Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)
letzten
Wochenendes. Noch mehr waren es allerdings die Dinge, welche er für seinen
nächsten Aufenthalt in Hamburg bereits jetzt plante.
Wieder nahm er den
Hochglanzprospekt in die Hand und studierte jeden Millimeter von Sandys
makellosem Körper. Sie war ein wahrer Traum. Dunkelbraune, wache Augen. Seidig
glänzendes Haar, das luftig auf ihre mädchenhaften Schultern fiel. Das zweite
Foto zeigte Sandy fast unbekleidet. Nur ein durchsichtiges Negligee verdeckte
den Blick auf ihre phänomenalen Brüste. Oft genug war es nicht die Nacktheit,
welche einen besonderen Reiz ausübte. Vielmehr war es die Kunst, die weiblichen
Rundungen nur ansatzweise zu verdecken und sie damit noch um ein Vielfaches
interessanter zu machen.
Er legte den Prospekt
zur Seite und starrte gedankenverloren zum Fernseher. Die hundertste Folge vom
Traumschiff lief dort. Mit dem Alltag auf hoher See hatten diese
Kreuzfahrterlebnisse nicht einmal annähernd zu tun. Während dort die Arbeit an
Bord wie Urlaub und Vergnügen wirkten, war es hier, auf einem Supercarrier, ein
knochenharter Job. Martin hatte jeden Tag mindestens zwölf Stunden Dienst auf
der Brücke. Dazu kamen sechs Stunden Bereitschaft, falls einer der anderen
Offiziere überraschend ausfiele. Während sich auf dem Traumschiff die
Mannschaft von einem Galadinner zum nächsten hangelte, waren sie hier schon
froh, wenn der Smutje etwas auf den Tisch brachte, was nur ansatzweise einem
vernünftigen Essen ähnelte.
Wieder kehrte er in
Gedanken zu Sandy zurück. Er wollte es ganz sanft beginnen lassen. Er musste
sie ja nicht gleich bei ihrem ersten Treffen töten. Mit Babsi hatte er sich ja
auch Zeit gelassen. Fest stand lediglich, dass sie es am Ende nicht überleben würde.
Wann, war doch egal. Gerade das machte den besonderen Reiz aus.
Kapitel
13
»Wir haben den Kerl
gekillt ... einfach gekillt.«
»Ich weiß. Hast du
ein Problem damit?«
Tim überlegte -
versuchte seine Gefühle in Worte zu fassen. Da war kein schlechtes Gewissen und
er dachte nicht über Ali oder seine Familie nach, die ihren Vater, Ehemann und
Ernährer verloren hatte. Wenn er ganz ehrlich war, dann ärgerte er sich
lediglich darüber, dass es nur so wenig Geld war. Wobei er sich jetzt an einen
Film erinnerte, den sie vor ein paar Monaten im Unterricht gesehen hatten. Dort
hieß es, dass die Straßenräuber in Südamerika einen Mann schon für einen halben
Dollar töteten. Im Vergleich dazu hatten sie doch ganz gut abgeräumt.
»Da kommen die
Bullen«, bemerkte Pascal.
Die beiden jungen
Männer hatten sich in einiger Entfernung postiert. Eine riesige Traube
Schaulustiger hatte sich mittlerweile vor dem kleinen Geschäft gebildet. Immer
wieder drangen Wortfetzen zu den ihnen herüber: »Sie haben den armen Mann
einfach erstochen ... so eine Schweinerei ... ich glaube er hatte vier Kinder
...«
Inzwischen trudelte
der dritte Streifenwagen ein. Die Beamten zogen in einem großen Radius
Absperrband um den Laden des Obsthändlers. Ein ums andere Mal mussten sie die
neugierigen Beobachter fast anschreien, damit diese endlich widerwillig
zurückwichen.
»Uns hat keiner
gesehen«, beruhigte Pascal in erster Linie sich selbst, morgen haben die den
Türken schon vergessen.
»Ist okay. Aber lass
uns weitergehen. Vielleicht können wir noch irgendwo anders `n bisschen Kohle
abgreifen.« Tim wollte weg - einfach nur weg.
***
»Herr Müller, Sie
sind seit Jahren der dritte Mann in der Mordkommission. Ich bin mir ganz
sicher, dass Sie das Kind schon schaukeln werden.«
»Danke, Herr
Schreiber. Ich werde mein Bestes tun, versprochen.«
»Haben wie neue
Anhaltspunkte, was den Hurenkiller betrifft?«
»Bis jetzt nicht -
aber ich muss jetzt auch raus nach Steilshoop. Da hat es einen türkischen
Obsthändler erwischt.«
»Na das kommt ja
genau zum richtigen Zeitpunkt. Wo wir gerade einen der größten Prozesse in der
deutschen Geschichte erleben. Diese verdammte NSU!«
»Einen richtigen
Moment dafür gibt es sicherlich nie, Herr Schreiber.«
»Da haben Sie Recht.
Sehen Sie zu, dass wir den Täter schnell fassen. Eine weitere Baustelle können
wir nicht gebrauchen.«
Frank Müller saß an
seinem Schreibtisch und fühlte sich hundeelend. Fast eine halbe Stunde lang
hatte ihn der leitende Polizeidirektor mit seinen zukünftigen Pflichten
vertraut gemacht - immer mehr und mehr Erwartungen formuliert. Mit Wegner und
Hauser sei so schnell nicht wieder zu rechnen. Es läge an ihm allein, die
laufenden Fälle
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