Der Infekt
schon interessant genug«, warf Idwood Green ein.
»Na, da warte mal ab, Idwood. Jetzt geht es erst so richtig los. Also, Techno Future ist eine hundertprozentige Tochter des Lebensmittel-Multis United Foods. Und nun das Interessante: United Foods ist Hauptaktionär der bereits erwähnten Biofirma DesignerGenes, die, wie ich sagte, zwanzig Prozent von Interclone hält. Mit anderen Worten: Interclone gehört mit Haut und Haaren zu United Foods.«
» Und wem gehört United Foods?« fragte Stan Lundquist lächelnd.
Yvonne Hartfield lächelte zurück. »Sie sagen das so, als sollte es ein Scherz sein.«
Der Australier nickte. »Nun ja, ehrlich gesagt, es sollte tatsächlich ein Scherz sein.«
»Es ist Ernst, Dr. Lundquist. Ihre Frage ist berechtigt. United Foods ist bis auf unbedeutende Prozente in der Hand von FunFries Industries.«
»FunFries?« hakte Green verblüfft nach. »Die mit HappyBurger und dem FunnySalad und so weiter? Die Fast-Food-Kette?«
»Genau die!« lächelte Yvonne Hartfield.
Green kratzte sich aufgeregt am Stoppelbart. »Das ist ja scharf! Sag mal, hast du auch was über FunFries Industries?«
»Sicher, ich kenne doch deine Neugier.« Sie deutete auf den Stapel Computerpapier. »Da, mittendrin, der dickere Packen.«
Green blätterte suchend in den Computerbögen herum. »Da wollen wir doch mal sehen!« erklärte er beschwingt. »Sehen wir mal unter B nach! B wie Beatles, Baseball, Badeschaum, Büstenhalter …«
»Breedwell!« platzte Lundquist dazwischen.
»Genau! Wer Hamburger in Massen verkauft, der braucht Fleisch. Und dazu hält man sich am besten eigene Farmen.« Green fuhr mit dem Finger die ausgedruckten Spalten entlang. »Na bitte, da haben wir es ja schon!« verkündete er triumphierend. »Breedwell Farms. Im Besitz von FunFries Industries. Wie einfach!«
O'Brien schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist ja irre! Was ihr mir hier erzählen wollt, ist also, daß Interclone in Irland für Breedwell in Uruguay dieses Impfserum hergestellt hat; und beide Firmen gehören FunFries Industries in … äh, wo haben die denn ihren Hauptsitz?«
»San Diego«, warf Yvonne Hartfield ein.
»… also in den USA. Gehört FunFries vielleicht auch noch jemandem? Mich beschleicht das merkwürdige Gefühl, daß alle Firmen dieser Welt im Endeffekt einen einzigen Eigentümer haben.«
Sir Ronald nickte sarkastisch. »Dieses Gefühl habe ich auch manchmal, Dr. O'Brien. So weit hergeholt ist diese Theorie gar nicht. Wenn Sie allein daran denken, welchen Einfluß die größten Banken der Erde auf die Volkswirtschaften ausüben, dann sind Sie nahe dran an Ihrem Monopolszenario.«
Idwood Green hatte währenddessen weiter in den Computerausdrucken geblättert und sich an einer bestimmten Stelle festgelesen. Plötzlich stieß er einen leisen Schrei aus. »So eine verdammte Scheiße!«
»Was sind denn das für Ausdrücke, Dr. Green?« rief Abbott fassungslos. »Ich muß doch sehr bitten!«
Green hob entschuldigend eine Hand. »Verzeihung, Sir, es ist mir so herausgerutscht.« Er zeigte mit dem Finger auf eine bestimmte Zeile der Unterlagen. »Yvonne hat doch vorhin diese amerikanische Biofirma mit Namen DesignerGenes erwähnt, die zwanzig Prozent der Interclone- Anteile hält. Wie sie bereits sagte, ist DesignerGenes zum größten Teil eine Tochter von United Foods. Der Rest der DesignerGenes- Anteile ist in Privatbesitz. Nun ratet, wo diese Firma liegt?«
»Hm«, brummte O'Brien und musterte Green scharf. »So wie ich dich kenne, würde ich sagen: New Haven.«
»Bingo!« bestätigte Green.
Lundquist lachte laut auf. »Jetzt sag nur noch, daß dieser Professor, Walter Seitz, auch Aktien besitzt!«
Green nickte. »Du hast es, Stan. Seitz ist im Besitz des größten Anteils der Privataktien.«
»Das bedeutet also, Seitz ist über die DesignerGenes- Anteile auch an Interclone beteiligt? Dann beginne ich zu verstehen, warum Kossoff dorthin gewechselt ist.«
»Hm«, machte Green, »vielleicht hat Kossoff von dieser Beteiligung gar nichts gewußt. Vielleicht hat Blunstone ihn dorthin abgeschoben, damit er unter der Kontrolle von Seitz stand.«
»Damit deuten Sie aber an, daß dieser Professor Seitz tiefer in den Fall Kossoff verstrickt ist, als es bisher den Anschein hatte«, meinte Abbott.
»Ja, das tue ich, Sir. Und ich beginne mir Sorgen um diese Fotografin, Katie Pafka, zu machen. Wir sollten uns um sie kümmern.«
Sir Ronald wollte Green gerade zustimmen, als die Bürotür aufflog und
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