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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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haben. Aber was den Job
angeht, steckst du noch im mer in großen Schwierigkeiten, Kate. Vielleicht wäre es
wirklich das Beste, du stellst dich. Denk darüber nach.«
    Ich schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe genug darüber
nachgedacht. Wenn ich mich jetzt stelle, werden wir diesen Fall niemals lösen.
Ich lande im Gefängnis oder bleibe gegen Kaution auf freiem Fuß, wenn ich Glück
habe, aber mit der Auflage, mich nicht weiter als hundert Meter von zu Hause zu
entfernen. Da gibt es noch etwas, das du wissen musst.« Ich schaute Josh in die
Augen. »Lou ist tot.«
    Josh starrte mich fassungslos an. Ich berichtete ihm alle
Details, an die ich mich erinnerte, und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Es
tut mir leid, Josh. Ich weiß, wie nahe Lou dir und deiner Familie stand.«
    Erschüttert legte er die Hände vors Gesicht. »Mein Gott.«
    »Der Killer hat ihm eine Kugel in den Kopf geschossen, ohne
die geringste Gnade zu zeigen. Ich bin sicher, dass Gemal es war.«
    Josh schwieg.
    »Du meinst, ich bin reif für die Klapsmühle, stimmt’s?«
    »Das hab ich nicht gesagt.« Josh runzelte die Stirn und
musterte mich. »Was ist mit Stone?«
    »Stone wurde mit einem Schlagstock attackiert. Er war aber noch
in der Lage, auf mich zu schießen, also scheinen die Schläge nicht
lebensbedrohend gewesen zu sein. Nach dem Zusammenstoß war er so benommen, dass
er vielleicht meinte, ich hätte ihm eins auf den Schädel verpasst.«
    Josh seufzte tief, und ich spürte seine Zweifel. »Du hast
Lous Killer genau gesehen?«
    »Nein, sein Gesicht konnte ich nicht richtig erkennen. Es ging
alles viel zu schnell. Aber der Mann hatte dieselbe Größe und Statur wie Gemal,
und der versteht es wie kein Zweiter, sich zu verkleiden. Darum habe ich ihn
auch im Flugzeug nicht erkannt. Ich weiß nicht, was genau er vorhat.«
    Josh schüttelte den Kopf. »Nein, Kate, das kann unmöglich Gemal
gewesen sein.«
    »Du weißt, was Yeliz gesagt hat. Auch sie meinte, ihr
Bruder könne überlebt haben.«
    Josh stand auf, trat ans Fenster und schaute in den Garten,
während er sich mit den Fäusten auf der Arbeitsplatte abstützte. Er schien mit
seinen Gedanken weit weg zu sein.
    »Woran denkst du?«, fragte ich.
    Er drehte sich um. »Was das alles zu bedeuten hat, und wie
ich dir aus dieser Patsche helfen kann. Lass uns in Ruhe über alles nachdenken,
Kate. Betrachte die Sache einmal ganz nüchtern. Wer könnte noch dahinter
stecken, wenn Gemal es nicht war? Fällt dir jemand ein, der einen Groll gegen dich
hegt?«
    »Stone zum Beispiel. Aber ich habe gesehen, dass der Killer
ihn attackiert hat.«
    Josh zuckte mit den Schultern. »Das könnte er inszeniert haben,
um sich selbst zu schützen. Sonst noch jemand?«
    »Es hört sich vielleicht seltsam an, aber Paul, mein
Ex-Mann, benimmt sich in den letzten Monaten sehr sonderbar. Er ist aggressiv
geworden und hat mich bedroht. Plötzlich ärgert er sich maßlos über unsere
Scheidung, obwohl er die Scheidung wollte. Ich habe das Gefühl, als
würde er langsam die Kontrolle verlieren.«
    »Könntest du dir vorstellen, dass er mit so einer Sache
etwas zu tun haben könnte?«
    Ich dachte kurz über die Frage nach. »Es gab eine Zeit, da hätte
ich Nein gesagt, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Es kommt mir vor,
als würde ich Paul nicht mehr kennen. Er hat sich völlig verändert. Und da ist
noch etwas. Paul hat in einem von Gemals Doppelmorden hier in Washington vor
sechs Jahren ermittelt. Er kennt also Gemals Mordmethode und die internen Details.
Paul ist im Augenblick in Urlaub, und niemand weiß, wo er steckt. Von einem
Kollegen habe ich erfahren, dass er am Dulles Airport gesehen wurde.«
    Josh hob die Brauen. »Das ist ja ein interessanter Zufall.«
    Ich stand auf. »Ich wüsste, wie wir Antworten auf einige
unserer Fragen bekommen.«
    »Und wie?«, fragte Josh.
    »Wir öffnen Gemals Grab.«
    »Das soll wohl ein Witz sein?«
    »Wir müssen feststellen, dass er wirklich begraben wurde. Eine
andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    Josh schaute mich verwirrt an. »Dadurch könnten wir beide in
noch größere Schwierigkeiten geraten.«
    »Hilfst du mir? Denk in Ruhe darüber nach. Ich würde es
verstehen, wenn du Nein sagst.«
    Josh hob ablehnend eine Hand. »Jetzt verlangst du zu viel
von mir, Kate. Ich muss an Neal denken. Er braucht einen Vater, der in Lohn und
Brot steht, und keinen Arbeitslosen.« Josh deutete mit Daumen und Zeigefinger
seinen geringen Handlungsspielraum an. »Und es fehlt

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