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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Asra nannte. Und alles während des Waffenstillstands, der zwischen den Parteien vereinbart war. Waren Sie ein Agent Ihrer skrupellosen Regierung? Wie konnte es anders sein? Eine Welle der Empörung wird die sogenannten demokratischen Staaten erfassen – der plumpe, kriegslüsterne Riese
hatte es wieder getan, ohne Rücksicht auf das Leben seiner Bürger.«
    »Sie...« Kendrick fuhr in die Höhe, packte die Hand, die das Messer hielt, befreite sich mit einem Ruck von der anderen, die an seinen Haaren zerrte. Ein Schlag in den Nacken schickte ihn wieder zu Boden.
    »Mit den Hinrichtungen wird morgen früh begonnen«, fuhr der Mahdi fort. »Das haben Sie durch Ihre heimtückischen Aktivitäten, von denen die ganze Welt erfahren soll, selbst herausgefordert. Chaos und Blutvergießen dürft ihr elenden Amerikaner auf euer Konto schreiben, und Chaos und Blutvergießen wird es geben, bis eine Lösung gefunden ist, unsere, nein, meine Lösung. Aber das alles wird Sie nichts mehr angehen, Abgeordneter, Sie werden vom Antlitz dieser Erde getilgt sein, zweifellos dank Ihrer schrecklich peinlich berührten Regierung, die offenkundig gewordenes Versagen damit bestraft, daß sie fieberhaft Dementis in die Welt setzt. Es wird kein corpus delicti geben, niemand wird ahnen, wohin Sie verschwunden sind, was aus Ihnen geworden ist. Morgen werden Sie bei Tagesanbruch, nackt an ein blutiges, abgehäutetes Schwein gebunden, aufs Meer hinausgeflogen und in die von Haien wimmelnden Gewässer von Katar geworfen.«

15
    »Das ist alles Mist!« schrie Weingrass, der im Speisezimmer eines bahreinischen Beamten am Tisch stand und mehrere Papiere studierte. Er kannte den Mann noch aus der Zeit, in der die Kendrick-Gruppe auf dem Archipel einen Country Club gebaut hatte. »Nach allem, was ich für dich getan habe, Hassan, nach den vielen kleineren und größeren Beträgen, die ich in deine Taschen habe fließen lassen, wagst du, mir das anzubieten?«
    »Es kommt schon noch mehr, Emmanuel«, antwortete der Araber nervös, weil Ben-Ami und die vier Masada-Leute, die nebenan im westlich möblierten Wohnzimmer saßen, alles mithören konnten. Ein Arzt war gerufen worden, der Yakovs Wunden genäht und verbunden hatte. Da Yakov sich weigerte, sich
hinzulegen, hatten sie ihn in einen Lehnsessel gesetzt. Hassan sah ihn an und meinte dann, vielleicht nur um von seiner Vergangenheit abzulenken: »Der Junge sieht gar nicht gut aus, Manny.«
    »Was soll ich dir darauf sagen? Jemand hat versucht, ihm sein Spielzeug wegzunehmen. Hier sind Firmen aufgeführt und die Produkte, die sie herstellen oder verkaufen. Ich brauche Namen, Leute.«
    »Genau die kommen noch. Es ist nicht leicht, einen Minister zu überreden, um zwei Uhr morgens das Haus zu verlassen, in sein Amtszimmer zu gehen und etwas Ungesetzliches zu tun. Einem – Ausländer Papiere zu überlassen, die höchster Geheimhaltung unterliegen.«
    »Im allgemeinen hat in Bahrein auch höchste Geheimhaltung ihren Preis.«
    »Das ist nicht wahr, Manny.«
    »Halt den Mund und hol mir einen Whisky.«
    »Du bist unverbesserlich, alter Freund.«
    »Erzählen Sie mir was über seine Unverbesserlichkeit!« rief Grau aus dem Wohnzimmer. Er war vom Telefon zurückgekommen, das er mit Erlaubnis des Hausherrn alle fünfzehn Minuten benutzt hatte.
    »Darf ich Ihnen auch etwas bringen, meine Herren?« fragte Hassan, unter dem bogenförmigen Durchgang zwischen Speise-und Wohnzimmer stehenbleibend.
    »Der Kaffee ist mehr als genug«, antwortete Ben-Ami. »Er schmeckt auch köstlich.«
    »Ich habe Alkohol im Haus, wenn Sie wollen – was Sie natürlich eben Mr. Weingrass’ Worten entnehmen konnten. Wir sind ein religiöses Haus, zwingen aber anderen die Gesetze unseres Glaubens nicht auf.«
    »Könnten Sie uns das schriftlich geben, Sir?« fragte Schwarz, leise auflachend. »Ich werde es meiner Frau erzählen und ihr sagen, daß Sie ein Mullah sind. Um zu meinen Frühstückseiern eine Scheibe Speck zu bekommen, muß ich von einem Ende der Stadt zum anderen laufen.«
    »Besten Dank, aber keinen Alkohol, Mr. Hassan«, fügte Grau hinzu und schlug Schwarz aufs Knie.
    »Wenn wir Glück haben, bekommen wir heute abend noch Arbeit.«

    »Und wenn ich noch größeres Glück habe, wird man mir die Hände nicht abhacken«, sagte der Araber ruhig, als er in die Küche ging. Gleich darauf klingelte es, und er blieb lauschend stehen. Der hochrangige Kurier war erschienen.
    Achtundvierzig Minuten später, vor sich auf dem Tisch

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