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Der Junge, den niemand sah: Kriminalroman (German Edition)

Der Junge, den niemand sah: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Junge, den niemand sah: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Read
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Sun schüttelte den Kopf. »Ich bin der Manager hier. Und ich habe zu tun.«
    »Was denn?«, fragte Yumiko.
    »Zum Beispiel mehr Knoblauch in meinen verdammten Kaffee tun«, sagte Yong Sun und ging aus der Tür.
    »Leck mich!«, rief ihr Yumiko hinterher.
    »Träum weiter, Zicke«, hallte Yong Suns Stimme aus dem Flur.
    Das Telefon klingelte auf Leitung zwei.
    Ich stürzte mich darauf, eine Nanosekunde vor Karen. »Guten Morgen, Sie sprechen mit The Catalog, wie kann ich Ihnen helfen?«
    Als die Taste von Leitung drei aufleuchtete, schlug Karen so schnell auf den Knopf, dass das Telefon nicht mal zucken konnte, geschweige denn klingeln.
    Zufrieden zeigte sie Yumiko den Finger und mit demselben dann auf das Kreditkartenterminal.
    Yumiko schürzte die Lippen und machte ein schmatzendes Kussgeräusch, dann klatschte sie sich auf den Größe-0-Popo.
    Cate rief gegen zehn an, um zu sagen, dass wir von Skwarecki grünes Licht hatten, den Friedhof weiter zu beackern.
    »Gegen Mittag bin ich hier raus«, sagte ich. »Wann triffst du deine Quäker?«
    »Um eins. Perfektes Timing.«
    »Cool.«
    »Willst du wirklich kommen, Madeline?«
    »Natürlich. Ich konnte die ganze Woche an nichts anderes denken.«
    »Mir ging es genauso«, sagte sie. »Und ich bin echt froh, dass du da bist.«
    Wir verabschiedeten uns, und dann rief ich Dean in New Jersey an. Er hatte direkt am Montagmorgen angefangen, für Christoph zu arbeiten, und die beiden pendelten mit Christophs Jeep über die George-Washington-Brücke.
    Die Sekretärin stellte mich zu Dean durch, und ich sagte: »Wie geht’s, du unglaubliches Genie?«, sobald er am Hörer war.
    »So weit, so gut«, antwortete er. »Schöner Tag hier draußen.«
    Ich sah durchs Fenster auf den Luftschacht. »Danke für die Info – war mir gar nicht aufgefallen.«
    »Fährst du wieder nach Queens auf den Friedhof?«
    »Cate hat eben angerufen. Ich dachte, ich hole mir ein Sandwich und springe in die U-Bahn.«
    »Wann kommst du nach Hause?«
    »Auf jeden Fall früher als letzte Woche.«
    »Dein Wort in Gottes Ohren«, sagte er.
    »Wirklich. Selbst wenn wir noch was finden. Skwarecki sagt, sie kommt zu uns raus.«
    »Sei vorsichtig, Bunny, okay? Nimm ein Taxi zur U-Bahn, wenn ihr nach vier rauskommt, versprochen?«
    »Pfadfinderehrenwort«, sagte ich. »Ich schwöre.«
    »Hey, hast du mit Nutty Buddy gesprochen?«
    »Astrid? Nicht, seit sie angerufen haben, um dich einzustellen. Warum?«
    Er seufzte. »Ach, wahrscheinlich nichts.«
    Dean hatte genug Zeit mit mir und meinen Freundinnen verbracht, dass er über einen ziemlich guten Mädelsradar verfügte. Außerdem hatte er zwei Schwestern.
    »Welche Art von wahrscheinlich nichts?«
    »Sie war ein paar Mal hier draußen in der Firma …«
    »Die beiden sind frisch verheiratet. Das wird sich schon legen …«
    »Bunny, ich meine, sie war seit Montag jeden Tag mehrmals hier draußen, mit dem Auto. Sie fährt Christophs zweiten Jeep.«
    Tatsächlich fiel es mir schwer, mir vorzustellen, dass Astrid freiwillig nach New Jersey rausfahren würde, selbst wennsievorherstarkeBeruhigungsmitteleingeworfenhatte.
    »Na gut«, sagte ich. »Das ist echt komisch.«
    »Sie wirkt ein bisschen durch den Wind. Als könnte sie eine Freundin gebrauchen.«
    »Astrid hat eine Trilliarde Freundinnen.«
    »Ja«, sagte er. »Und wie viele davon sind keine Zimtzicken?«
    »Du hast recht«, gab ich zu.
    Wir schwiegen beide einen Moment.
    »Hör mal, Bunny«, sagte Dean. »Da ist noch was.«
    »Erzähl.«
    »Sie hat die ganze Zeit diesen schwarzen Umhang von neulich an. Hier im Büro läuft sie mit der Kapuze auf dem Kopf herum. Und Sonnenbrille.«
    »Scheiße.«
    »Ruf sie mal an.«
    »Mach ich.«
    »Ich muss weitermachen«, sagte Dean.
    »Cool. Wir sehen uns nach dem Friedhof.«
    »Da kannst du Gift drauf nehmen.«
    Ich wollte gerade auflegen, als mir noch etwas einfiel: »Hey, Dean?«
    »Ja?«
    »Wenn Astrid noch mal vorbeikommt, versuch sie dazu zu bringen, dass sie was isst, okay? Die Frau braucht einen Cheeseburger.«
    Ich legte auf, und Yumiko blies eine Wolke Marlboro-Rauch zu mir herüber. »Du fährst noch mal hin, nachdem du letztes Mal schon ein totes Kind gefunden hast?«
    »Ja«, sagte ich. »Wir wollen der Polizei helfen rauszufinden, wer es war.«
    »Ihr Scheißweißen«, sagte sie und drückte ihre Kippe in dem überquellenden Aschenbecher aus. »Ihr seid doch alle verrückt.«
    Ich zuckte die Schultern.
    So viele Städte, miteinander vermengt auf einer winzigen

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