Allan, im Auto zu bleiben und den Koffer zu bewachen. Allan, der von den Strapazen des Tages rechtschaffen müde war, versprach ihm, sich nicht von der Stelle zu rühren.
    Benny war als Erster zurück und setzte sich wieder ans Steuer. Wenig später saß auch Julius wieder im Auto und gab das Signal zur Abfahrt. So setzte der Mercedes seinen Weg Richtung Süden fort.
    Nach einer Weile begann Julius auf dem Rücksitz herumzukramen und zu rascheln. Dann reichte er eine Tüte Schokokugeln nach vorne zu Allan und Benny.
    »Guckt mal, die hab ich mitgehen lassen«, sagte er.
    Allan zog die Augenbrauen hoch. »Du hast eine Tüte Bonbons gestohlen, wo wir fünfzig Millionen in unserem Koffer haben?«
    »Ihr habt fünfzig Millionen in eurem Koffer?«, staunte Benny.
    »Upps«, machte Allan.
    »Nicht ganz«, beantwortete

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