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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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Partridge in Dublin weilt und dort Dr. Greens Freundin beschützt. Sie sollten mir vielleicht ein ähnliches Maß an Loyalität entgegenbringen, wie Sie es Dr. Green gegenüber tun.«
    Thurso fühlte sich ertappt. Der Chef war einfach in Ordnung, das mußte ihm der Neid lassen.
    »Nun zur Arbeit«, fuhr Abbott fort. »Dr. Green hat gestern abend mit mir telefoniert und mir eine ziemlich haarsträubende Geschichte erzählt. Sie hat nur den Fehler, daß sie zu stimmen scheint. Und nach dem, was Dr. Green weiß, bin ich nicht ganz sicher, wem wir innerhalb dieses Hauses noch unser Vertrauen schenken können. Bei Ihnen beiden bin ich mir ganz sicher. Deswegen möchte ich Sie bitten, völliges Stillschweigen zu bewahren über das, was ich Ihnen jetzt mitteile, und auch die Aufgaben, die ich Ihnen im Anschluß übertragen möchte, so unauffällig wie möglich zu erledigen. Haben wir uns verstanden?«
    Die beiden nickten wortlos. Das hörte sich spannend an.
    Sir Ronald setzte sie nun kurz und präzise über den Telefonanruf in Kenntnis, den er am Abend zuvor von Idwood Green aus Dublin erhalten hatte.
    Robert Thurso schüttelte ungläubig den Kopf. »Wahnsinn!«
    Yvonne Hartfield hatte praktischere Probleme. »Was können wir beide dabei tun? Deshalb haben Sie uns doch hierherbestellt, oder nicht, Sir?«
    Abbott nickte. »Natürlich, so ist es. Dr. Green hat Hinweise, daß Christopher Collins' Leute an Dr. Lundquists Entführung beteiligt waren. Ich finde diese Beobachtung sehr, sehr bemerkenswert. Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung von diesen Aktivitäten. Und das gibt mir stark zu denken.«
    »Vielleicht sollten wir uns Collins mal vorknöpfen, Sir!« schlug Thurso vor.
    Abbott nickte. »Genau das werden wir auch tun. Allerdings möchte ich, daß Collins davon vorerst nicht das geringste merkt. Um genauer zu sein, ich stelle mir vor, daß Sie zunächst das Telefon in seinem Büro anzapfen. Glauben Sie, daß das zu schaffen ist, ohne daß jemand Wind davon bekommt?«
    »Sie können sich auf mich verlassen, Sir«, nickte Thurso. »Ich verspreche Ihnen, daß es niemandem auffallen wird.«
    »Ich stelle mir das nicht so einfach vor, in einer Geheimdienstzentrale jemanden unbemerkt abzuhören«, warnte Abbott.
    »Ich habe auch nicht behauptet, es sei einfach«, grinste Thurso, »ich sagte lediglich, daß es niemand bemerken wird.«
    Abbott nickte ihm lächelnd zu. »Sie sind ein Unikum, Mr. Thurso, aber ein äußerst brauchbares.«
    »Danke, Sir!«
    Abbott wurde schlagartig wieder ernst. »Nun zu Ihnen, Ms. Hartfield. Die Aufgabe, die ich für Sie habe, klingt einfach, ist aber schwierig durchzuführen. Wir brauchen so schnell wie möglich alle Geschäftsverbindungen, Beteiligungen, Eigentumsverhältnisse, Hintergrundaktionäre und ähnliches mehr, alles, was die Firma Interclone angeht. Und zwar so, daß keiner hier im Haus auf die Idee kommt, sich zu fragen, warum Sie das alles wissen wollen. Trauen Sie sich das zu?«
    Yvonne Hartfield nickte ohne Zögern. »Selbstverständlich, Sir. Es wäre allerdings unendlich viel einfacher, wenn Sie mir gestatten würden, eine alte Verbindung bei Lloyd's zu aktivieren. Über den Computer der Versicherung kann ich alle möglichen Quellen abfragen, ohne daß sich jemand wundert.«
    Abbott überlegte einige Sekunden. Dann blickte er seine Assistentin scharf an. »Vertrauenswürdig?«
    »Absolut vertrauenswürdig, Sir. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer.«
    »Dann also …« antwortete ihr Chef mit einer zustimmenden Geste. »Und noch etwas, Ms. Hartfield, Mr. Thurso: Wir stehen unter Zeitdruck. Dr. Green, Dr. Lundquist und Dr. O'Brien werden heute nachmittag hier eintreffen. Ich wäre froh, wenn bis dahin zumindest die Ansätze Ihrer Mühen erkennbar wären. Also dann, machen Sie sich bitte an die Arbeit.«

Mercedes, Uruguay
    D avid Cruikshank legte den Hörer auf die Gabel. Diesem arroganten Ministerschwein hatte er so richtig Dampf unter dem korrupten Hintern gemacht. Der war bestimmt mit dem Hörer in der Hand niedergekniet, so wie sich seine Stimme angehört hatte. Es bestand tatsächlich Hoffnung, daß sich die Sache noch zum Guten kehrte. Die brauchten diesen herumschnüffelnden Geheimdienstler bloß aus dem Weg zu schaffen. Das konnte doch nicht so schwierig sein, verdammt!
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