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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sessel vor. »Geben Sie es uns zurück, und sobald wir es haben, sind Sie frei. Sie werden in Ihren eigenen Kleidern ins Hotel zurückgebracht, und nichts hat sich geändert. In Zürich ist es Vormittag. Auf der Gemeinschaftsbank warten fünfzig Millionen Dollar auf Sie.«
    Kendrick bemühte sich, sein Erstaunen nicht zu verraten. »Wir reden über ein anderes Kapitel? Ich weiß nicht, ob ich Ihnen folgen kann.«
    »Varak hat es gestohlen.«
    »Wer?«
    »Milos Varak.«
    »Der Europäer?« Daß er wußte, wer gemeint war, war ihm unversehens herausgerutscht, als er den Namen erkannt hatte. Es war Kalailas ›Milos‹.
    »Der sehr professionelle und sehr tote Lakai von Inver Brass.«
    »Inver wer?«
    »Ihre verhinderten Förderer, Herr Abgeordneter. Sie glauben doch nicht, daß Sie aus eigener Kraft dahin gekommen sind, wo Sie jetzt stehen?«
    »Mir ist natürlich bewußt, daß mich jemand kräftig anschiebt...«
    »Anschiebt? Katapultiert ist wohl zutreffender. Ein paar Irre, die sich überall einmischen. Sie hatten keine Ahnung, daß einer von ihnen auch zu uns gehörte.«
    »Wieso glauben Sie, daß der Europäer – daß dieser Varak tot ist?« fragte Kendrick, um ein bißchen Zeit zu gewinnen, weil er auf die Enthüllungen nicht vorbereitet war, mit denen er konfrontiert wurde.
    »Es hat in der Zeitung gestanden – natürlich wurde sein Name nicht genannt, aber er war es, da gibt es keinen Zweifel. Doch
bevor er starb, war er noch woanders, mit jemandem zusammen, der für uns gearbeitet hat. Es muß so gewesen sein, sonst wäre er nie auf dem Flughafen aufgetaucht. Er hat es gestohlen.«
    »Ja, aber was hat er gestohlen?« fragte Kendrick zögernd.
    »Ein chiffriertes Hauptbuch, nur für ein paar Auserwählte von Wert.«
    »Und Sie glauben, daß ich es habe.« Eine lakonische Feststellung.
    »Ich denke, Sie wissen, wo es ist.«
    »Warum?«
    »Weil Varak in seinem Übereifer irrtümlich geglaubt haben muß, daß es in Ihre Hände gehört. Er konnte Inver Brass nicht mehr trauen.«
    »Weil er erfahren hatte, daß einer von ihnen auch zu Ihrer-Gruppe gehörte.«
    »Im wesentlichen, ja«, sagte Grinell. »Das ist natürlich nur eine Hypothese, die ich aufgestellt habe. Doch das habe ich mir in meinem Beruf angewöhnt und bin immer gut damit gefahren.«
    »Aber nicht diesmal. Ich weiß nichts darüber.«
    »An Ihrer Stelle würde ich nicht lügen, Herr Abgeordneter. Es wäre auf jeden Fall sinnlos. Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten, jemandem die Zunge zu lösen.«
    Keine Drogen. Nur keine Drogen! Denn dann würde er alles verraten und damit Kalailas Todesurteil unterschreiben. Außerdem den ›Beratern‹ alle Informationen in die Hände spielen, die sie brauchten, um sich einzunebeln oder zu verschwinden. Das durfte er Manny Weingrass nicht antun! Wenn er je glaubwürdig wirken mußte, dann jetzt. Er war wieder in einem Gefängnis, nicht in Maskat diesmal, sondern auf einer Insel in den mexikanischen Gewässern. Er mußte genauso überzeugend sein wie damals unter den Terroristen, denn diese Männer, diese Killer aus den Sitzungssälen, waren auch nichts anderes als Terroristen.
    »Hören Sie«, sagte Kendrick, lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und sah Grinell sehr direkt an. »Denken Sie meinetwegen, was Sie wollen, aber ich will nicht Vizepräsident werden. Ich will einen Fünfzig-Millionen-Kredit von einer Züricher Bank. Drücke ich mich deutlich genug aus?«
    »Unmißverständlich. Also, wo ist das Hauptbuch?«

    »Ich habe keine Ahnung, aber wenn mir dieser Varak das Ding geschickt hat, weiß ich, wie Sie’s kriegen können. Ich rufe mein Büro in Washington an und sage meiner Sekretärin, sie soll es per Expreß an die Adresse schicken, die Sie mir nennen.«
    Sie sahen sich gegenseitig starr und ohne mit der Wimper zu zucken an. »Das ist eine faire Lösung«, sagte Grinell endlich.
    »Wenn Sie eine bessere wissen, bin ich auch mit ihr einverstanden.«
    »Das ist sogar noch fairer.«
    »Bin ich an Bord?«
    »An Bord und unterwegs nach Zürich«, antwortete Grinell lächelnd. »Sobald Sie noch ein paar Dinge erledigt haben, die auf Ihrem Terminkalender stehen – Chicago, zum Beispiel.«
    »Ich lasse das Telegramm gleich morgen früh abschicken. O’Reilly aus meinem Büro wird sich darum kümmern.«
    »Und vergessen Sie nicht die Kopie für unseren geschätzten Vizepräsidenten.«
    »Natürlich nicht.«
    Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der spendenfreudigen Freunde von

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