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Der Junge aus dem Meer - Roman

Der Junge aus dem Meer - Roman

Titel: Der Junge aus dem Meer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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gutmachen?«
    Ich schüttelte den Kopf und schluckte eine große Portion Grit herunter.
Kannst du – indem du verschwindest.
    »Ach komm schon, wir unternehmen irgendwas Tolles«, bettelte CeeCee. »Wir könnten uns in der Stadt eine Pediküre machen lassen, oder … was immer du möchtest!«, schloss sie gnädig und lächelte mich an.
    »Ich muss meiner Mutter helfen, dass Arbeitszimmer durchzusehen«, erwiderte ich und dachte im selben Moment:
Lang-wei-lig
. »Und noch ein paar andere Sachen«, ergänzte ich, zog mir mein Haarband vom Handgelenk und bündelte meine Haare zu einem Pferdeschwanz.
    »Wenn du Amelia fragst, gibt sie dir bestimmt mal zwischendurch frei.« CeeCee zuckte mit den Schultern und stand auf. »Ich warte unten bei unseren Mamas, okay?«
    Mom wartete bestimmt auch ungeduldig. Und zwar darauf, unsere morgendlichen Gäste wieder loszuwerden, also aß ich schnell meinen Grit auf und fragte mich, ob michmeine Südstaatenherkunft dafür empfänglich machte, dass er mir tatsächlich schmeckte. Dann zog ich mir Jeans und mein gelb-grünes T-Shirt von der Bronx Science über.
    Als ich allerdings in die Küche kam, saß Mom am Tisch und unterhielt sich angeregt mit Delilah. Ihr Frühstück – dasselbe wie meins – stand vor ihnen ausgebreitet, und CeeCee, ebenfalls am Tisch, tippte eine SMS auf ihrem perlmuttfarbenen BlackBerry. Durch die Spitzenvorhänge drangen Sonnenstrahlen herein.
    »Du bist ja wach, mein Schatz!«, sagte Mom lächelnd und wippte, offenbar ziemlich entspannt, mit einem Fuß. Nach der Party gestern Abend war sie still und angespannt gewesen und hatte sich um verschiedene Haushaltsangelegenheiten gekümmert. »Ist das nicht wunderbar, was Delilah und CeeCee mitgebracht haben?«, fügte sie hinzu und spießte ein Maisklößchen mit der Gabel auf.
    »Gern geschehen«, erwiderte Delilah und tätschelte Moms Hand, woraufhin Mom ihr einen dankbaren Blick zuwarf. »Wie wunderbar, hier mit dir zu sitzen und zu quatschen, Amelia.«
    Verblüfft drückte ich mich an der Küchentür herum. Was war hier
los
? Mom schien in keiner Weise zu wollen, dass Delilah verschwand.
    »Virginia und Jackie haben einen Kater und können nicht mit uns abhängen«, verkündete CeeCee und legte ihr BlackBerry auf den Tisch. Delilah gab ein tadelndes ›Tss-Tss‹ von sich. »Was ist?«, fragte CeeCee und blinzelte ihre Mutter an. »
Ich
weiß, wo meine Grenzen sind.«
    »Das weißt du allerdings«, bestätigte Delilah stolz und hob ihr Glas Orangensaft zu einem Toast auf CeeCee. »Du bist schließlich eine LeBlanc.«
    Ich versuchte, mir dieselbe Unterhaltung mit Mom oderirgendwelchen anderen Eltern vorzustellen – und scheiterte sofort. Mom kicherte bloß und verdrehte die Augen.
    »Amelia«, setzte CeeCee an, »Miranda wollte wissen, ob es in Ordnung ist, wenn sie mich heute auf einen kleinen Ausflug begleitet. Ich weiß, ihr müsst das Arbeitszimmer streichen und all das …«
    »Wir müssen nicht streichen.« Mom lachte leise in sich hinein und sah mich an. »Die Handwerker kommen vorbei, um sich das Dach und die Rohrleitungen anzusehen. Ihr Mädels zieht los und amüsiert euch! Ruf mich bitte nur an, wenn du nach Einbruch der Dunkelheit noch nicht zurück bist.«
    Ich starrte Mom an und versuchte, ihr zu signalisieren, dass ich den Tag gar nicht mit CeeCee verbringen
wollte
, aber sie hatte sich bereits wieder ihren Maisklößchen zugewandt. Na, super.
    »Und was habt ihr beiden Hübschen geplant?«, fragte Delilah und trank einen Schluck Saft.
    »Miranda soll entscheiden«, erwiderte CeeCee, während sie am Träger ihres Kleids herumfummelte. »Hach, es ist jämmerlich, dass wir nicht ein paar mehr Geschäfte an der Strandpromenade haben.«
    »Lass das bloß nicht die Illingworths hören«, mahnte Delilah, und Mom lachte – irgendwie nervös, fand ich. »Die Promenade ist ihr ganzer Stolz.«
    Bei Erwähnung der Illingworths und der Promenade fiel mir plötzlich ein, was Virginia am Tag zuvor auf der Party gesagt hatte, und meine Stimmung wurde gleich viel besser. »Das Research Center!«, rief ich. »Soll’s da nicht ein Meereskundezentrum auf der Promenade geben?«
    CeeCees Kinnlade klappte herunter.
    »Ach, wirklich?«, fragte Mom, und Delilah nickte. »Werhätte das gedacht? Ich war der Ansicht, dass sich auf dieser Insel nichts geändert hat, aber anscheinend gibt es wohl immer ein paar Neuerungen.« Sie lächelte mich mit einem ermutigenden Ausdruck an. »Klingt genau nach Mirandas

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