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Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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herausgefischt hatten. Die beiden
bogen scharf nach links ab und standen gleich vor den nächsten Männern in
blauen Steppjacken. Tim war der Erste, der nun seine Beine in die Hand nahm und
in die entgegengesetzte Richtung davonrannte, dicht gefolgt von Pascal. Sie
rasten förmlich auf eine Gruppe von vier Kontrolleuren zu, die am Ende, wohl im
Interesse ihrer eigenen Gesundheit, einfach Platz für die zwei jungen Männer
machten. Oben angekommen johlten und tanzten die beiden ausgelassen. »Denen
haben wir es gezeigt. Wer braucht schon `ne Fahrkarte?«
    Jetzt brachen sie
beschwingt Richtung Billstedt-Center auf. Am frühen Abend sollten die Kassen
gut gefüllt und die Mitarbeiter der kleinen Läden entsprechend erledigt sein.
Sie hatten vor auf eine gute Gelegenheit zu warten. Dann würden sie schnell
zuschlagen und mit ihrer Beute eiligst das Weite suchen. Nachdem sie vor zwei
Tagen den Türken erstochen hatten, glaubten sie, dass es ohnehin keiner mehr
mit ihnen aufnehmen könnte. Außerdem waren sie komplett abgebrannt. Nicht
einmal für eine Fahrkarte hatte es mehr gereicht.
     
    Immer wieder
wanderten die beiden im Einkaufscenter auf und ab. Pascal hatte erneut einen
Schlüsseldienst in die engere Wahl gezogen, Tim einen Tabakwarenladen.
Letzterer schien schon deshalb die bessere Option zu sein, weil hier eine junge
Frau hinter dem Verkaufstresen stand. Beim Schlüsseldienst hingegen war es ein
älterer Mann, der ihnen womöglich noch Widerstand leisten würde.
    Es war bereits kurz
nach sieben und das Billstedt-Center begann sich langsam zu leeren, als die
beiden sich entschieden. Nur noch ein paar Minuten, dann würden sie sich die
Skimasken überziehen und in den Tabakwarenladen hineinstürmen. Pascal sollte
hinter den Tresen springen, die junge Frau überwältigen, und die Kasse leeren.
Tim würde derweil die Tür im Auge behalten.
    Weitere zehn Minuten
vergingen, bis auch die letzten Kunden das Feld räumten. Ein alter Mann hatte
gefühlte Stunden gebraucht, um dann endlich mit einer winzigen Packung
Zigarillos das Weite zu suchen. Die beiden Jungen hechteten fast gleichzeitig
durch die offene Tür in den kleinen Laden hinein. Wie besprochen umrundete Pascal
den Verkaufstresen und packte sich die Verkäuferin. Die Frau stieß einen kurzen
Schrei aus, der jedoch von seiner Hand sofort brutal erstickt wurde. »Halt die
Schnauze, du Miststück ... und mach die Kasse auf, na los!«, zischte er dazu.
    »Die Hände hoch, aber
`n bisschen plötzlich, Freundchen!«, schallte es völlig unerwartet aus der
hinteren Ecke des Ladens. Die Stimme gehörte zu Polizeimeisterin Susanne
Gieler, die seit drei Monaten ihren Dienst im Revier 42, ganz in der Nähe des
Billstedt-Centers verrichtete. Über eine Stunde wartete sie bereits in dem
kleinen Tabakwarenladen. Nachdem ihre beste Freundin Kerstin endlich
Zigaretten, Zeitschriften und Rubbellose hinter sich gelassen hatte, wollten
sie gemeinsam zu einer Afterwork-Party in der Innenstadt aufbrechen. Vorher
jedoch planten die beiden Frauen noch einen kurzen Zwischenstopp in Susannes
Wohnung, damit diese sich ihrer lästigen Uniform entledigen konnte.
    Pascal starrte wie
versteinert auf die Waffe der Polizistin. Eine Walther P99, wie auch Wegner sie
trug. Tim stand ebenso wie gelähmt mitten im Raum und konnte die Beamtin nicht
einmal sehen. Sie musste hinter dem großen Zeitschriftenständer zu seiner
Linken stehen. Andere Möglichkeiten gab es in diesem kleinen Laden ja kaum.
Sein bester - nein - sein einziger Freund war in akuter Bedrängnis. Sah fast
panischer aus als die junge Frau, deren Mund er mit aller Kraft verschlossen
hielt. Er müsste etwas tun - sofort! Entschlossen machte er einen großen
Schritt nach links, packte den Zeitschriftenständer an beiden Seiten und kippte
diesen kraftvoll in die Richtung, aus der er die Stimme hatte kommen hören.
Scheppernd fiel der Ständer um und begrub die Polizistin vollständig unter
sich. Ihre Dienstwaffe wurde nach vorne geschleudert und lag nun führerlos mitten
im Raum.
    »Sauber Alter«,
entfuhr es Pascal, der nach dieser überraschenden Wendung nun anscheinend neuen
Mut schöpfte. Gerade jedoch als Tim die Waffe aufnehmen wollte, betrat ein
älterer Herr den Laden. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis dieser die
Situation erfasst hatte, um sich nun bereits wild pöbelnd auf den ahnungslosen
Tim zu werfen. Der Mann war recht groß, sodass allein schon sein Körpergewicht
ausreichte, um den Jungen zu Boden zu stoßen und

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