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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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er Arbeitskraft auf der Tretmühle verschwendet«, flüsterte Diana Theresa zu.
    »Wenn einer von euch aus der Reihe tanzt, wird stattdessen dieser Hund dafür bestraft«, fuhr Nigel fort und zog wieder an Mary-Claires Leine. Cheryls Schluchzen wurde lauter. Diesmal forderte Nigel sie nicht auf, sich zu beruhigen, denn ihr Schluchzen unterstrich seine Drohungen. »Benehmt euch anständig, und ihr wird nichts geschehen. Wenn nicht, bekommt sie Schläge.«
    »Scheißkerl«, flüsterte Diana.
    Paul stand auf. »Euer Lordschaft«, stammelte er. »Lasst Mary-Claire gehen, und wir bedienen die Tretmühle und arbeiten länger.«
    Wütend über die Unterbrechung starrte Nigel ihn finster an. »Da ihr offenbar mehr Kraft habt, als ich dachte, werden die Arbeitstage von halb sechs auf sechs Uhr verlängert.«
    Alle schauten Paul anklagend an, als er zurück auf die Bank sank.
    »Wenn jemand richtig aus der Reihe tanzt«, feixte Nigel, »suche ich mir einen neuen Hund aus.« Sein Blick wanderte durch den Großen Saal von einem Kind zum anderen. Es war klar, was er damit andeuten wollte. Es mangelte in Haver an Arbeitskräften. Deshalb setzte er sein früheres Gesetz, demzufolge die Erwachsenen hingerichtet wurden, sobald sie drei Brandmale hatten, außer Kraft. Jetzt war das Leben unschuldiger Kinder in Gefahr.
    Diana begriff, was das außerdem bedeutete. »Er ist verrückt«, flüsterte sie Theresa zu. »Er verschiebt unser größtes Problem des Zuwachses nur auf zukünftige Generationen.«
    Nigel fuhr fort, als hätte er Dianas Worte von ihren Lippen abgelesen. »Nach Marks gedankenloser Flucht müssen wir die Haver-Bevölkerung vergrößern. Das bedeutet, dass die Frauen ihrer Pflicht nachkommen müssen.« Die Frauen in der Gruppe warfen sich beunruhigte Blicke zu und fragten sich, was als Nächstes kommen würde. »Da Diana eine so hohe Meinung von sich selbst hat, kann sie nun eine richtige Madame werden. Sie wird eine Begleitagentur leiten.« Ein Raunen ging durch den Saal. Nigel sah Diana direkt in die Augen. »Du kannst auswählen, wen du in die Prunkgemächer schickst, wenn meine Söhne und ich nach Gesellschaft verlangen.«
    Jasper und Greg grinsten.
    »Euch Frauen bietet sich dadurch die Möglichkeit, euch aufzuputzen«, fuhr Nigel fort. »Eine Gelegenheit, euch hübsch zu machen, Make-up aufzutragen und diese grauen Jacken auszuziehen, über die ihr euch immer beklagt.«
    Diana starrte verzweifelt auf den Tisch. Sie war nicht in der Lage, die anderen Frauen anzusehen. Wie sollte sie die Frauen auswählen, die sie zu diesen Männern schickte?
    Mit einem höhnischen Grinsen starrte Nigel auf ihren gesenkten Kopf. »Ich glaube, jetzt hältst du endlich das Maul. Übrigens, bemüh dich nicht, dich selbst freiwillig anzubieten, und schick uns keine von den alten Schachteln. Wir brauchen Frauen, die unsere Kinder austragen. Außerdem wirst du weiterhin die Arbeit in den Küchen und im Haus überwachen. Die andere Person, die zu viel zu sagen hat, Duncan Steed, wird die restlichen Arbeiten auf dem Anwesen überwachen. Da sich die Daltons aus dem Staub gemacht haben, musst du die Greys und Steeds so einsetzen, dass sie die gesamte Arbeit schaffen: die Reparaturen, die Pflege der Gärten und der Tiere.«
    Die anderen Familienmitglieder starrten ihn verwundert an. Zwei der Dalton-Familie hatten sich durch Schüsse seiner Söhne »aus dem Staub gemacht«.
    »Unsere Anzahl hat sich verringert und wir brauchen weniger Wasser«, setzte Nigel seine Rede fort, »deshalb muss die Tretmühle nicht mehr den ganzen Tag bedient werden.«
    Wieder warfen sich alle Blicke zu. Jeder wusste, dass die Tretmühle nur ununterbrochen bedient werden musste, weil sie als Strafe diente. Mark und Steven hatten herausgefunden, dass neunzig Prozent des Wassers, das in die Tanks über dem Cromwell Tower gepumpt wurde, aus den Überlaufrohren auf das Dach und zurück in die Zisterne unter dem Flag Court floss. So nahm die Arbeit nie ein Ende. Noch schlimmer war, dass Nigel wusste, dass sie es wussten, doch er ignorierte es. Jetzt stellte er es so dar, als täte er ihnen einen Gefallen, und dabei hatten er und seine Söhne selbst für eine weitere Dezimierung der Arbeitskräfte gesorgt.
    »Ich komme zum letzten Punkt.« Nigel sammelte seine Blätter auf dem Pult zusammen und zeigte auf Mary-Claire. »Falls Mark oder einer der anderen sich noch einmal in Haver blicken lässt und irgendjemand ihnen hilft – denkt daran, ich habe sie. Wenn sie hier

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