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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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ein.
    »Das geht nicht«, schimpfte er, als er sich erfolglos hin und her bewegte, um die Erektion aufrechtzuerhalten.
    Zum ersten Mal seit zwei Wochen sprach sie mit ihm. »Gebt mir Mary-Claire zurück«, sagte sie leise. »Dann verspreche ich Euch, dass ich schwanger werde.«
    »Wie denn?«
    »Das ist mein Problem. Überlasst das mir und macht Euch keine Sorgen. Niemand wird je erfahren, dass das Kind nicht von Euch ist.«
    »Es gibt keinen Weg, wie ich dir Mary-Claire zurückgeben kann.«
    »Sicher könnt Ihr Euren Vater überreden, wenn Ihr es wirklich wollt«, sagte sie sanft und fuhr dann in ernstem Ton fort. »Wenn ich nicht schwanger werde, wird Euer Vater Euch zwingen, mit anderen Frauen zu schlafen. Wollt Ihr, dass alle von Eurem Geheimnis erfahren? Macht Euch keine Sorgen. Gebt mir einfach Mary-Claire zurück, und alles wird gut.«

10
    Als die Archangel von Kapstadt Richtung Brisbane segelte, nahmen die Spannungen an Bord weiter zu. Mark machte sich große Sorgen wegen der schwindenden Vorräte. Sie hätten länger bleiben und versuchen müssen, mehr Nahrungsmittel zu sammeln. Er hatte sich unter Druck gefühlt, nicht nur durch Steven, sondern auch durch Robert und Luke. Mark war auch verärgert, weil ihn der hastige Aufbruch daran gehindert hatte, Zeit mit Allison alleine zu verbringen. Adam war nicht mehr da, so waren sie jetzt wenigstens während der Wache von zwölf bis vier zu zweit. In den frühen Morgenstunden, wenn alle anderen noch schliefen, war er nun endlich mit Allison zu zweit.
    Am Tag verbrachte Allison die meiste Zeit mit Luke und Robert, die seit dem Tod ihres Vater sehr ruhig und in sich gekehrt waren. Sie teilte ihre Trauer. Adam war ihr Bruder gewesen.
    »Warum bist du nicht gekommen, als wir vier Schüsse abgegeben haben?«, fragte Robert Mark wütend. Es war der zweite Morgen, nachdem sie in Kapstadt abgelegt hatten.
    »Es war zu gefährlich.«
    »Warum haben wir denn ein Warnsignal vereinbart, wenn du nicht den Mut hattest, zu Hilfe zu kommen?«
    »Ich habe deinem Vater gesagt, er soll vor Einbruch der Dunkelheit wieder an Bord sein.«
    »Er hat nur seine Aufgabe erfüllt und versucht, für alle Essen zu finden. Du hättest uns suchen müssen.«
    »Es hätte keinen Unterschied gemacht. Zu der Zeit war dein Vater schon tot«, sagte Fergus ruhig.
    »Woher willst du das wissen?«
    Fergus schüttelte den Kopf. Der durchdringende Schrei und die Totenstille, die darauf gefolgt war, waren Beweis genug gewesen.
    »Wenn er euch in der Dunkelheit gesucht hätte, hätte es vielleicht noch mehr Opfer gegeben – mit Sicherheit sogar«, sagte Steven.
    Robert, dem sein Bruder mit trauriger Miene folgte, stampfte wütend hinunter zu den Kabinen.
    »Ihr hättet nicht so hart zu ihnen sein sollen«, rügte Allison die anderen. »Mein Gott, sie sind erst vierzehn und fünfzehn, und sie haben gerade ihren Vater verloren.«
    Mark war verletzt. Sie hatte ihn wieder einmal nicht unterstützt. Offenbar war ihre Loyalität gegenüber ihrer Familie tatsächlich stärker als ihm gegenüber.
    Das glücklichste Paar an Bord waren zweifellos Fergus und Jessica. Für sie war die Fahrt ein großes Abenteuer. Anscheinend hatten sie nur das Ziel, sich so oft und an so vielen Orten wie möglich vor ihren Verwandten und außer Sicht der neugierigen Jungen Tommy und Lee zu lieben.
    Steven und Penny waren diesbezüglich zurückhaltender. Dennoch war ihre Liebe tiefer und reifer als die zwischen Fergus und Jessica. Diese Liebe hielt Penny nachts wach, wenn sie Stevens Rufe nach seiner Schwester hörte. Durch ihre Liebe war sie immer bereit, ihn zu trösten und zu beruhigen, damit er wieder einschlief, wenn ihn Albträume geweckt hatten.
    Zuerst glaubte Penny, die Albträume seien der Grund dafür, dass Steven in der dritten Nacht nach der Abfahrt von Kapstadt so stark schwitzte. Als die Morgendämmerung hereinbrach, schwitzte sie ebenfalls. Und wie einige der anderen husteten auch sie beide.
    Ganz gegen seine Art hatte Steven Mühe aufzustehen, um die Wache von acht bis zwölf zu übernehmen. Er hatte Kopfschmerzen und schien fiebrig zu sein. Allein durch Willenskraft gelang es ihm, sich die Kajütenleiter hinauf ins Cockpit zu schleppen, wo sein Vater und Allison mit hängenden Schultern saßen. Beide sahen schrecklich aus.
    »Was ist passiert?«, frage Steven.
    Mark schüttelte den Kopf. Er hatte leichtes Nasenbluten. »Wie fühlst du dich?«
    »Schwach.«
    »Wir auch. Sag allen, die einigermaßen fit sind, sie sollen

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